St. Kilian | Signature Edition - Nine | unpeated

Ex-Bourbon, Sauternes, Pfälzer Eiche | 55,3%vol. | 2016/17/18 - 2021

Nach der rauchigen Edition Eight ist die neunte Ausgabe wieder ohne Rauch und in einem hohen Anteil Ex-Bourbon Fässern gereift. Der Whisky ist bernsteinfarben und aus Whiskys der Jahrsgänge 2016, 2017 und 2018 komponiert. Es sind also auch Anteile fünfjährigen St. Kilians dabei.

Nosing

In der Nase ist aber wieder vor allem die Jugend zu spüren. Da ist eine malzige Süße zu der sich saure Komponenten unreifer Äpfel und Birnen gesellen, Vanille kommt dazu, ein paar gelbe Pflaumen. Alles jung und frisch mit einer mentholartigen Alkoholnote.

Taste

Auch im Geschmack ist der Alkohol stark präsent und muss mit etwas Wasser gemildert werden. Damit wird der Whisky etwas süßer und gefälliger, es kommen Marzipan und Bittermandel, Holz ist vorhanden. Insgesamt bleibt der Whisky auf der trockenen Seite, hat adstringierende Bittertöne und wenig Frucht.

Finish

Trocken und adstringierend holzig auslaufend, der Alkohol brennt in den Wangentaschen.

Conclusion

Junge Whiskys können ja halbwegs lecker sein und Hoffnung auf ihre erwachseneren Nachfolger machen – so richtig Spaß machen sie meist noch nicht. Das ist auch hier so. Es fehlt an Tiefe und Fruchtigkeit, Sauternes ist auch nicht unbedingt mein Favorit. Zu jung …

83 Punkte

Farne | © Klaus Bölling, www.boelling.de

St. Kilian Distillery

founded: 2015 | Region:  Deutschland
Owner: St. Kilian Distillers GmbH (Andreas Thümmler)
Capacity: 200.000 litres

Quelle: Ingvar Ronde, Malt Whisky Yearbook 2021

Die Legende besagt, dass der Investmentbanker Andreas Thümmler und die irische Whiskylegende David F. Hynes, der mit John Teeling Cooley aufgebaut hat und nun gemeinsam mit ihm Great Northern macht, aus einer Schnapslaune heraus 2012 eine Whiskydistillery in einer alten Textilfabrik in Thümmlers fränkischem Heimatdorf Rüdenau planten.

Zumindest wurde daraus mehr als eine Schnapsidee, denn vier Jahre später war die Planung Realität und in Rüdenau wird auf zwei Pot Stills von Forsyths Whisky gebrannt. Es ist die größte Malzwhiskydestillerie in Deutschland und sie arbeitet nach schottischen Vorbild. Für die rauchigen whiskys wird schottisches Malz von Glenesk Maltings importiert.