St. Kilian | Signature Edition - Eight | peated
Ex-Rye, Ex-Bourbon, Rioja, Akazie, Pfälzer Eiche | 53,8%vol. |2017/18 - 2021
Die Signature-Editions sind die Work-in-Progress-Serie der jungen Brennerei in Franken, die sich zu einem Schwergewicht in Europa entwickeln will. Die achte Ausgabe der Edition ist mit rauchigem Malz aus Schottland hergestellt und reifte in einer bunten Fassmischung mit einem hohen Anteil Ex-Rye-Fässer.
Nosing
Ja, der ist rauchig, der Rauch versteckt sich nicht. Er gefällt mir aber auch nicht wirklich. Insgesamt entwickelt sicheine note, die mich an Farbschlamm erinnert, da ist auch eine Lösemittelkomponente. Der Rauch ist qualmig, angebrannt-rußig. Dahinter flackert etwas angegorener Fruchttrester hervor.
Taste
Im Geschmack ist der Rauch etwas zivilisierter, nicht ganz so beißend wie in der Nase. Da ist aber trotzdem eine scharfe Komponente, die nicht allein vom Alkohol kommt und an nicht so leckeres Mundwasser erinnert. Früchte und Süße bleiben hinter einem seltsamen Holz-Rauch-Gemisch verborgen. Mit Wasser wird es etwas besser, es blitzt eine schönere Aromatik auf, etwas mehr Süße und ein Hauch Vanille – das bräuchte aber alles noch Zeit, um sich zu entwickeln.
Finish
Im Nachklang flackert der Rauch nochmal auf, ist aber noch nicht richtig verwoben, sondern erinnert an eine Rußschicht, die weggepustet werden kann.
Conclusion
Ich finde ihn nicht lecker. Der Whisky ist zu jung und zu unreif, die Aromen harmonieren nicht und der Rauch macht es in diesem Fall nicht besser. Ist die Pfälzer Eiche zu scharf oder liegt es am hohen Anteil der Rye-Fässer? Guter Whisky braucht Zeit, das kann auch St. Kilian nicht ignorieren.
St. Kilian Distillery
founded: 2015 | Region: Deutsvchland
Owner: St. Kilian Distillers GmbH (Andreas Thümmler)
Capacity: 200.000 litres
Quelle: Ingvar Ronde, Malt Whisky Yearbook 2021
Die Legende besagt, dass der Investmentbanker Andreas Thümmler und die irische Whiskylegende David F. Hynes, der mit John Teeling Cooley aufgebaut hat und nun gemeinsam mit ihm Great Northern macht, aus einer Schnapslaune heraus 2012 eine Whiskydistillery in einer alten Textilfabrik in Thümmlers fränkischem Heimatdorf Rüdenau planten.
Zumindest wurde daraus mehr als eine Schnapsidee, denn vier Jahre später war die Planung Realität und in Rüdenau wird auf zwei Pot Stills von Forsyths Whisky gebrannt.Es ist die größte Malzwhiskydestillerie in Deutschland und sie arbeitet nach schottischen Vorbild. Für die rauchigen whiskys wird schottisches Malz von Glenesk Maltings importiert.