Bunnahabhain | aged 17 years | A Dream of Scotland

Ein Bunnahabhain aus der A Dream of Scotland Reihe des Brühler Whiskyhauses, der ein grundlegendes Problem hat: Dieser Whisky ist rauchig, das steht aber nirgends. In den letzten Jahren hat sich etabliert, dass unabhängig abgefüllte, rauchige Bunnas als Staoisha bezeichnet werden. Der Whisky kostet immerhin 150 € - da sollte man erwarten, dass Rauch angegeben wird, da Kunden - insbesondere nach den erfolgreichen Cask Strength Abfüllungen - Bunnahabhain als ungetorften Whisky erwarten. Mir selbst macht es nichts, da ich Staoisha mag - die intransparenten Angaben des Whiskyhauses bei Premiumwhiskys finde ich aber nicht mehr angemessen. Das 1st fill Sherry Hogshead hat eine dunkle Farbe hinterlassen.

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The Tasteful Weekend | Lagg: Arran on Peat

Das Machrie Moor im westlichen Zentrum der Isle of Arran ist eine wunderbare Landschaft mit vielen neolithischen Fundorten und verschiedenen beeindruckenden Steinkreisen. Auch wenn hier kein Torf mehr abgebaut werden darf, nutzte die Arran Distillery den Namen des Moors für ihre torfigen Abfüllungen. Die waren irgendwie ok, blieben aber eher Nebenprodukte der Distillery, die mit ihren ungetorften Produkten bekannt wurde. Das wird sich künftig ändern, denn nun entert Arran mit der Lagg Distillery auf dem Markt der peated Whiskys.

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Sea Shepherd | Into the Bleak | Signatory Vintage

Das ist wieder so ein Whisky, bei dem die Story länger ist als das Geschmackserlebnis. Und es ist eine Geschichte, bei der mich nur meine Zuneigung zur Meeres- und Walschutzorganisation Sea Shepherd davon abhält, massiv böse zu werden. Denn Kirsch Import, die den Whisky abfüllen ließen, spielen hier meiner Meinung nach hart an der Grenze zur Täuschung mit unseren Erwartungen. Alex und Nick Ravenhall sind bekannt für extreme Schwimmaktionen im Meer, um Spenden für ihre Organisation Whisky and Waves zu sammeln. Manchmal haben sie auch irgendwie Whisky dabei. So waren sie z. B. für die Storm Kelpie Abfüllungen von Signatory und Kirsch im oder am Meeresstrudel Corryvreckan unterwegs.  Diesmal sind sie laut Etikett von Bruichladdich hinüber nach Bowmore durch Loch Indaal geschwommen, natürlich auch mit Whisky in der Badehose. Von ein paar Drams Bowmore Oloroso Sherry Casks ist die Rede. Warum schmuggelt man Bowmore von Bruichladdich hinüber nach Bowmore? Egal! Da klingeln doch gleich die Ohren: Bowmore, Bruichladdich, Blended Malt? Geil! Äh, nee, leider Fake! Bruichladdich liegt einfach gegenüber von Bowmore, vom Whisky der Brennerei ist nirgends die Rede. Und von Bowmore hatten sie irgendwie etwas dabei, um davon am Ufer einen Teelöffel in einen 'Mystery Islay Whisky' zu träufeln und ihn zum Blended Malt zu machen. Sorry, das ist Verkasperung der Kund:innen - Charity hin oder her! Also: Hier geht es um irgendeinen undisclosed Islay Malt ohne Altersangabe, der in Oloroso und PX Hogsheads gefinisht wurde. Ob da nun eine Löffelchen Bowmore drin ist oder peng - das gibt es von Port Askaig über Mac-Talla bis Finlaggan zu hauf und von Classic of Islay - natürlich undisclosed - vielleicht sogar von Lagavulin. Into the Bleak - was ganz passend "ins Trübe oder Trostlose" heißt - kostet aber nicht 50 €, sondern knapp 80 €. Und sorry, 30 € pro Flasche spendet Kirsch bei aller Großzügigkeit nicht an Sea Shepherd (bei anderen Abfüllungen war von 9% der Erlöse zu lesen).

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Ardbeg | An Oa

Ardbeg ist eine schwierige Distillery. Auf der einen Seite gibt es die phantasiebepreisten Sonderabfüllungen mit oftmals abstrusen Geschichten - auf der anderen Seite gibt es aber auch eine ordentliche Core Range mit integeren Abfüllungen und akzeptablen Preisen. Da ist z. B. der An Oa, benannt nach einer recht abgelegen wilden Landzunge auf Islay. Der Whisky erscheint ohne Altersangabe, dafür mit ordentlichen 46,6%vol., nicht gefärbt und nicht kühlgefiltert. Ardbeg schreibt, der Whisky sei 'rounded' wie die Halbinsel, da in einem Vatting-Behälter frisch ausgebrannte Fässer, PX-Sherry-Fässer und 1st Fill Bourbon miteinander verheiratet wurden. Meine Flasche stammt von der Schottlandfähre und war dort im Duty Free im Sommer 2024 in der Literflasche im 2-Flaschen-Kombi-Pack mit einem anderen, gleichwertigen Whisky für einzeln 44,50 € erhältlich. Das ist ein guter Preis für einen Liter Ardbeg.

