Five in a Row | Slyrs | Fünf Mönche, Whisky und Wendelstein
Five in a Row, ein Line Up aus fünf Whiskys z. B. einer Brennerei oder mit anderer Gemeinsamkeit, die miteinander getastet werden.
Deutschen Whisky wird es in diesem Blog eher selten geben. Das liegt an meiner erbärmlichen Arroganz, die einfach behauptet, die einzig wahren Whiskys werden in Schottland produziert. Dass ich damit falsch liege, weiß ich, wenn ich mir ansehe, wie viele der so hoch gelobten schottischen Destillate in Wirklichkeit doch recht kümmerlich und massiv überteuert sind. Dass ich damit richtig liege, weiß ich, wenn ich mal eine wirklich tolle Flasche öffne und von den Highlands träume.
Und nun ausgerechnet Slyrs, die Destillerie, die neben viel Lob und schnell ausverkauften Age Statement Abfüllungen auch jede Menge Häme einstecken muss. Warum ist das so?
Die Wiege des Slyrs Whiskys liegt in der Brennerei Lantenhammer, deren Destillateur Florian Stetter inspiriert von einer Schottland-Reise und der Auseinandersetzung mit schottischem Whisky 1999 den ersten Slyrs Single Malt brennt. 2007 wird in Neuhaus am Schliersee eine eigene Brennerei gebaut und die Whiskyproduktion wird zu einem eigenständigen Zweig, der inzwischen auch gesellschaftsrechtlich von Lantenhammer getrennt operiert. Hier wird also kein Whisky auf Obst-Equipment gebrannt, hier macht man tatsächlich bayrischen Whisky.
Gebrannt wird auf 1.500 l fassenden Potstills mit einem Helm. Somit ist die Produktionsmenge auf 70.000 l Alkohol im Jahr begrenzt. Im Gegensatz zu schottischem Whisky lagert der traditionelle Slyrs in frischen 225 l Fässern der World Cooperage aus amerikanischer Weißeiche aus Missouri. Es gibt zahlreiche Nachreifungen in verschiedenen vorbelegten Fässern und einen raren 12jährigen, der in eigenen Slyrs Refill-Fässern reift. Um stärker am Markt präsent zu sein, erschien 2021 ein Slyrs Malt Whisky, der als blended Malt Whiskys einer anderen bayrischen Destillerie enthält.