Sea Shepherd | Into the Bleak | Signatory Vintage

Das ist wieder so ein Whisky, bei dem die Story länger ist als das Geschmackserlebnis. Und es ist eine Geschichte, bei der mich nur meine Zuneigung zur Meeres- und Walschutzorganisation Sea Shepherd davon abhält, massiv böse zu werden. Denn Kirsch Import, die den Whisky abfüllen ließen, spielen hier meiner Meinung nach hart an der Grenze zur Täuschung mit unseren Erwartungen. Alex und Nick Ravenhall sind bekannt für extreme Schwimmaktionen im Meer, um Spenden für ihre Organisation Whisky and Waves zu sammeln. Manchmal haben sie auch irgendwie Whisky dabei. So waren sie z. B. für die Storm Kelpie Abfüllungen von Signatory und Kirsch im oder am Meeresstrudel Corryvreckan unterwegs.  Diesmal sind sie laut Etikett von Bruichladdich hinüber nach Bowmore durch Loch Indaal geschwommen, natürlich auch mit Whisky in der Badehose. Von ein paar Drams Bowmore Oloroso Sherry Casks ist die Rede. Warum schmuggelt man Bowmore von Bruichladdich hinüber nach Bowmore? Egal! Da klingeln doch gleich die Ohren: Bowmore, Bruichladdich, Blended Malt? Geil! Äh, nee, leider Fake! Bruichladdich liegt einfach gegenüber von Bowmore, vom Whisky der Brennerei ist nirgends die Rede. Und von Bowmore hatten sie irgendwie etwas dabei, um davon am Ufer einen Teelöffel in einen 'Mystery Islay Whisky' zu träufeln und ihn zum Blended Malt zu machen. Sorry, das ist Verkasperung der Kund:innen - Charity hin oder her! Also: Hier geht es um irgendeinen undisclosed Islay Malt ohne Altersangabe, der in Oloroso und PX Hogsheads gefinisht wurde. Ob da nun eine Löffelchen Bowmore drin ist oder peng - das gibt es von Port Askaig über Mac-Talla bis Finlaggan zu hauf und von Classic of Islay - natürlich undisclosed - vielleicht sogar von Lagavulin. Into the Bleak - was ganz passend "ins Trübe oder Trostlose" heißt - kostet aber nicht 50 €, sondern knapp 80 €. Und sorry, 30 € pro Flasche spendet Kirsch bei aller Großzügigkeit nicht an Sea Shepherd (bei anderen Abfüllungen war von 9% der Erlöse zu lesen).

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Williamson | aged 9 years | A Dream of Scotland

Laphroaig hat sich etwas besonderes ausgedacht, um unabhängigen Abfüllern das Leben schwerer zu machen: Sie müssen nicht nur einen Aliasnamen für die Brennerei benutzen, sie müssen den Whisky auch als Blended Malt deklarieren, denn er enthält angeblich Bestandteile einer anderen Distillery. Ist da also ein Teelöffel Lagavulin drin, oder vielleicht (hui, das könnte ihn ja noch aufwerten …) Ardbeg? Oder ist das alles Bullshit? Egal, Williamson ist Laphroaig, Punkt. Und dieser stammt aus dem Brühler Whiskyhaus, ist 9 Jahre alt und reifte im Manzanilla Sherry Fass nach. Die Farbe ist kräftig gelbes Gold. Manzanilla ist ein eher trockener Sherry, der ausschließlich in Sanlúcar de Barrameda gekeltert sein muss, auch wenn die Trauben aus dem gesamten Sherry-Dreieck stammen dürfen.

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Campbeltown Blended Malt | aged 13 years | Friendly Mr. Z

Ein Campbeltown Blended Malt aus dem Brühler Whiskyhaus, abgefüllt von Friendly Mr. Z - also irgendetwas von Springbank, Glengyle oder Glen Scotia. Viele Infos gibt es nicht, der Whisky ist 13 Jahre alt und wurde im australischen Rotwein Fass gefinisht - auch das ist ein weiter, nicht näher definiter Begriff. Campbeltown steht ja irgendwie für Whiskys mit besonderem Funk. Das Etikett sieht ja etwas funky aus, so ein bisschen rusty Bunker-Gammel. Wir werden sehen, ob es wirklich ein Whisky mit klarem Campbeltown Funk ist.

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NAS 17 | aged 17 years | Decadent Drinks

Das ist eine Abfüllung von Decadent Drinks aka Whisky Sponge aka Angus MacRaild, Whiskyautor, Whiskyabfüller, Whiskyrezensent by Whiskyfun - irgendwie ein Tausendsassa der schottischen Whiskyszene. Und so ist auch diese Abfüllung ein wenig verrückt. Da ist ein 2001er Butt aus blended Whisky mit Macallen, Highland Park und Tamdhu - also den Leadmalts von Edringtons Famous Grouse Tamdhu gehörte bis 2011 Edrington). Und da ist ein Butt aus 2006er Aultmore von Signatory Vintage. Eine heiße Mischung, die den Stil von klassischem Sherry-Whisky transportieren soll. Die 53%vol. sind erhöhte Trinkstärke, aber keine Cask Strength, dafür ist die Farbe vielversprechend dunkelgolden, ohne zu sherrybombig zu werden.

