Waterford | Fenniscourt Edition 1.1 | peated

50,0%vol. | 2018 - 2022 | Téireoir Code: P009E01-01 | 1st fill U.S, Virgin U.S., Premium French, VDN

un-chillfiltered

chillfiltered

natural colour

coloured

un-peated

peated

cask strength

Single Cask

Waterford hat die ersten rauchigen Whiskys auf den Markt gebracht. Die Besonderheit: Der Torf stammt auch aus Irland, das Ganze ist also tatsächlich Terroir aus Irland. Waterford ist eine junge Distillery, die regelmäßig neue Abfüllungen auf den Markt bringt, die jeweils sortenrein von einer Farm stammen. Die Laureate Gerste für diese Abfüllung stammt von der Fenniscourt Farm und wurde 2017 geerntet. Das Malz wurde mit 38 ppm getorft. Der Whisky wurde dann 2018 destilliert und nach 3 Jahren, 8 Monaten und 5 Tagen 2022 abgefüllt. Das alles ist transparent – aber natürlich jung. Mit Torf könnte es aber funktionieren.

Nosing

Der Whisky ist in der Nase jung und süß. Der Rauch ist eher kalt mit einer qualmig-maritimen Note. Der Alkohol ist nicht spürbar, hinter dem Rauch kommt dann Apfelsaft. Viel mehr kommt nicht, der Whisky riecht jung.

Taste

Im Geschmack ist es halt ein junger rauchiger Whisky. Der Rauch ist kräftig mit einer holzigen Komponente, es kommt aber wenig mehr. Der Whisky ist jung, ich finde zu jung. Und der Rauch ist zu eindimensional, gibt aber natürlich ein starkes Aroma.

Finish

Im Finish kommt Rauch, klar. Es kommt aber auch eine unreife Bitterkeit.

Conclusion

Das ist kein schlechter Whisky – es ist aber ein junger Whisky. Und da stellt sich die Frage, ob die ganze Terroir Nummer wirklich Sinn macht. Im Grunde spielt er in einer Liga mit vielen jungen Rauchern, die es mit oder ohne Distillery-Angabe gibt. Sie alle leben davon, dass die jungen Aromen vom Rauch kaschiert werden und der Whisky so ein Plus an Komplexität erhält. Das sippt sich für Rauchliebhaber so nebenher weg – ein Genießer-Whisky ist das aber noch lange nicht, da fehlen noch ein paar Jahre gute Reife. Der Whisky kostet aber ca. 80 € – dafür würde ich ihn nicht kaufen, dafür gibt es z. B. Kilchomans mit mehr Terroir und mehr Komplexität.

Connemara, Ireland | © Klaus Bölling, www.boelling.de

Waterford Distillery

founded: 2015 | Region: Ireland, Co. Waterford
Owner: Renegade’s Waterford Distillery Ltd.
Capacity: 1.000.000 litres

Mark Reynier kommt aus dem Weinhandel und ist über den unabhängigen Abfüller Murray McDavid zum Whisky gekommen. Im Jahr 2000 hat er mit Simon Coughlin und Gordon Wright die 1995 stillgelegte Bruichladdich Distillery auf Islay wieder zum Leben erweckt und mit grandiosen Mitstreitern wie Jim McEwan und dem 2020 leider verstorbenen Duncan McGillivray zu neuer Blüte und zu großem Renommee geführt. Viele der Entwicklungen der modernen Whiskywelt, wie Wein-Finishes wurden hier entwickelt. 12 Jahre später war man so erfolgreich, dass die Brennerei – gegen den Willen von Reynier – für die Rekordsumme von 58 Mio. britischen Pfund an den Konzern Remy Cointreaux ging.

Reynier blieb dem Whisky treu und kaufte mit seinem Anteil eine stillgelegte Brauerei im irischen Waterford, die seit Ende 2015 arbeitet. Und auch dies soll eine große Geschichte werden, denn Reynier will hier das aus dem Weinbau bekannte Terroir für den Whisky entdecken. Im Mittelpunkt stehen die Gerste und ihre Produzenten. Nach Farm getrennt wird die Gerste verarbeitet und destilliert, sodass der Charakter jeder Farm im Whisky erkennbar wird. Die ersten Destillate zeigen zumindest signifikante Unterschiede trotz vergleichbarer Reifung. Waterford könnte eine der spannendsten Distilleries der nächsten Jahre werden. Und diesmal drängt hoffentlich niemand Mark Reynier zum Verkauf.