All good things come in threes | Laphroaig - by Appointment to HM The King
Noch ziert die Abfüllungen von Laphroaig das Siegel des Prince of Wales. Aber das wird sich sicherlich bald ändern, denn im Mai 2024 hat Laphroaig das Royal Warrant von King Charles III. erhalten und damit die Auszeichnung als königlicher Hoflieferant. Bei Laphroaig dürfte das mehr als ein Titel sein, hat Charles doch in der Vergangenheit immer wieder gezeigt, dass er den Whisky der Distillery an Islays Südküste tatsächlich schätzt. Immer wieder gibt es auch Abfüllungen unter dem Label des nun königlichen Landgutes Highgrove in Wales.
All Good Things Come in Threes – aller guten Dinge sind Drei. Warum? Weil drei Whiskys besser sind als kein Whisky …
Laphroaig ist eine der ikonischen Distilleries auf der Isle of Islay und kaum ein Whisky-Nerd wird sich nicht an die erste Bekanntschaft mit dem eigenwillig rauchigen Whisky erinnern. Irgendwann taucht man dann tiefer ein ein in die Whiskywelt und stellt fest, dass da noch immer die eine Flasche Laphroaig 10 verschlossen im Regal steht und man den Whisky, den man doch immer offen in seiner Bar haben wollte, eher nicht mehr öffnen wird . Denn 40%vol., kühlgefiltert und gefärbt entsprechen nicht mehr den Erwartungen an einen guten Whisky.
Zum Glück gibt es aber auch für die Nerds akzeptable Abfüllungen in der Core Range. Eigentlich hätte Laphroaig gute Voraussetzungen, vieles richtig zu machen. Man betreibt die eigenen Malzböden zumindest für einen kleinen Teil der Produktion – aber andererseits ist Laphroaig längst nicht mehr die schottische D. Johnston & Co. (Laphroaig) Ltd, die offiziell als Träger des Royal Warrant genannt wird.
Diese Firma landete nach einigen vorhergehenden kleineren Übernahmen 2005 unter dem Dach des amerikanischen Konzerns Fortune Brands (Jim Beam). Die wurden 2014 vom japanischen Giganten Suntory geschluckt, der sich dann einige Zeit Beam-Suntory nannte. Seit 2024 ist Beam Geschichte, der Konzern firmiert nun unter Suntory Global Spirits. Und scheinbar gehört es zum Ehrenkodex der großen Getränkekonzerne, ihre Whiskys zu färben, egal ob sie dafür von den Nerds verachtet werden. Und so färbt Laphroaig leider auch so ehrenvolle Abfüllungen wie die regelmäßigen Batches des tollen Laphroaig 10 Cask Strength. Das ist tatsächlich verachtenswert und erbärmlich!
Trotzdem siegen dann am Ende natürlich auch bei mir die Nostalgie und die Erinnerung an die Entdeckung der stark rauchigen Islay Whiskys. Und dann freue ich mich, dass es mit dem 10er in Fassstärke eine gute Alternative zum etwas dünnen 10er mit 40%vol. (remember: alles unter 46%vol. ist Schorle …) gibt, auch wenn es mir schwerfällt, den Aufdruck „mit Farbstoff“ zu ignorieren.
Auf der anderen Seite gelingt es mir ja auch, mich politisch links und grün zu verorten, Queen Elisabeth (†), King Charles III und Queen Camilla gut zu finden und irgendwie die schottische Unabhängigkeit zu befürworten. Dagegen ist dann Farbe im Whisky eher ein zu vernachlässigender Widerspruch. Also freue ich mich sehr, dass Laphroaig nun auch das Royal Warrant verliehen bekommen hat und werde mir wohl das nächste Batch Cask Strength kaufen müssen, wenn das Warrant es ziert. Batch 17 steht noch mit dem Warrant des Price of Wales im Regal.