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Blended Malt | aged 26 years | The Fine Art of Whisky

Zu Beginn einer kleinen A Dream of Scotland Reihe gibt es eine Abfüllung aus der anderen Reihe des Brühler Whiskyhauses - The Fine Art of Whisky. In dieser Reihe werden die weniger fassgetriebenen, alten Whiskys - oft aus ex-Bourbon Casks - abgefüllt. Das hat natürlich seinen Preis - und genau da stelle ich mir im Jahr 2024 immer öfter die Frage, was bin ich eigentlich bereit, für eine Flasche Whisky auszugeben. Und an dieser Frage wird sich dann auch herauskristallisieren, welche Whiskys ich in Zukunft noch probieren kann und will. Diesen wollte ich probieren, trotz der 190 €, die die Flasche kostet. Ich selbst habe mir wie meist nur ein Sample geleistet. Dieser Blended Malt ist 26 Jahre alt, was beeindruckend ist. Aber mehr weiß ich auch nicht, keine Ahnung, ob irgendwo geleakt wurde, welche Whiskys vermählt wurden oder ob es auch nur ein teaspooned Einzelfass ist. Der Whisky stammt aus dem 2nd fill ex-Bourbon Barrel.

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Islay Blended Malt | aged 16 years | A Dream of Scotland

Die Islay Abfüllungen in der A Dream of Scotland Reihe gefallen mir meist sehr gut. Dies ist ein Blended Malt der zum Geburtstag von Marco Bonn abgefüllt wurde. Der Whisky hat das stolze Alter von 16 Jahren und bekam eine Nachreifung im Palo Cortado Hogshead. Keine Ahnung, ob irgendwo mehr verraten wurde. Zumindest ist von Caol Ila und Bowmore die Rede … Und der Löwe auf dem Etikett passt ja irgendwie zum Geburtstagskind. Könnte also ein guter Whisky zum Feiern sein, egal ob Geburtstag, Weihnachten oder was auch immer. Ausgabepreis waren 134,90 €.

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Big Peat | Christmas Edition 2023 | Douglas Laing

Big Peat ist der wilde Geselle von der Isle of Islay, ein Whisky aus der Serie der Remarkable Regional Malts von Douglas Laing, der in den verschiedensten Sonderausgaben in jedem Jahr erscheint. Es ist ein Blended Malt und die Liste der Brennereien ist immer illuster: Caol Ila, Bowmore, Ardbeg, Port Ellen werden hier angegeben. Port Ellen, na klar … Dies ist die alljährliche Weihnachtsausgabe, diesmal mit Sherry Finish und in Cask Strength, was diesen Whisky dann vielleicht doch ganz interessant macht. Das zeigt bereits die Farbe, die nicht Big Peat typisch sehr heller Weißwein ist, sondern tatsächlich ein schöner Goldton. Und der Whisky ist nicht gefärbt und nicht kühlgefiltert. Also beginnen wir die stürmische Weihnachtszeit auf der Isle of Islay.

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Williamson | aged 12 years | The Tasteful 8 – The Golden 20’s

Neuer Trend bei den Distilleries ist es, Whisky nicht mehr mit dem originalen Distillery Namen an die unabhängigen Abfüller abzugeben. Zu den ersten, die das so gehandhabt haben, gehört Laphroaig. Unabhängige Laphroaigs heißen schom länger Williamson nach Bessie Willaimson (1910 - 1982), der die Laphroaig Distillery von 1954 - 1972 gehörte. Und der Whisky ist als Blended Malt deklariert. Ein teaspooned Whisky, dem angeblich ein kleine Menge eines anderen Malts zugefügt wurde. Vielleicht aber auch nicht … Wie auch immer, diese Abfüllung des Brühler Whiskyhauses in der The Tasteful 8 Series 2023 reifte zunächst klassisch im Bourbon Hogshead und dann für zwei weitere Jahre im Port Cask, bevor er mit 12 Jahren Alter abgefüllt wurde.

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Campbeltown Blended Malt | aged 7 years | Pat Hock Whisky

Pat Hock hat gemeinsam mit The Caskhound einen 7jährigen Blended Malt aus der Region Campbeltown herausgebracht. Das begrenzt die möglichen Distilleries auf drei. Der Whisky ist leicht getorft und wurde in einem Refill Oloroso Cask gefinisht. Die Farbe ist nicht zu dunkel, hat einen schönen Goldton. Das Etikett wurde mit Hilfe einer KI gestaltet, einige Fans sind schwer begeistert - ich nicht. Aber es geht ja zum Glück nicht um das Etikett.

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