Blair Athol | 2009 – 2024 | James Eadie
Blair Athol von James Eadie, 14 Jahre alt, gereift im re-charred Hogshead. Die Farbe ist kräftig golden und passt zum Fass.
Blair Athol von James Eadie, 14 Jahre alt, gereift im re-charred Hogshead. Die Farbe ist kräftig golden und passt zum Fass.
Blair Athol taucht in meinen Verkostungen immer mal wieder auf. Ich mag die Whiskys der pittoresken Distillery in Pitlochry, die sicherlich großartige und gehypte Whiskys machen könnte. Aber sie gehört Diageo und muss vor allem für die Blends produzieren.
Dann also noch ein Versuch mit Blair Athol aus der Best Dram Reihe von Michel Reick. Eine 2023er Abfüllung aus dem Amontillado Hogshead hatte mich wegen Schwefel arg genervt. Hier haben wir ein 1st fill Sherry Hogshead, wobei nicht angegeben ist, ob es ein Finish oder eine Vollreifung ist. Vielleicht ein längeres Finish, die Farbe ist jedenfalls ein kräftiger Kupferton.
Dies ist quasi die Fortsetzung der 100 Proof Edition #3, die sehr erfolgreich war, vor allem in Deutschland. Ok, es ist ein Whisky der das Klischee erfüllt, dunkel, aufgeladen, Sherry. Und das zu einem Preis unter 50 € - da kann schon mal Hype entstehen. Wenn die erste Begeisterung sich legt, sieht man das Ganze etwas nüchterner und überdenkt vielleicht auch die eigne Bewertung. In dieser Edition #9 hat Signatory die letzten entsprechenden Fässer genommen und der Whisky wird exklusiv in Deutschland herausgebracht. Das passt.
Im zweiten Teil ist Ivy bei der Glut. Der Whisky hat die gleichen Destillations- und Abfülldaten wie die Ivy in Tennessee Abfüllung, reifte aber in einem ex-Islay Hogshead. Das ist sozusagen Glut aus zweiter Hand.
Brave New Spirits hat eine neue Reihe auf den Markt gebracht, die Cask Noir Series. Irgendeinen Marketing Move muss man sich ja immer einfallen lassen, um fancy Etiketten und Namen entwickeln zu können, mit denen die Abfüllungen aus der Masse der Neuerscheinungen herausragen. Hier gibt es also statt Film Noir Cask Noir. Und Ivy ist die Heldin von gleich zwei Filmen, äh, Fässern.
Brave New Spirits suchen für ihre Abfüllungen immer fancy Namen. Diese Serie soll an Film Noir erinnern und heißt daher A Cask Noir Produktion. Im ersten Teil ist die Heldin Ivy in Tennesee. Ivy ist auch der Efeu - Blair Athol ist allerdings bewachsen von wildem Wein. Nun ja … Aber wenigstens passt Tennesse, denn der Whisky reifte im 1st fill Bourbon Hogshead. Also schauen wir mal, was Ivy so erlebt in Tennesee.
Blair Athol aus Michel Reicks Serie The Old Friends. Der Whisky reifte im 1st Fill Madeira Hogshead, die Farbe ist ein schöner Goldton, kann sein, dass ein ganz leichter rötlicher Einschlag vorhanden ist.
Signatory hat eine neue Serie. 100 Proof bringt Batchabfüllungen, die auf die immer noch beeindruckende Stärke von 57,1%vol. herabgesetzt werden. Natürlich un-chillfiltered und nicht gefärbt. Zum ersten Outturn der Serie gehört dieser sehr dunkle Blair Athol aus dem 1st Fill Oloroso Butt. Alle vier Whiskys des ersten Outturns wurden für UVP 44,90 € angeboten - ein absolut fairer Preis, der sicherlich auch ein Statement sein sollte. Entsprechend schnell war der Blair Athol dann auch wieder aus den Shops verschwunden. Mit 9 Jahren ist er recht jung, die Farbe deutet auf massiven Fasseinfluss, was bei Signatory schwierig werden kann. Aber ich mag Blair Athol und freue mich, diesen als Sample verkosten zu können.
Elixir Distillers hat eine Serie mit Abfüllungen auf den Markt gebracht, die sich um das Thema MacBeth von Shakespeare drehen. Was hat das mit dem Whisky zu tun? Wahrscheinlich wenig - aber es sind tatsächliche Kunstwerke mit wunderbaren Illustrationen von Quentin Blake auf den Etiketten. Und die meisten der Abfüllungen sind natürlich unbezahlbar. Dieser Blair Athol ist 10 Jahre alt, damit bleibt er noch bezahlbar, auch als Sample. Und zugegeben: Ich habe ihn wegen des Etiketts gekauft, das mir gut gefällt und mich neugierig gemacht hat. Leider habe ich das Etikett nur virtuell, den Whisky dafür als Sample real. Aber was soll's - ein großer Teil unserer Realität ist ohnehin virtuell. Sind die 51,8%vol. nach 10 Jahren tatsächlich Cask/Batch Strength? Auf dem Etikett steht zumindest nichts davon.