Whisky for Two | Campbeltown Blends - mehr als Blendwerk?
Whisky for Two – zwei Whiskys, getastet an zwei aufeinander folgenden Tagen und ein paar Gedanken über das Tasting hinaus.
Früher war Campbeltown eine abgelegene und eher unbeachtete Whisky-Region, die zeitweise sogar Gefahr lief, die Eigenständigkeit als Region zu verlieren. Mit der Wiedereröffnung der Glengyle Distillery war die Eigenständigkeit gesichert und der Boom von Springbank lenkt die Aufmerksamkeit auf den Hafenort am Ende der noch immer abgelegenen Kintyre-Halbinsel.
Springbank Whiskys sind eigentlich kaum mehr erhältlich, schon gar nicht zu erträglichen Preisen. Teilweise trifft das auch auf die Sonderabfüllungen der Schwester-Brennerei Glengyle (Kilkerran) zu. Glen Scotia wird hoch gelobt und läuft damit Gefahr, der nächste Hype zu werden, neue Brennereien sind geplant aber noch weit vom ersten Whisky entfernt.
Was also tun? Gibt es gut verfügbare und bezahlbare Alternativen? Blended Malts könnten eine Alternative sein.
Blended Malts stammen aus verschiedenen Brennereien, die oftmals nicht genannt werden, enthalten aber im Gegensatz zu den normalen Blends keinen Grain-Whisky, sondern nur reinen Malt-Whisky. Und bei einer Region mit nur drei aktiven Brennereien, die zudem alle Whiskys mit dem gewissen Campbeltown-Funk herausbringen, kann das Ergebnis zumindest interessant sein.
Zwei Whiskys stehen zur Auswahl. Der erste kommt aus dem Hause Hunter Laing, die mit der Journey-Reihe ein Konkurrenzprodukt zu den Remarkable Regional Malts der Familienlinie Douglas Laing herausgebracht haben. Springbank ist rar und teuer – ist hier also vornehmlich Glen Scotia drin? Und der andere kommt von Springbank selbst. Ob da nur Mitchell Whiskys enthalten sind oder auch Glen Scotia?
Und natürlich gibt es auch einen Wermutstropfen: Beide Whiskys tragen keine Altersangabe.