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Laphroaig | aged 10 years | Cask Strength | Batch 017 Nov 23

Das 17. Batch in der Original Cask Strength Serie wurde im November 2023 abgefüllt. Bisher haben mich die Cask Strength Laphroaigs immer überzeugt. Was mich massiv stört: Auch dieses Batch ist gefärbt. Warum macht man das? Gerade die fassstarken Whiskys werden von den Nerds gekauft, die einen reinen Whisky wollen. Die Färbung ist also unnötig und sie stört mich massiv.

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Laphroaig | aged 15 years | The Un-Chillfiltered Collection

Das waren noch Zeiten, als man bei Signatory in der Un-Chillfiltered Collection 15jährigen Laphroaig aus dem Refill Sherry Butt kaufen konnte. Im September-Katalog 2003 von whisky.de, die damals noch The Whiskystore hießen, wurde diese Abfüllung für 59,90 € angeboten. Bei der Krüger-Auktion war die Abfüllung 2024 für 160 - 170 € erhältlich, hatte in der Vergangenheit aber auch schon Preise von über 200 € erreicht.

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Laphroaig | aged 11 years | Amsterdam Airport

Dieser Whisky wurde exklusiv für den Exquisite Store im Amsterdamer Flughafen Schipol abgefüllt. Die 1.400 Flaschen dürften 2014 zum Preis von 150 € auf den Markt gekommen sein. Der Whisky ist triple matured: Nach einer initialen Reifung in ex-Bourbon Barrels kam er in Quarter Casks und anschließend in ex-Oloroso Butts. Wie lange er dort jeweils gefinisht wurde, wird nicht angegeben. Ebensowenig finde ich Angabe zu Kühlfilterung und Färbung. Allerdings sieht die Farbe nicht unnatürlich aus, diesen Farbton sollte man bei Triple Maturation auch ohne Schummelei hinbekommen. Und natürlich hat der damalige Distillery Manager John Campbell die Fässer handverlesen …

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Scarabus | Sherry Batch Strength Edition

Neben der mit 46%vol. gebottleten Sherry Edition gibt es die Sherry Batch Strength Edition mit 57%vol. Auch hier kommt der Whisky eher hellgolden aus der undurchsichtigen Flasche. Es dürfte sich weitgehend um die gleiche Fassauswahl halten, wie bei der Sherry Edition, aber vielleicht bringt der zusätzliche Alkohol auch ein paar zusätzliche Aromen.

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Scarabus | Sherry Cask Edition

Scarabus ist undisclosed Islay Whisky von Hunter Laing. Der unabhängige Abfüller hat gerade den ersten Whisky seiner eigenen Islay Distillery Ardnahoe veröffentlicht. Aber sicherlich wird Scarabus trotzdem Teil des Angebots bleiben. Im Sommer 2024 sind zwei Scarabus erschienen, deren Fokus auf Sherry liegt. Dies ist die exklusiv für Deutschland abgefüllte Sherry Cask Edition. Das Etikett hat vielversprechend rote Ornamente. Auf der anderen Seite: Es gibt kein Age Statement und beim näheren Hinsehen finde ich den eher verstörenden Satz 'refined with fully matured 1st Fill Sherry Casks. Die Sherry Edition ist also normal Bourbon gereifter Whisky, der mit Sherry gereiftem Whisky verfeinert wurde. Die Farbe ist recht helles Gold. Nun ja.

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Torabhaig | Cnoc Na Moine | The Legacy Series – Chapter 3

Torabhaig ist die nun auch nicht mehr ganz so neue Distillery auf der Isle of Skye, die - wenn sie ihre Chancen nutzt - für die Nerds die wirkliche Skye Distillery werden kann. Zumindest solange Talsiker weiter gefärbten, gefilterten Konzernwhisky produziert. Noch ist die Brennerei jung, muss also Stock aufbauen, um eines Tages eine gute Core Range mit Age Statement präsentieren zu können. Bis es soweit ist, erscheint die Legacy Series. Chapter 3 ist 2024 erschienen. Cnoc Na Mòine heißt Hügel des Torfes. Torabhaig ist rauchiger als Talisker, somit passt der Titel. Ein Fokus liegt aber auch auf den Sherry Fässern. Der Vorgänger war mir noch zu jung - vielleicht wird das diesmal besser.

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