Whisky Tasting 500 | A Tasteful Experience
Im Oktober 2021 habe ich diesen kleinen Blog begonnen, ohne genau zu wissen, wohin er führen soll und wohin er führen wird. Eineinhalb Jahre später stehen die Tastings 499 und 500 an – es wird also Zeit für eine kleine Rekapitulation. Macht es überhaupt Sinn, einen Whisky-Blog ohne Youtube und Gedöns zu unterhalten?
Zu Beginn ging es einfach darum, meine bisherigen Tastings aus der Datenbank, in der ich sie gesammelt habe, zu befreien und in irgendeiner netten Form im Internet zu präsentieren. Das machen andere auch und es ist ganz nett, wenn man bei manchen Whiskys nachlesen kann, ob sie etwas taugen. Natürlich gibt es dafür auch die Base, es ist aber schwierig bei Wertungen zwischen 75 und 93 zu entscheiden, welcher man traut … Und natürlich gibt es die Whiskytuber, unter denen man sich die Seriösen heraussuchen kann. Meist sind es die mit den hohen Abozahlen. In dieser Liga kann und soll ein kleiner Blog mit geschriebenen Reviews nicht mitspielen.
Welche Whiskys taste ich?
Der Blog ist eine kleine genussvolle Reise durch die Whiskywelt. Es geht für mich darum, Whiskys kennenzulernen, die ich interessant finde. Die kann ich mir natürlich nicht alle als Großflasche kaufen, daher sind die meisten hier vorgestellten Whiskys Samples aus Flaschenteilungen – entweder von Freunden, die sich melden, wenn bestimmte Abfüllungen neu erscheinen, aus den Foren oder von Simple Sample. Und die Whiskys sind alle selbst gekauft und nicht gesponsort. Natürlich habe ich in einem schwachen Moment mal versucht, jemanden anzuschreiben, der manche Youtuber mit Samples jährlich erscheinender Sonderabfüllungen versorgt und ebenso natürlich keine Antwort erhalten. Was ok ist, denn wirklich Sinn macht es nicht, Samples von Whiskys, die ohnehin vom Markt gesaugt werden an Blogs zu verschicken, die kaum jemand liest.
Der Untertitel des Blogs ist ‚Peat, Whisky and the Sea‘. Damit ist mein Fokus auf schottische Whiskys umschrieben. Ich weiß, dass es mittlerweile auch gute Whiskys aus Deutschland gibt, habe aber keinen Bezug zu ihnen. Whisky hat bei mir auch mit Terroir zu tun, nicht so kleinteilig wie bei Marc Reynier, aber eben doch mit der Landschaft Schottlands und ihrer Verbindung zur jeweiligen Distillery. Und so sind meine Lieblingsdestillen auf Islay oder Orkney, in Campbeltown oder Pitlochry. Und so bedeutet mir eine ablegene Kleinbrennerei auf Lewis, die – hier noch nicht getasteten – Whisky produziert, der viele Fragen aufwirft, mehr, als eine Brennerei im Harz, die angesagten Whisky produziert. Aber das kann sich ja noch ändern, immerhin gibt es Reviews von Slyrs und St. Kilian. Und ein paar Iren gibt es natürlich auch und wird es auch weiter geben. Und der Rest der Welt? Interessiert mich wenig, ich bin arroganter Schottland-Nerd und die Menge Alkohol, die man trinken kann, ist sehr begrenzt.
Und? Liest das jemand?
Na klar. 94 Follower bei Facebook, immerhin 161 bei Instagram – da lacht der Youtuber belustigt auf, Relevanz ist etwas anderes. Aber geht es darum? Zur Wahrheit gehört auch, dass ich nichts tue, um den Blog zu pushen. Tastings online stellen, sie auf der Facebook- und Insta-Seite posten, den Post in drei Whisky-Foren teilen und möglichst ein Tasting samstags in den ‚Fremden Federn‘ bei Whiskyexperts vorstellen – that’s it. Das reicht dann immerhin dafür, dass die Blog-Beiträge hier im Internet tatsächlich manchmal über 100 Menschen ansehen.
Und was läuft am Besten? Auch da passt mein Motto ‚Peat, Whisky and the Sea‘: Beliebt sind Tasting rauchiger Whiskys. Und beliebt sind Tastings rauchiger Whiskys aus der A Dream of Scotland Serie des Brühler Whiskyhauses. Der einzige Beitrag, der bisher mehr als 500 Aufrufe hat, ist mein Magazine Artikel ‚Really a Dream? | A Dream of Scotland ‚. Deshalb sind natürlich auch die Tastings 499 und 500 rauchige Whiskys von Marco Bonn.
Glaubt man Statify, hatte der Blog 2022 (seit Mai) mehr als 70.000 Aufrufe – ich glaube aber nicht, dass das alles Menschen waren, die tatsächlich einen Artikel gelesen haben. Deshalb interessieren mich mehr die Aufrufe der einzelnen Artikel. Und tiefgreifendere Analysen mit Google Analytics oder ähnlichen Tools finden hier aus Datenschutzgründen nicht statt.
Und wie geht es weiter?
Solange es Spaß macht, genau wie bisher. Vielleicht werden die Tastings seltener, Ziel sollen 2 – 3 in der Woche sein. Insgesamt wird es aber auch von der Entwicklung des Whiskymarktes abhängen. Es gibt eine Preisgrenze, ab der verliere ich das Interesse und den Spaß an einer Flasche Whisky. Leider ist das bei immer mehr Flaschen der Fall.
Zum Glück habe ich noch Spaß und Neugierde auf die beiden A Dream of Scotland Flaschen für die Tastings 499 und 500 gehabt und bin froh, dass ich auch hier an einer Flaschenteilung teilnehmen konnte.