Whisky for Two | Es raucht an der Nordküste
Whisky for Two – zwei Whiskys, getastet an zwei aufeinander folgenden Tagen und ein paar Gedanken über das Tasting hinaus.
Islay ist die Insel der rauchigen Whiskys. Aber es gibt Ausnahmen: Bruichladdich ist ohne Torf (dort heißen die rauchigen Versionen Port Charlotte und Octomore). Und an der Nordküste der Insel sind die regulären Abfüllungen von Bunnahbhain ohne Rauch. Aber seit ein paar Jahren raucht es auch dort zunehmend.
Es gibt rauchige Bunnahabhains als Distillery Bottling, die seltsame gälische Namen haben. Und es gibt bei den unabhängigen Abfüllern die Staoishas. Das sind kräftig rauchige Whiskys von Bunnahabhain. Der Name bezieht sich auf Loch Staoisha, einen kleinen See oberhalb der Brennerei.
Blended Malts stammen aus verschiedenen Brennereien, die oftmals nicht genannt werden, enthalten aber im Gegensatz zu den normalen Blends keinen Grain-Whisky, sondern nur reinen Malt-Whisky. Und bei einer Region mit nur drei aktiven Brennereien, die zudem alle Whiskys mit dem gewissen Campbeltown-Funk herausbringen, kann das Ergebnis zumindest interessant sein.
Leider ist der Preisanstieg bei Islay-Whiskys momentan ungebremst. Insbesondere Caol Ila scheint bei Diageo gerade der neue Premium-Whisky zu werden. Es wir also absehbar sein, wenn diese Whiskys zumindest in meinem Bestand verschwinden werden. Staoisha sind oft noch bezahlbar, meist sind sie allerdings auch recht jung.
Die beiden Whiskys im Tasting spiegeln die Preisentwicklung wider: Beide stammen aus dem Lager von Signatory. Der für Kirsch abgefüllt stammt auch recht normalen Hogsheads und kostet 45 €. Das Brühler Whiskyhaus hat eine 7jährige Abfüllung für 90 € – der Whisky stammt aus dem 1st fill Sherry Butt. Ob das den doppelten Preis rechtfertigt?