Big Peat | 26 years old | Platinum Edition

Blended Malt Whisky | 51,5%vol. | Douglas Laing

Big Peat, das ist der wilde Geselle in den Remarkable Regional Malts von Douglas Laing, der die Region Islay vertritt und somit die wild rauchige Seite des Scotch Malt Whiskys. Geblendet aus verschiedenen Whiskys der Insel wirbt das Standard-Bottling mit Anteilen von Port Ellen. Really? Wahrscheinlich der sprichwörtliche Teaspoon, reicht ja …

Hier kommt der reife Big Peat, 26 Jahre alt, ungefärbt und nicht chillfiltered und niemand prahlt mit Port Ellen. Keine Angaben zu den Distilleries, keine Angaben zu den Fässern – age matters und die Farbe ist helles Gold.

Nosing

An der Nase ist der Whisky nicht wild und rough, hier kommen zunächst eine satte Süße und ein aschiger, warmer Rauch. Das ist nicht der Islay South Coast Rauch, das ist mehr Caol Ila und Bunnahabhain. Früchte sind da, Kräuter und Medizin. Nicht die Medizin rottiger Binden, sondern die Medizin süßer Hustensäfte. Karamellisierter Vanille-Zucker, Crème brûlée mit eingekochten Renekloden im Hafenrestaurant. Das sind vielversprechende Aromen, die durchaus auf das reife Alter des Whiskys hinweisen.

Taste

Mmh, der Whisky erschließt sich mir nicht, gibt auf der Zunge nur wenige Aromen frei. Klar Rauch ist da, dahinter diffuse Früchte. Aber was ist mit dem Alter, da sollte doch auch Holz sein? Rauch und Minze, etwas Menthol, ein Hustenbonbon, dem die Frucht abhanden gekommen ist. Mit etwas Wasser wird er milder, der Rauch wird etwas wärmer, er hat auch eine maritime Note, cremige Vanille kommt hinzu. Aber insgesamt bleiben die Aromen im Geschmack flach und erfüllen nicht die Erwartung aus dem Geruch.

Finish

Das Finish ist dominiert vom Rauch und einem maritimen Unterton, bleibt aber wie der Geschmack hinter meinen Erwartungen zurück.

Conclusion

Der 26jährige Big Peat hinterlässt mich ratlos und enttäuscht. Kann ich die Feinheiten dieses Whiskys einfach nicht entdecken oder wurden hier bedeutungslose Fässer zusammengekippt, um ein Alter auf’s Etikett zu bekommen? In der Base wird der Big Peat hoch bewertet – ist das einfach der Respekt vor dem Alter? Ich meine, der Whisky kostet Ende 2021 mehr als 180 € im regulären Handel. Dafür kann ich etliche 10jährige Port Askaigs kaufen, mit denen ich mehr Spaß habe. Oder einfach ein paar Ardbeg Uigeadails, die so viel mehr können. Hätte ich hiervon mehr als ein Sample gekauft, wäre ich nicht ratlos und enttäuscht, sondern wütend! Age matters, reicht hier aber nicht aus, um einen großartigen Whisky zu definieren, der den aufgerufenen Preis wert ist und die Erwartungen erfüllt. Zumindest meine Erwartungen …

83 Punkte

Islay Woollen Mill | © Klaus Bölling, www.boelling.de

Remarkable Regional Malts

Die Remarkable Regional Malts sind eine Serie von Blended Maölts, die jeweils eine schottische Whiskyregion repräsentieren:

Big  Peat – Islay
Scallywag – Speysidse
Timorous Beastie – Highlands
The Epicurean – Lowlands
Rock Island – Islands
The Glaudrons – Campbeltown

Douglas Laing & Co

Der unabhängige Abfüller wurde 1948 von Douglas Laing gegründet. Lange Zeit führten seine beiden Söhne Fred und Stewart die Firma – seit 2013 gehen sie getrennte Weg. Stewart gründete Hunter Laing, Douglas Laing wird nun von Fred Laing und seiner Tochter Cara geführt.

Douglas Laing ist einer der großen unabhängigen Abfüller mit Reihen wie den Remarkable Regional Malts oder Einzelfässern in der Old Particular Serie.