Islay South Coast | aged 14 years | A Dream of Scotland

Single Malt Whisky

53,3%vol. | bottled 2024 | Bourbon & Moscatel Sherry Finish | Ardbeg Distillery | Brühler Whiskyhaus

un-chillfiltered

chillfiltered

natural colour

coloured

un-peated

peated

cask strength

Single Cask

Das Brühler Whiskyhaus hat ein kleines Islay Festival for its own veranstaltet und dabei drei eigene Abfüllungen vorgestellt. Zwei davon sind klar einer Distillery zuzuordnen. Dieser ist undisclosed Islay, distilled at Islay South Coast. An der Südküste gibt es drei aktive Distilleries: Laphroaig, Lagavulin und Ardbeg. Laphroaig gibt es unabhängig als teaspooned Williamson, Lagavulin heißt beim Brühler Whiskyhaus aktuell South Islay. Was bleibt also übrig? Genau!

Nosing

In der Nase ist der Whisky cremig, karamellig mit einem maritim-schmutzigen Rauch. Das ist nicht das warme Feuer von Lagavulin, es ist aber auch nicht das medizinische Phenol von Laphroaig. Da sind reife Renekloden, etwas Mango und reife Birne, die an manchen Stellen schon braun wird. Da ist Kelp, da ist Rauch, die Früchte beginnen zu kippen, sind aber noch auf der guten Seite vor der Fäulnis. Das Aroma ist insgesamt süß mit Noten von Weingummi, dazu kommt dann die Strandgut-Note vom Kelp und der Rauch, der nicht übermächtig wird. Das ist eine wunderbare Nase.

Taste

Im Geschmack ist das trotz des Rauchs ein cremig-süßer Whisky, der maritime Aspekte hat, aber eher die eines warmen Sommertags, als die einer stürmischen Nacht. Hier ist vieldickflüssiges Karamell mit Kirschsirup und ein paar superreifen Brombeeren. Irgendwo blitzt Schwefel auf, dem ich aber nicht nachspüren möchte.

Finish

Der Nachklang wird durch den Rauch etwas herb und trocken, hat vom Grundgefühl aber weiterhin die cremige Karamellnote.

Conclusion

Das ist auf jeden Fall ein leckerer Whisky, der dann am Ende vielleicht doch ein Hauch zu süß und cremig ist. Es fehlt der Kick, der letzte Punch, der ihn großartig macht. Im Nosing finde ich ihn überragend, im Geschmack kann er nicht alle Erwartungen erfüllen. Alle Sätze zum ursprünglichen Preis etc. habe ich wieder gelöscht …
Loch Indaal, Isle of Islay | © Klaus Bölling, www.boelling.de

Ardbeg Distillery

founded: 1815 | Region: Islay
Owner: The Glenmorangie Co (Moët Hennessy)
Capacity: 2.400.000 litres

Quelle: Ingvar Ronde, Malt Whisky Yearbook 2024

Ardbeg ist eine der klassischen Islay Brennereien, an deren Standort bereits vor der Etablierung der jetzigen Brennerei 1815 gebrannt wurde.

1981 wurde die Brennerei geschlossen, 1989 wurde die Produktion wieder aufgenommen, um 1996 erneut zu schließen. Ein Jahr später übernimmt Glenmorangie Co die Distillery und führt sie zu neuem Ruhm.

Heute gehört sie zu den Distilleries, die mit Sonderabfüllungen einen massiven Hype auslösen und für diese Whiskys Phantasiepreise erlösen können. 2021 wurde die Produktionskapazität verdoppelt. Trotz Hype und verachtenswerten Sonderabfüllungen verfügt die Brennerei über eine ordentliche, bodenständige Core Range, was den Ärger über die Eskapaden etwas besänftigt. Allerdings ist die Schraube irgendwann überdreht …

Brühler Whiskyhaus

Das Brühler Whiskyhaus ist durchaus ein eigenständiger deutscher unabhängiger Abfüller. Marco Bonn hat eigene Fässer, die zum Teil in Schottland, vor allem aber irgendwo in der Eifel lagern und die er individuell finisht und reift. Daher werden sie Abfüllungen grundsätzlich als Single Malt Whisky gekennzeichnet, das Wort Scotch taucht nicht auf. Er ist also nicht nur auf Broker angewiesen, sondern kann auf eigenen Stock zurückgreifen. Das führt zu eigenständigen und interessanten Abfüllungen, die über eine verschworene Internet-Community schnell vergriffen sind und – sicherlich auch aufgrund der eigenständigen, manchmal provokativen Label – stark gehypt werden. Oftmals gute Abfüllungen, auch wenn es nur begrenzte Transparenz bezüglich der genauen Reifung gibt!