Blended Malt | aged 26 years | The Fine Art of Whisky

Blended Malt Whisky

51,3%vol. | bottled 2023 | 2nd Fill Bourbon Barrel | Brühler Whiskyhaus

un-chillfiltered

chillfiltered

natural colour

coloured

un-peated

peated

cask strength

Single Cask

Zu Beginn einer kleinen A Dream of Scotland Reihe gibt es eine Abfüllung aus der anderen Reihe des Brühler Whiskyhauses – The Fine Art of Whisky. In dieser Reihe werden die weniger fassgetriebenen, alten Whiskys – oft aus ex-Bourbon Casks – abgefüllt. Das hat natürlich seinen Preis – und genau da stelle ich mir im Jahr 2024 immer öfter die Frage, was bin ich eigentlich bereit, für eine Flasche Whisky auszugeben? Und an dieser Frage wird sich dann auch herauskristallisieren, welche Whiskys ich in Zukunft noch probieren kann und will. Diesen wollte ich probieren, trotz der 190 €, die die Flasche kostet. Ich selbst habe mir wie meist nur ein Sample geleistet.

Dieser Blended Malt ist 26 Jahre alt, was beeindruckend ist. Aber mehr weiß ich auch nicht, keine Ahnung, ob irgendwo geleakt wurde, welche Whiskys vermählt wurden oder ob es auch nur ein teaspooned Einzelfass ist. Der Whisky stammt aus dem 2nd fill ex-Bourbon Barrel.

Nosing

In der Nase hat der Whisky eine schöne cremige Süße. Das ist ein Obstkuchen wie früher, Biskuitboden, Fruchtcocktail aus der Dose, Glibber-Glasur und darauf Sahne mit guter Vanille. Dazu kommt dann das Holz, eher zurückhaltend. Vielleicht ist es doch eher ein Mürbteig mit Kakao als Boden, mit der Zeit wird das Aroma würziger. Es ist ein harmonisches Aroma, der Alkohol bleibt zurückhaltend.

Taste

Im Mund bleibt die Süße im Hintergrund, hier treten eher die herb-würzigen Aromen mit Holz in den Vordergrund. Das Holz zeigt auch etwas ältere Aspekte, wird aber nicht muffig. Es ist aber eine eher einfache, nicht unbedingt komplexe Aromatik.

Finish

Der Nachklang könnte nach 26 Jahren ausgeprägter sein. Es bleibt angenehmes Holz, es fehlt Schokolade, es fehlen Kräuter.

Conclusion

Das ist ein leckerer Whisky, der sich angenehm wegschlürfen lässt. Aber wo sind die 26 Jahre? Vielleicht sollten sie sich etwas ausgeprägter in der Komplexität zeigen. Der Whisky hat einen süßen Grundcharakter, zu dem dann angenehme Holznoten mit etwas herben Tönen kommen. Lecker zum Trinken – dafür dann aber mit fast 190 € zu hochpreisig.
Sunset at the West Coast | © Klaus Bölling, www.boelling.de

Brühler Whiskyhaus

Das Brühler Whiskyhaus ist durchaus ein eigenständiger deutscher unabhängiger Abfüller. Marco Bonn hat eigene Fässer, die in Schottland lagern und die er individuell finisht und reift. Er ist also nicht nur auf Broker angewiesen, sondern kann auf eigenen Stock zurückgreifen. Das führt zu eigenständigen und interessanten Abfüllungen, die über eine verschworene Internet-Community schnell vergriffen sind und – sicherlich auch aufgrund der eigenständigen, manchmal provokativen Label – stark gehypt werden. Gute Abfüllungen!