Spey | Tenné | Speyside Distillery
Single Malt Scotch Whisky
46,0%vol. | Bourbon, Tawny Port Finish | The Latin Collection | Harvey's of Edinburgh
un-chillfiltered
chillfiltered
natural colour
coloured
un-peated
peated
cask strength
Single Cask

Tenné ist eines der Core Range Produkte der Speyside Distillery, deren Whiskys einfach Spey heißen und bei Nerds eher selten auftauchen. Der Whisky hat keine Altersangabe, soll aber mindestens acht Jahre in ex-Bourbon Casks gereift sein, bevor er ein Finish in Tawny Port Casks erhält, was dann auch zum Namen Tenné beiträgt. Auf der Website findet sich die goldige Erzählung, man habe eine lange Geschichte mit Lord Byron, der King Georges III anlässlich seiner – also Lord Byrons – Hochzeit Whisky schenkte, der Spey hieß. Klar, die Speyside Distillery produziert seit 1990 und ist seit 2012 im Besitz von Harvey’s of Edinburgh. Aber deren Inhaberfamilie hat natürlich alte Wurzeln. Muss man selbst nachlesen, ist mir zu wild. Ach so: Lord Byron liebte die lateinische Sprache und so tragen einige Spey Whiskys lateinische Bezeichnungen. Muss man erstmal drauf kommen …
Aber immerhin, der Whisky ist nicht kühlgefiltert und nicht gefärbt und beides steht auf dem Etikett. Einen leicht rötlichen Einschlag hat er im goldenen Farbton.
Nosing
In der Nase startet der Whisky mit holzigen Tönen und oxidiertem Rotwein. Vielleicht nicht unbedingt Port, sondern eher Rotweinreste, die zu lange in der Flasche waren. Es sind würzige Aromen vorhanden, dafür fehlen mir aber die roten Beeren oder überhaupt die fruchtigen Aromen. Mit der Zeit kommen aus dem Hintergrund aber auch ein paar süßere Aromen.
Taste
Auch im Geschmack hat er holzigen Einfluss und einen recht kräftigen Antritt. Im Hintergrund sind schweflige Noten, die auf unsaubere Fässer hindeuten, aber nicht zu auffällig werden. Er bleibt aber zu sehr auf der holzigen Seite, der Einfluss der Bourbon Casks bringt mir zu wenig Vanille und Karamell. Die Frucht fehlt dann leider auch weitgehend im Geschmack.
Finish
Conclusion
Da sind sicher ein paar interessante Ansätze – aber wirklich rund ist der Whisky nicht, die Aromen finden nicht gut zueinander. Dazu kommt die leichte Schwefelnote, die mich abstößt. Insgesamt ein Whisky, mit dem ich nichts anfangen kann, für den ich aber auch nicht die Zielgruppe bin.
Disclaimer: Das Sample wurde mir von Simple Sample ohne weitere Verpflichtungen oder Erwartungen kostenfrei zur Verfügung gestellt, worüber ich mich sehr gefreut habe. Herzlichen Dank dafür!
Speyside Distillery
founded: 1990 | Region: Speyside
Owner: Speyside Distillers Co.
Capacity: 850.000 LPA
LPA: Litres of Pure Alcohol
Quelle: Ingvar Ronde, Malt Whisky Yearbook 2025
Die Speyside Distillery trägt den Namen der wichtigsten schottischen Whiskyregion, ist selbst aber eher unbekannt. Zumindest in Europa sind die Whiskys unter dem Namen Spey nicht so bekannt wie auf den asiatischen Märkten.
Der Bau der steinernen kleinen Distillery begann bereits 1962, eröffnet wurde sie 1990. Seit 2012 ist sie im Besitz von Harvey’s of Edinburgh, die ebenfalls weniger in Edinburgh als im asiatischen Raum mit Spirituosen handeln. Die Familie von CEO John Harvey McDonough ist aber mütterlicherseits seit langem in der schottischen Whiskyindustrie verwurzelt.
2025 endete die Pacht für das derzeitige Gebäude der Distillery und Speyside Distillers planen einen Neubau weiter westlich am Oberlauf des Spey. Die Speyside Distillery ist also seit 2025 eine Lost Distillery.