Burns Night 2025 | Whisky klassisch
Die klassische Burns Night mit dem Burns Supper ist eine Zeremonie mit einem festgelegten Ablauf aus Reden und Rezitationen, um den schottischen Nationaldichter Robert Burns zu ehren. Er selbst dürfte eher ein Freund der lockereren Feiern gewesen sein. Egal – am Ende der Zeremonie wird sein ‚Adress to the Haggis‘ vorgetragen und der Haggis wird feierlich angestochen. Das ist dann etwas martialisch. Aber es gibt ja zum Glück auch viele Rezepte für heute deutlich zeitgemäßeren veganen Haggis, den man dann auch nicht in einen Schafsmagen stopfen muss. Und dazu kann man ein paar Texte von Burns lesen und den Musen mit einem Schlückchen Scotch Drink huldigen.
Am 25. Januar, dem Geburtstag des 1759 geborenen Dichters Robert Burns, wird zu seinen Ehren die Burns Night gefeiert.
Die Überschrift ‚Whisky klassisch‘ ist natürlich etwas nerdig arrogant. Was ist schon klassischer Whisky? Die Moonshiner in den schottischen Highlands werden sich wenig Gedanken um die Holzart und Vorbelegung ihrer Fässer gemacht haben, so lange diese dicht und stabil genug zum Abtransport des Destillats waren.
Zu dieser Burns Night habe ich zwei Whiskys gesucht, die nicht aus irgendwelchen fancy Fässern mit seltsamen Vorbelegungen stammen. Das finde ich ohnehin oft seltsam: Wir philosophieren über den tollen Wein, der zuvor im Barrique ausgebaut wurde und ignorieren, dass im edlen Holzfass nach der Entleerung des Weins eine elende Schwefelkerze entzündet wurde, deren Reste wir dann oftmals deutlich im überteuerten Whisky schmecken können. Verrückt …
In diesem Tasting gibt es also keine fancy Fässer und keinen überteuerten Whisky. Beide Whiskys stammen aus der 100 Proof Edition von Signatory, in der es in der Regel ordentliche Whiskys für unter 50 € gibt. Viele davon habe ich hier bereits probiert, manche finde ich sogar großartig. Meist reiften sie in den für Signatory typischen ex-Oloroso Sherry Butts. Diese beiden nicht. Sie reiften in ex-Bourbon Barrels, was sie sicherlich klassisch macht. Das ist einfacher Whisky, der gut zum Burns Supper passt und – wenn er gut gereift ist – ebenso komplex sein kann wie eine Sherry Reifung. Zumal wenn die Fässer, wie bei der zweiten Abfüllung im Tasting, zuvor mit Islay Whisky vorbelegt waren.