Kilchoman | 2015 – 2024 | bottled for Brühler Whiskyhaus

Fèis Ìle, sechster Tag, diesmal ist Kilchoman dran. Lange die jüngste Brennerei der Insel, inzwischen etabliert und als Familienunternehmen eine Ausnahme unter den vielen Konzernbrennereien. Aber auch Kilchoman erschreckt mich als Fan mitunter mit den inzwischen aufgerufenen Preisen. Dies ist ein Kilchoman, der exklusiv für das Brühler Whiskyhaus abgefüllt wurde. Der Whisky ist 9 Jahre alt und eine Vollreifung im Madeira Cask. Eine Besonderheit der Abfüllung ist, dass es 100% Islay Barley ist, d. h. die Gerste von der eigenen Rockside Farm wurde auch in der Distillery gemälzt und getorft. Im eigenen Kiln schafft Kilchoman nicht die 40 und mehr ppm des Malzes, was sie von der Mälzerei auf Mainland Scotland bekommen, sondern eher um die 20 ppm. Der Whisky hat einen leicht rötlichen Farbeinschlag und kostet 123,90 €.

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Ardnahoe | Infinite Loch

Fèis Ìle, fünfter Tag. Wunderbar, dass es eine neue aktive Brennerei auf der Insel gibt. Heute steht der Tag im Zeichen  von Bowmore und Ardnahoe. Bowmore ist bei mir völlig aus dem Blickfeld mit den fragwürdig dunkel gefärbten Abfüllungen und der albernen Kooperation mit Luxus-Autos. Brauche ich nicht. Also schauen wir bei Adnahoe vorbei, das lohnt sich wenigstens. Nach dem Inaugural Release ist dies die erste Core Range Abfüllung von Ardnahoe. Der Whisky trägt kein Alter, er ist aber ohne Färbung und ohne Kühlfilterung und mit 50%vol. abgefüllt. Das sind schon mal gute Voraussetzungen für einen schönen Whisky. Erhältlich ist er Anfang 2025 ab ca. 63 €. - es gibt ihn aber auch für 10 € mehr, was eindeutig zu viel wäre.

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Laphroaig | Càirdeas | Fèis Ìle 2024

Fèis Ìle, vierter Tag, zurück an der Südküste bei einer meiner Lieblingsbrennereien: Laphroaig. Diese Càirdeas-Abfüllung für die Friends of Laphroaig ist zum Fèis Ìle 2024 erschienen, ist 10 Jahre alt und soll die 2019er Triple Wood Abfüllung und die 2021er PX-Abfüllung erinnern und hat einen dunklen Bernsteinton. Ist der echt? Bei Laphroaig bin ich da unsicher, kann sein, dass die Càirdeas tatsächlich ungefärbt sind - Angaben dazu finde ich leider nicht.

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Caol Ila | aged 14 years | A Dream of Scotland

Am dritten Tag Fèis Ìle geht es an die Nord-Ost-Küste zur Caol Ila Distillery. Also zurück zu Diageo - oder eben besser zu einem unabhängigen Abfüller wie dem Brühler Whiskyhaus, das regelmäßig interessante Islay Abfüllungen in der Reihe A Dream of Scotland hat. Dieser Caol Ila erschien zu Halloween 2024. Ist ja fast so etwas wie Fèis Ìle ... Halloween Abfüllungen haben Tradition im Brühler Whiskyhaus. Ein Grund dürfte sein, dass sie die Gelegenheit bieten, beim Etikett groß aufzufahren. Hier glüht es, hier gibt es Mengen von Totenschädeln und die Knochenhand, die mit ihnen spielt. Brühler Whiskyhaus eben. Muss man mögen - ich mag's. Schauen wir mal, ob das für den Whisky auch gilt. Aber die rauchigen Islay Whiskys aus Brühl gefallen mir meist gut. Dieser Caol Ila reifte im Oloroso Sherry Hogshead und hat eine schöne, goldene Farbe, die nicht zu dunkel ist.

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Bruichladdich | 2013 – 2024 | Rock’ndaal 03.1

Fèis Ìle, zweiter Tag. Heute geht es von der Südküste ans Ufer von Loch Indaal zur Bruichladdidch Distillery. Rock'ndaal 03.1 ist die Abfüllung von Bruichladdich zum Fèis Ìle 2024 - also genau der richtige Whisky, um ihn für das Fèis Ìle 2025 zu verkosten. Der Whisky wurde 2013 aus 100% schottischer Gerste hergestellt und reifte zunächst bis 2017 in ex-Bourbon Casks. Dann wurde er umgefüllt in eine Mischung aus Sauternes-Fässern (12,5 %), österreichischen Dessertweinfässern (12,5 %) und ehemaligen Brandyfässern der Bodega Fernando de Castilla, die zuvor PX Sherry enthielten. Eine illustre Mischung.

