10 Whiskys für die Bar, Whiskys, die ich nicht nur als Samples habe, Whiskys, die Spaß machen, weil sie gut trinkbar und trotzdem interessant sind. Whiskys, die immer mal wieder ausgetauscht werden.

Unnamed Orkney | 15 Jahre | Signatory Vintage

Whisky Bar ohne Highland Park? Geht eigentlich nicht, klar! Die Core Range ist manchmal etwas fragwürdig, der gute 18jährige überteuert, der 12jährige schön trinkbar, mit 40%vol. aber auch arg dünn.

An dieser Stelle der Bar stand bisher ein 14jähriger von Signatory Vintage, der inzwischen leer ist. Nun folgt ein 15jähriger aus der gleichen Serie. Signatory hat eine ganze Reihe von Abfüllungen, die alle am 14.02.2006 destilliert wurden und eigentlich immer überzeugen konnten. Langsam werden sie aber rar in den Shops … Also dann: Slàinte!

Staoisha | 2014 - 2021 | Best Dram

Nach einem netten Caol Ila von Pat Hock rückt der Staoisha von Michel Reick auf diesen Platz in der Bar. Es gibt inzwischen einige Staoisha-Abfüllungen in der Best Dram Serie – neben vielen weiteren unabhängigen Abfüllungen dieser rauchigen Expression der Bunnahabhain Distillery.

Staoishas sind fast immer eine Bank, bieten soliden, kräftig rauchigen Islay Style. Die Best Dram Staoishas erreichen inzwischen die 80 € Marke – daher ist dieser Platz an der Bar nach dieser Flasche wieder frei. Dieser ist jedenfalls lecker. Slàinte!

TB/BSW | aged 6 years | Blended Scotch Whisky

Hier stand mal der Clynelish 14 von Diageo. Der ist leer und wird auch nicht mehr ersetzt. Dafür nun ein Blended Scotch. Kann das wirklich der Ersatz sein? Nein, kann er nicht. Aber die Whiskyzeiten haben sich geändert, die Preise sind massiv gestiegen. Darum kann ein Blend dann doch eine Alternative sein.

Dieser ist absolut angesagt, Gewinner bei den OSWAs und tatsächlich gut trinkbar. Der Whisky wird in Batches abgefüllt. Dies ist Batch 011, die Notes stammen noch von Batch 008 und werden bald ersetzt.

Glendronach | Revival | aged 15 years

Klar muss der Glendronach Revival an der Bar stehen. Aber wie lange noch? Das ist bereits die Abfüllung von Rachel Barrie, die gerade hart daran arbeitet, Glendronach zu einem glattgebügelten Industriewhisky zu machen. Wahrscheinlich sieht man Macallan als Vorbild – aber da hat ja auch kein wirklicher Nerd die aktuellen Abfüllungen an der Bar, oder?

Wahrscheinlich muss der wunderbare Glendronach irgendwann von der Bar verschwinden, weil er zu glatt wird, vielleicht doch chillfiltered und viel zu teuer. Noch ist er zum Glück da. Slainte!

Glenallachie | aged 15 years

Während ich bei Glendronach überlege, ob er an der Bar bleiben soll, ist das hier keine Überlegung. Ist ja auch eigentlich der Nachfolger. Nachdem Glendronach in die Fänge der bösen Industrie geraten ist, hat der legendäre Masterblender Billy Walker eine neue Spielwiese: Glenallachie. Und dort setzt er seine Arbeit konsequent fort: Die vorgefundenen Bestände kommen in gute Fässer und werden fertig gereift.

Heraus kommen tolle Whiskys, wie dieser sherrygereifte 15er. Slàinte!

Glen Scotia | aged 11 years | Campbeltown Malts Festival 2023

Glen Scotia bringt in jedem Jahr zum Campbeltown Malts Festival eine besondere Abfüllung auf den Markt. Und dieser besondere West Coast Whisky gehört dann auch hier an die Bar.

Die Abfüllungen werden in ausreichender Stückzahl aufgelegt, um nicht sofort vom Markt zu verschwinden oder zu unverschämten Preisen gehandelt zu werden. Hoffentlich bleibt dies auch in den nächsten Jahren so – denn dies ist bisher immer ein Whisky, der den besonderen Campbeltown Charakter widerspiegelt und auf jeden Fall in eine gute Whisky Bar gehört. Slàinte!

Aberlour | Casg Annamh | Batch 0007

Der easy sipping Sherry-Whisky, den man an der Whisky Bar braucht, um Spaß zu haben, schöne Aromen zu genießen und trotzdem nicht mit zu viel Komplexität überfordert zu sein. Hier stand vorher ein Glen Garioch 12. Der hatte eine Altersangabe, aber ansonsten ähneln sich die Whiskys. Der Aberlour hat ebenfalls 48%vol., was ihn zu einem kräftigen, vollen Whisky macht. Diese Flasche stammt aus dem Travel Retail von der Schottland-Fähre, wo er fast 20 € günster war als in den Shops. Slàinte!

Classic of Islay | Cask No. 503 | bottled 2022

Neben all den Malts, die den Namen einer der berühmten Distilleries der Queen of the Hebrides tragen, gibt es eine breite Auswahl von Islay Whiskys, deren Brennerei nicht benannt wird. Oft sind das die preiswerteren Alternativen zu den immer teurer werdenden Islay Whiskys, oft sind das gute Trinkwhiskys. Und genau so etwas gehört an die Bar eines Blogs mit dem Motto ‚Peat, Whisky and the Sea‘.

Classic of Islay – der Name ist Programm – ist solch ein Klassiker: Single Malt, Single Cask, Cask Strength, wechselnde Ausgaben, evtl. auch verschiedene Brennereien – aber immer großartig! Slàinte!

Bunnahabhain | Cask Strength | 12 Years old - 2021 Edition

Peat, Whisky and the Sea – das Motto dieser Website ist natürlich von der Isle of Islay inspiriert und viele meiner Lieblingswhiskys sind von Islay. Einer davon stand an dieser Stelle: Der Loch Gorm von Kilchoman. Und nun kommt etwas Neues – und zwar ohne Rauch.

Bunnahabhain hat einen sehr respektablen 12jährigen im Sortiment, der eigentlich auch in jede Bar gehört. Aber das kann man ja auch steigern. Seit 2021 gibt es den 12jährigen in Cask Strength. Das ist Whisky and the Sea ohne Peat, aber mit all der Kraft und Wildheit, die man von einer Hebriden-Insel erwartet. Dies ist die Abfüllung von 2021. Und sie ist großartig. Slàinte!

Ledaig | aged 15 years | A Dream of Scotland - Fairytale Series

Dies ist der Teil der Bar, an dem ein besonderer Whisky für besondere Tage steht. Bisher war das ein Blair Athol, von dem zum Glück noch etwas in der Flasche ist. Aber es wird Zeit für einen Wechsel.

Das Brühler Whiskyhaus veröffentlicht ausgefallene Whiskys. Dieser hat mich überzeugt: Ledaig, 16 Jahre, Oloroso Finish. Und da sind Raben auf dem Etikett. Und es ist der Whisky von meinem 500sten Tasting. Aber vor allem ist es ein toller Whisky, rauchig und maritim – also passend zum Motto der Website. Er ist teuer – aber das sind zur Zeit ja leider alle etwas älteren und besonderen Whiskys. Sei’s drum: Slàinte!

Der Whisky for the Year wird jeweils am 1. Januar um 18 Uhr nominiert und ist ein Whisky, der mich das Jahr über begleiten soll und immer wieder ins Glas kommt. Damit gehört er natürlich auch in die Whisky Bar.