Ben Nevis | 2013 - 2022 | Small Batch Edition #11

48,1%vol. | Refill Hogsheads, Sherry Butt Finish | Signatory Vintage, bottled for Kirsch Import

un-chillfiltered

chillfiltered

natural colour

coloured

un-peated

peated

cask strength

Single Cask

Five in a Row, ein Line Up aus fünf Whiskys z. B. einer Brennerei oder mit anderer Gemeinsamkeit, die an fünf aufeinander folgenden Tagen miteinander getastet, verglichen und dann in eine Reihenfolge gebracht werden.
Ben Nevis ist auch einer der gesuchten Whiskys, deren Core Range oft vergriffen ist. Das liegt daran, dass er rar ist, denn viel Whisky geht aus Scotland an den japanischen Muterkonzern und stärkt dort die Qualität von gehypten (und überschätzten) japanischen Whiskys (Nikka from the Barrel könnte Ben Nevis from the Barrel sein). Dieser Ben Nevis erscheint in der von Signatory abgefüllten Small Batch Edition des deutschen Importeurs Kirsch. Es wurden zwei Sherry-Butts und zwei Hogsheads, die jeweils am 17.10.2013 befüllt wurden, in die Flaschen gefüllt. Der Whisky ist nur acht Jahre alt und die Farbe ist sehr kräftiges, dunkles Kupfer. Anfang 2023 ist er noch gut verfügbar und für 67 € bis ca. 80 € im deutschen Online-Handel erhältlich.

Nosing

Das ist Signatory Whisky – hier dominiert also der Sherry. Aber das ist leider oft kein Qualitätsmerkmal, sorry. Und deshalb passiert das, was man angesichts der Farbe befürchten muss: Es kommen Sherry-Noten, die nicht mit dem Whisky verbunden sind, die aufgesetzt wirken und die einen Aspekt von künstlichem Waldhonig haben. Zum Schluss wird das aber trocken holzig.

Taste

Die Aromen sind kräftig – sie sind aber nicht harmonisch. Der Sherry ist präsent, doch es ist ein grobschlächtiger Sherry, der nicht fein und harmonisch ist. Seasoned Cask der schlechteren Sorte, leider.

Finish

Der Whisky ist nur 8 Jahre alt, hat am Ende aber viel trockenes, bitteres Holz. Das beeindruckt vielleicht vordergründig – ist aber nicht wirklich nachhaltig im Aroma.

Conclusion

Das sind wieder die Sherry-Fässer, in denen zuviel Sherry-Sirup verbieben war. Die beiden Hogsheads mildern es – sorgen aber auch nicht für ausgewogene Komplexität. Da sind Aromen, die herausstechen, der Whisky ist nicht ausdruckslos – aber der Ausdruck ist nicht so überzeugend, wie er bei einem kräftigen, westlichen Highländer sein sollte. Der Start ist süß – und dann kommt die große, bitter-adstringierend Trockenheit, die die Fruchtaromen verpuffen lässt. Der Whisky hätte mehr als die acht Jahre und bessere Fässer gebraucht.
Ben Nevis Distillery, Warehouses, Fort William | © Klaus Bölling, www.boelling.de

Ben Nevis​ Distillery

founded: 1825
Owner: Nikka, Asahi Breweries
Capacity: 2.000.000 litres

Quelle: Ingvar Ronde, Malt Whisky Yearbook 2023

Ben Nevis ist eine prägnante Distillery, die an der schottischen Westküste unterhalb des höchsten Berges in Great Britain einen ausdrucksstarken Highland Malt brennt. Die Distillery gehört seit 1989 zum japanischen Nikka-Konzern.

Mit dem Boom der ‚japanischen‘ Whiskys wurde immer mehr Whsiky aus Schottland nach Japan gebracht und dort japanisiert. Nikka from the Barrel ist eigentlich ein Nikka from Ben Nevis.

Ob es mit der Änderung der japanischen Whiskyregularien künftig mehr Ben Nevis geben wird? Die Hoffnung besteht, aber die Regularien sind weich. So wird auch weiterhin Ben Nevis in den japanischen Blends von Nikka  verschwinden.

 

Signatory Vintage

Der unabhängige Abfüller wurde 1988 von Andrew Symington gegründet. Ursprünglich sollten berühmte Persönlichkeiten die Abfüllungen unterzeichnen (Signatory), was aber wohl nie stattfand.

2002 übernahm Andrew Symington die Edradour Distillery von Pernod Ricard. Dort lagern heute auch viele der Signatory Fässer.