Royal Brackla | 2011 - 2023 | East Village Whisky Company

Single Malt Scotch Whisky

50,5%vol. | aged 12 years | Refill Sherry Butt

un-chillfiltered

chillfiltered

natural colour

coloured

un-peated

peated

cask strength

Single Cask

Dieser Whisky stammt aus dem Refill Sherry Butt und ist nach 12 Jahren weißweinhell. Wie oft war das Butt vorher im Einsatz? Auf der anderen Seite wird der Whisky irgendwie gehypt. Der deutsche Abfüller East Village Whisky Company ist eher wenig präsent, hat aber durchaus begeisterte Anhänger. Und auch dieser Whisky wird in einem Vlog, den ich gerne sehe, sehr gut bewertet. In der Base hat er mehr als 88 Punkte. Also wird ein eigener Versuch notwendig.

Nosing

In der Nase kommt gleich das Aroma, das ich bei der hellen Farbe vermute: Da sind frische, gärende Töne, etwas rau, leicht bitter. Der New Make ist präsent – man kann auch sagen, der Brennereicharakter ist sehr deutlich. Der Whisky ist nicht zu jung, daher haben die hellen Fruchtnoten auch eine gewisse Süße. Es ist aber nicht direkt deutlich, dass dies eine Sherry-Reifung ist. Vielleicht wird dies am ehesten durch das Fehlen starker Vanillearomen deutlich, die eher bei Bourbon-Reifungen zu erwarten wären.

Taste

Der Whisky ist süß, er hat eine cremige Konsistenz, es sind helle Früchte vorhanden, dann kommt auch Karamell mit etwas Pfirsich. Im Geschmack wird der Pfirsich eher erkennbar. Es ist aber auch eine gewisse Bitterkeit und Mineralität vorhanden.

Finish

Im Nachklang bleibt etwas Karamell, vielleicht auch ein wenig Weingummi. Der Whisky wird nicht zu trocken, hat aber auch leicht bittere Aspekte.

Conclusion

Der Whisky ist interessant und insgesamt nicht zu jung. Der Alkohol ist gut eingebunden und das Fass dominiert nicht die Aromen. Trotzdem sind solche Abfüllungen nicht meine Whiskys, da der Einfluss des Fasses dann doch zu gering ist und die Aromen zu hell und New Make betont. Daher bleibt bei mir die Begeisterung aus und ich würde eher sagen, das Butt wurde mindestens zweimal zu viel genutzt. Auf der positiven Seite sind aber auch keine schlechten Holznoten vorhanden, keine Muffigkeit, keine zu deutliche Bitterkeit. Ich verstehe, warum andere ihn mögen – es ist aber nicht so ganz mein Whisky.

Royal Brackla Distillery, Speyside | © Klaus Bölling, www.boelling.de

Royal Brackla Distillery

founded: 1812 | Region: Highlands
Owner: John Dewar & Sons (Bacardi)
Capacity: 4.300.000 LPA

LPA: Litres of Pure Alcohol

Quelle: Ingvar Ronde, Malt Whisky Yearbook 2025

Brackla wurde 1812 als Distillery gegründet, seit 1835 darf sie sich Royal Brackla nennen und ist die erste Distillery, die das Royal Warrant verliehen bekam. Verliehen wurde es vom King William IV, erneuert von Queen Victoria. Während der Beiname Royal, den außerdem noch Royal Lochnagar und Glenury Royal (1985 stillgelegt und 1993 abgerissen) trugen, erhalten bleibt, muss das Royal Warrant von jeweiligen Monarchen erneuert werden. Royal Brackla hat kein Warrant mehr. Aktuell haben nur Laphroaig und Royal Lochnagar ein Warrant. Mal sehen, welche Distilleries Charles III auserwählt.

Royal Brackla war Teil der Distillers Company Limited (DCL), die 1986 nach der Übernahme durch Guinness mit deren bereits erworbenen Arthur Bell Distilleries zu United Distillers (UD) und schließlich 1997 nach der Fusion von Guinness und Grand Metropolitan zu Diageo wurde. Kartellrechtliche Anforderung im Zuge dieser Fusion führten zum Verkauf der John Dewar Distilleries und anderer Brennereien, u. a. Royal Brackla, an Bacardi.