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Classic of Islay | Cask No. 004 | bottled 2024

Unser Fèis Ìle beginnt daher mit einem Whisky, der meist unter 50 € kostet und manchmal Lagavulin sein könnte: Classic of Islay von Jack Wiebers. Ist Classic of Islay nun Lagavulin oder doch eher nicht? Wie bei undisclosed Islay üblich, weiß man es einfach nicht wirklich - aber manche Abfüllungen sollen unzweifelhaft Lagavulin sein. Ich bin schlecht im Erkennen der Rauchigkeit von Islay Distilleries. Manchmal ist es offensichtlich, aber manchmal finde ich gerade Lagavulin und Caol Ila schwer auseinanderzuhalten. Auf jeden Fall bringt Jack Wiebers in der Classic of Islay Serie immer wieder Whiskys, die ihrem Titel gerecht werden. Dieser hat sogar eine für die Serie außergewöhnliche Reifung im Tempranillo Red Wine Fass. Ansonsten sind die Angaben wie immer dürftig, da ist kein Alter, da ist keine Angabe, ob es eine Vollreifung ist. Und zu Färbung und Kühlfilterung darf man auch mehr hoffen als wissen.

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Kilkerran | 2011 – 2025 | Cadenhead’s Original Collection

Zum Abschluss des Campbeltown Malts Festivals geht es zur derzeit noch immer jüngsten Distillery in der Stadt. Glengyle gehört ebenfalls zu J&A Mitchell und wird nur in der Silent Season von Springbank von deren Staff betrieben. Eigentlich schade, denn der Whisky ist großartig. Aber auch hier ist das Malz der limitierende Faktor, denn es wird ebenfalls auf den Malting Floors von Springbank hergestellt. Kilkerran, quasi unabhängig abgefüllt von Cadenhead's, die letztlich auch zu J&A Mitchell, den Besitzern von Springbank und der Glengyle Distillery, gehören. Der Whisky ist 13 Jahre alt und reifte in Bourbon und Ruby Port Casks. Der Ruby Port hat dann auch einen schönen Rotstich im Whisky hinterlassen. Campbeltowns noch immer jüngste Distillery, abgefüllt von Schottlands ältestem unabhängigen Abfüller mit Heimat Campbeltown. Eine interessante Kombination.

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Springbank | aged 12 years | CS Batch 26 | Distillery Bottling

Der 22. Mai ist in diesem Jahr der Springbank Open Day mit Aktivitäten und Tastings rund um die Distillery. Der Tag startet mit einem Special Bottle Sale. Da schreckt allein die Vorstellung der vielen Schlange stehenden Fans eher ab. Also dann lieber Festival gemütlich daheim mit einem guten Bottling. Der 12er Cask Strength ist vielleicht tatsächlich einer der besten Springbanks der Core Range. Obwohl er gefühlt mehrfach im Jahr abgefüllt wird - auch Batch 25 stammt aus dem Jahr 2024 - ist er praktisch in den Shops nicht vorhanden, zumindest nicht zum akzeptablen Preis. Mir ist es seit Jahren nicht mehr gelungen, eine Flasche zu ergattern. Diese Abfüllung hat noch einen Anteil von 5% aus dem ex Rum Cask.

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Longrow | 100 Proof – Batch No. 1

Die ikonische Distillery in Campbeltown ist sicherlich Springbank. Das wird sicherlich auch beim Campbeltown Malts Festival wieder zu einem absurden Run auf die Abfüllungen führen. Bevor morgen der Open Day der Distillery stattfindet, starten wir mit einem aktuellen Longrow, also der zweifach destillierten, rauchigen Variante. 100 Proof sind gerade in. Aber anders als bei der Signatory Serie, die Abfüllungen mit Altersangabe zu einem günstigen Preis auf den Markt bringt, hat dieser Longrow keine Altersangabe. Dafür aber einen hohen Preis, der bei den deutschen Online-Shops im Frühjahr 2025 bei 99 € beginnt und hinauf bis 130 € bei den unangenehmen Gesellen unter den Abzockern geht. UVP bei Hawe ist übrigens 79,90 €. Und auf der Website von Springbank wird er mit £ 60 gelistet. Das sind knapp 72 €. Der 100 Proof soll in jährlichen Batches erscheinen. Batch No. 1 aus dem Jahr 2025 reifte in einer Kombination aus Refill Bourbon und Refill Pinot Noir. Die Farbe ist golden, ein Rotstich vom Wein ist nicht erkennbar - ok, war ja auch Refill.

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Glen Scotia | aged 9 years | Campbeltown Malts Festival 2025

Glen Scotia ist sich bei der Abfüllung zum Campbeltown Festival treu geblieben. Auch diese Abfüllung ist nur 9 Jahre alt. Der positive Aspekt dabei - diesmal ist der Whisky nicht wie im letzten Jahr unpeated, was meiner Ansicht nach zu einem leicht enttäuschenden Ergebnis geführt hatte. Diesmal ist der Whisky heavily peated. Er reifte zunächst in 1st fill Bourbon Barrels und bekam dann ein sechsmonatiges Finish in Ribera del Duero Fässern. Das ist ein Weinbaugebiet im Norden Spaniens, in dem die Rebsorte Tinta del Pais vorherrschend ist. Das ist im Grunde Tempranillo mit etwas kleineren, dickschaligeren Trauben. Das passt zur kirschroten Verpackung und hat diesen Farbton auch als leichten Farbeinschlag im eher gelb-bernsteinfarbenen Whisky hinterlassen.

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