Cigar Malt | 10th Edition | A Dream of Scotland

Single Malt Whisky

56,8%vol. | aged 15 years | bottled 2023 | Pedro Ximenez & Port Matured | Brühler Whiskyhaus

un-chillfiltered

chillfiltered

natural colour

coloured

un-peated

peated

cask strength

Single Cask

Die 10. Edition eines Cigar Malt in der A Dream of Scotland Serie des Brühler Whiskyhauses. Der Whisky ist 2023 erschienen, 15 Jahre alt und reifte im PX und Port Cask. Mehr erfährt man nicht, was mich mittlerweile an den Abfüllungen des Brühler Whiskyhauses nervt. Auf dem Etikett erfährt man auch nicht, dass der Whisky Rauch hat. Hat er aber …

Nosing

In der Nase ist dieser Cigar Malt gar nicht so vordergründig süß, wie man es kennt. Er hat auch eine trocken-herbe Aromatik, die ich spätestens nach dem Handrückentest als Rauch identifizieren. Dazu kommen reife Früchte, Pflaumen, Pfirsich und etwas angegorene dunkelrote Kirschen. Vielleicht ist da auch noch eine Spur Zimtrinde und etwas Kardamom. Der Rauch versteckt sich ganz gut, wird nicht so offensichtlich, ist aber vorhanden.

Taste

Im Geschmack ist er schwieriger zu knacken, er hat ein süß-öliges Mundgefühl als typisches PX-Feeling, dann kommt aber auch die herb-bittere Rauch. Der Start ist mit fruchtigem Sirup, etwas Ice Tea Peach, Kirsche und Pflaume, dann kommt der Rauch, der einen Hauch zu viel bittere Aromen mit sich führt. Mit weiterem Wasser erschließt sich der Whisky besser und das Verhältnis von Süße und herber Bitterkeit wird ausgewogener.

Finish

Nach dem süßen Start endet der Whisky trocken mit etwas bitterer Adstringenz in den Wangentaschen. Am Gaumen haftet dann noch Holzrauch. Und später ist eine leichte Räuchernote weiterhin im Mund.

Conclusion

Die ersten Schlucke fand ich gar nicht so gut, aber mit Wasser entwickelt sich der Whisky. Er ist nicht das, was bei den Cigar Malts oft typisch ist: klebrig und süß. Und allein das ist gut. Der Rauch verschafft ihm eine herbe Dimension und bindet die Süße gut ein. Dadurch wird das ein interessanter Whisky, der mir nach weiteren Schlucken doch ganz gut gefällt.
© Klaus Bölling, www.boelling.de

Brühler Whiskyhaus

Das Brühler Whiskyhaus ist durchaus ein eigenständiger deutscher unabhängiger Abfüller. Marco Bonn hat eigene Fässer, die zum Teil in Schottland, vor allem aber irgendwo in der Eifel lagern und die er individuell finisht und reift. Daher werden sie Abfüllungen grundsätzlich als Single Malt Whisky gekennzeichnet, das Wort Scotch taucht nicht auf. Er ist also nicht nur auf Broker angewiesen, sondern kann auf eigenen Stock zurückgreifen. Das führt zu eigenständigen und interessanten Abfüllungen, die über eine verschworene Internet-Community schnell vergriffen sind und – sicherlich auch aufgrund der eigenständigen, manchmal provokativen Label – stark gehypt werden. Oftmals gute Abfüllungen, auch wenn es nur begrenzte Transparenz bezüglich der genauen Reifung gibt!