The Nine Springs | 9 years old | Pineau des Charentes
Dieser neunjährige Whisky aus Worbis ist eine Vollreifung aus Pineau des Charentes Fässern. Pineau des Charentes ist eine Mischung aus Traubenmost und Eau de vie de Cognac.
Dieser neunjährige Whisky aus Worbis ist eine Vollreifung aus Pineau des Charentes Fässern. Pineau des Charentes ist eine Mischung aus Traubenmost und Eau de vie de Cognac.
Deutscher Whisky ist für mich schwierig. Das hängt zum einen damit zusammen, dass Whisky und die schottische Landschaft für mich eine Einheit bilden, die ich so in Deutschland noch nicht finde. Das hängt zum anderen damit zusammen, dass deutscher Whisky im Gegensatz zum Single Malt Scotch Whisky, der sehr eng definiert ist, ein sehr vielfältiges Produkt ist. Was ja für den Whisky gut sein kann. Zumindest für alle, die nicht Scotch Single Malt Dogmatiker sind. Leider fürchte ich, ich bin ein solcher.
Ich habe Schwierigkeiten mit deutschem Whisky, verstehe ihn oftmals nicht, finde ihn zu jung - habe nur selten Lust, ihn zu probieren. Manchmal muss es trotzdem sein. Heute habe ich einen Whisky der No.9 Spirituosen-Manufaktur in Worbis, die mit der Whiskyburg Scharfenstein in Verbindung steht, deren Whiskys geschätzt werden. Es ist ein ex-Bourbon Single Cask, allerdings nur mit Trinkstärke von 46%vol. abgefüllt. Eine Altersangabe finde ich nicht, bisher ist der Whisky auch nicht in der Base gelistet.
Bei diesem Whisky setzt St. Kilian auf Holz und Rauch. Der rauchige Whisky wurde in frische Fässer aus ungarischer Eiche mit einem Volumen von 95 l eingefüllt. Die Fässer waren medium getoastet und erhielten dann Ausfräsungen, um die Oberfläche weiter zu erhöhen. Nach fünf Jahren wurde der Whisky abgefüllt. Verwendet wird rauchiges Malz der schottischen Glenesk Maltings mit einem kräftigen Phenolgehalt von 80 ppm. Im Glas ist der Whisky weißwein-hell.
Dies ist das zweite Core Range Bottling von St. Kilian neben dem Classic (mild & fruity). Der Whisky ist mit schottischen Rauchmalz mit 54 ppm hergestellt, reifte im 70% ex-Bourbon und 30% PX und Oloroso. Zum Alter gibt es keine Angabe. Mit 46,0%vol. kostet der Whisky 49,90 €. Immerhin ist das eine Abfüllung in der 0,7 l Flasche. Damit ist der Preis sicherlich normal.
Die Signature Edition Eleven reifte ausschließlich in ex Jack Daniel's Tennessee Whiskey Fässern. Okay - selten sind die sicherlich nicht. Als Besonderheit wird herausgestellt, dass der Whisky unter maximalem Einsatz des Reflux Condensors destilliert wurde und der höhere Kupferkontakt zu milderem Destillat führen sollte. Der Whisky ist sehr hell.
St. Kilian hat sich ein Solera System für die Reifung von Whisky ausgedacht. Das System besteht aus drei Stufen. Die unterste Stufe, Solera genannt, besteht in diesem Fall aus ex PX Sherry Fässern. Darüber liegt die 1. Criadera mit Fässern, die Medium Sherry, eine Mischung aus Oloroso und PX, enthielten. Darüber ist die 2. Criadera aus Manzanila Sherry Fässern. In diese 2. Criadera wurde Ende 2018 initial ein einjähriger Spirit aus dem American White Oak Barrel eingefüllt, der dann in die 1. Criadera wandert und nach weiterer Reifung in die Solera, aus der Anfang 2024 ca. ein Drittel des Whiskys entnommen und abgefüllt wurde. Dieses Drittel, wird aus der jeweils darüberliegenden Criadera aufgefüllt. In die oberste, 2. Criadera wird dann immer wieder diesmal dreijähriger St. Kilian Whisky nachgefüllt. Laut Website hat der abgefüllte Whisky ein Alter von 5 Jahren. Der Whisky wird in der 0,5 l Flasche für 99,90 € verkauft. Schauen wir, was er für diesen Preis leistet.
In der Signature Edition füllt St. Kilian interessante Cuvées aus ihrem umfangreichen Fass- und Holzsortiment zusammen. Hier sind es Moscatel, Rum und Virgin Oak, alle befüllt mit dem milden Spirit ohne Rauch. Das Problem - die Whiskys sind sehr jung, auch diese Abfüllung ist ca. 4 Jahre alt.
Ein Wisky, der zunächst in einem ex PX Sherry Butt lagerte und dann, nachdem dieses nach etwas einem Jahr undicht wurde, in verschiedene ex-Bourbon Casks umgelagert wurde. Der Whisky hat schon eine schöne goldene Farbe und ist ca. fünf Jahre alt.
Whisky aus Deutschland findet in diesem Blog nur sehr am Rande statt. Das hat zwei Gründe: Ich habe ein massives Faible für Schottland. Und ich habe bisher noch keinen Zugang zu deutschem Whisky gefunden. Das liegt vielleicht auch daran, dass die Kategorie 'deutscher Whisky' schwer zu fassen ist. Da sind noch immer die Obstbrenner, die Getreidemaische durch ihre Brennanlage jagen und Gerstler machen, da sind inzwischen viele ambitionierte Brennereien, die tatsächlich Whisky machen - die Resultate sind aber wesentlich diverser als in Schottland mit den recht engen Festlegungen der SWA. Es gibt eine fast unüberschaubare Zahl von Brennereien, die in Deutschland Whisky brennen. Aber es gibt nur wenige, die das in großem Stil auf relevanten Brennanlagen machen. Und die relevanteste ist wahrscheinlich St. Kilian in Franken.