Whisky for Two | Speyburn - klassischer Whisky
Ein wenig irre sind wir Whisky-Nerds schon: Wir jagen immer den neuesten Abfüllungen hinterher, ärgern uns über überteuerte Einzelfassabfüllungen, deren Qualität genau so fragwürdig ist, wie die massiv dunkle Farbe schon vermuten ließ. Aber was ist mit den Standards – also nicht nur den gehypten von Springbank etc.?
Whisky for Two – zwei Whiskys, getastet an zwei aufeinander folgenden Tagen und ein paar Gedanken über das Tasting hinaus.
Speyburn ist eine Distillery, die ein wenig unter dem Radar fliegt, auch wenn sie immer öfter auftaucht und überzeugt. Vielleicht liegt es auch daran, dass nicht alle Abfüllungen Integrity Whiskys sind, sondern auch gefärbte NAS Abfüllungen beim Discounter zu finden sind. Immerhin produziert Speyburn 4,5 Mio. Liter Alkohol, das ist nicht wenig.
Speyburn gehört zu den Inver House Distillers, einer 1964 gegründeten Company, zu der neben Speyburn die Destillerien Pulteney, Balblair, Knockdhu, und Balmenach gehören. Inver House wurde 2001 übernommen und gehört nun zu InterBev, dem internationalen Arm des Getränkekonzerns Thai Beverages.
Das interessante Portfolio von Speyburn beginnt sicherlich mit dem 15jährigen. In diesem Tasting stehen der 16jährige, eine Abfüllung in der Literflasche, die im Travel Retail (und auch sonst) erhältlich ist und der 18jährige, der auch 2023 noch für unter 100 € angeboten wird. Es sind klassische Whiskys, die durch die Destillation bei Speyburn ihren besonderen Charakter erhalten. Speyburn destilliert auf einer großen Wash Still, deren Low Wines dann in zwei kleineren Spirit Stills weiter destilliert werden. Die Wash Still hat einen normalen Shell and Tube Condensor, während die Spirit Stills über Worm Tubs verfügen, die für ein kräftigeres Destillat sorgen.