Five in a Row | Ben Nevis | Das gibt's ja gar nicht ...

Five in a Row, ein Line Up aus fünf Whiskys z. B. einer Brennerei oder mit anderer Gemeinsamkeit, die miteinander getastet werden.

Ben Nevis hat bei den Nerds einen guten Ruf. Die Brennerei im Örtchen Fort William unterhab des namensgebenden höchsten Bergs Großbritaniens stellt kräftige West Highland Whiskys her. Nur kaufen kann man sie leider nur selten.

Die Core Range der Brennerei ist schnell aufgezählt: Es gibt einen 10jährigen – wenn es ihn dann mal gibt, es gibt MacDonald’s Tradional Ben Nevis, ohne Alterangabe, dafür besser erhältlich und mit etwas Rauch. Und es gibt Coire Leis, ebenfalls ein NAS Whisky. Mit Nevis Dew gibt es auch noch Blended Whiskys mit etwas Ben Nevis drin.

Viel ist das nicht für eine Distillery, die immerhin zwei Millionen Liter Alkohol produzieren kann. Und umso unverständlicher ist, warum man dann nicht in der Lage ist, einen 10jährigen Standard-Whisky kontinuierlich am Markt verfügbar zu halten.

Die Antwort darauf ist wahrscheinlich relativ einfach: Die Ben Nevis Distillery hat als eigenständige Marke für ihre Besitzer nur eine untergeordnete Priorität. Ben Nevis gehört dem japanischen Nikka Konzern, dessen Schwerpunkt japanischer Whisky ist, bzw. das, was man den Kunden gerne als japanischen Whisky verkaufen möchte. Denn japanischer Whisky ist weltweit gefragt, die Preise sind massiv gestiegen und der Ruf des japanischen Whiskys ist wesentlich besser als die Regeln, nach denen er bisher auf den Markt gebracht werden durfte.

Ben Nevis Distillery, Fort William | © Klaus Bölling, www.boelling.de

Womit die Frage beantwortet wäre, warum Ben Nevis in seinem Mutterland und in Europa so schlecht erhältlich ist: Er wandert nach Japan, wechselt dort die Nationalität und kommt z. B. als Nikka from the Barrel zurück in die europäischen Märkte. Auch in Japan wurden die Regeln für japanischen Single Malt verschärft – aber z. B. Nikka from the Barrel ist ein Blend auf dem nirgends behauptet wird, es sei japanischer Whisky. Fraglich also, ob in der Zukunft mehr original abgefüllter Ben Nevis verfügbar ist.

Auch sonst gibt sich die Brennerei nicht sonderlich Mühe. Immerhin wurde investiert und neu gestrichen, sie sieht nicht mehr so grau und räuidig aus, wie in der Vergangenheit. Trotzdem gelten die Führungen nicht als Highlight, die eigentliche Produktion wird wohl gar nicht gezeigt. Und die Website vermeldet auch Anfang 2023 – wie schon seit längerem – ‚New Website Coming Soon‘. Aber ’soon‘ dauert eben manchmal länger, so wie das Warten auf das nächste Batch des 10jährigen. Immerhin gibt es immer mal unabhängig abgefüllte Ben Nevis. Oft sind sie allerdings recht jung – oder unbezahlbar. Schade!

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