The Tasteful Weekend | Glendronach, die enttäuschte Liebe

Glendronach, in einem Stadium meiner Whiskyreise, als es nicht mehr nur um um die obligatorische Flasche Lagavulin und einen netten Glenfarclas als offene Flaschen im Regal ging, wurde diese Distillery zur großen Entdeckung. Was für eine Geschichte, Billy Walker, der heldenhafte Befreier der Brennerei aus den gierigen Händen der Konzerne, der der vernchlässigten Brennerei neues Leben einhaucht und aus der Massenware in fragwürdigen Fässern funkelnde Perlen macht. Allein die Namen der Whiskys: Revival, die Wiedergeburt, Allardice, der Gründer der Distillery, der die Whiskys direkt im Rotlichtviertel von Aberdeen verkauft, Parliament, benannt nach der Versammlung der Raben rund um die Brennerei. So geht Mythos, so entsteht Liebe. Und dann? Nur acht Jahre Später folgt das eiskalte Ende aller Träume und die böse Königin vertreibt den Magier aus dem Reich seiner Fässer.

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All good things come in threes | Auf Reisen mit Hunter Laing

Ok, es sind nicht drei sondern vier Whiskys, um die es heute geht. Aber einer davon ist schon seit längerem online, die anderen drei werden hier frisch vorgestellt. Es geht um die Journey Series von Hunter Laing. Nachdem die Brüder Fred und Stewart Laing ihre geschäftlichen Aktivitäten 2013 getrennt haben, hat Stewart mit seinen Söhnen den unabhängigen Abfüller Hunter Laing aufgebaut und verfügt sicherlich auch über eine umfangreiche Auswahl von Whiskys aus der neue Abfüllungen kreiert werden können. Die Journey Series ist eine Reihe von momentan vier Blended Malts, die vier Whiskyregionen Schottlands repräsentieren sollen.

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Five in a Row | Kilchoman again

Kilchoman war 2005 nicht nur eine der ersten neuen Brennereien, die auf der Isle of Islay eröffneten, sondern überhaupt eine der ersten neuen Distilleries nach der Whiskykrise der 1980er Jahre. Seitdem hat sich viel getan auf der Insel - und auch die Kilchoman Distillery ist immer weiter gewachsen. Die letzte große Erweiterung wurde Ende 2019 abgeschlossen und führte nahezu zu einer Verdopplung der Produktionsmenge. Augenblicklich werden ca. 620.000 LPA produziert, verglichen mit denetablierten Islay-Brennereien noch immer eine bescheidene Menge.

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The Tasteful Weekend | Aberlour – unabhängig oder Distillery?

Haben unabhängige Abfüllungen noch eine Zukunft, macht es Sinn, Einzelfassabfüllungen zu kaufen? Klar, das sind pauschale Fragen, auf die es keine Antwort gibt. Trotzdem stelle ich fest, dass ich mich zunehmend über unabhängig abgefüllte Einzelfässer aufrege, die ich zwar häufig als Sample probiere, aber immer seltener als ganze Flasche kaufe. Warum das so ist, wird in diesem Tasting deutlich. Peter Woessmann (Whisky Turntable) hat neulich zwei Aberlour geteilt. Der eine ein Distillery Exclusive, das über The Whisky Exchange bestellt werden konnte und zumindest auf der Insel zu einem vernünftigen Preis verkauft wurde. Das andere eine Signatory Abfüllung für Kirsch, was mich inzwischen häufig erschreckt - sowohl vom Preis als auch von der Qualität.

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The Tasteful Weekend | The Fine Art of Whisky

Das Brühler Whiskyhaus ist bekannt für die eigenen Abfüllungen in der A Dream of Scotland Serie. Dort lässt man es durchaus heftig krachen und scheut nicht vor kräftig gefinishten Whiskys zurück. Auch die Etiketten sind eigenständig, eigensinnig, bunt - oft großartig, manchmal aber auch doof. Jetzt könnte man sagen, das sind Brachialreifungen und eher grob geschmiedet als fein zisseliert - so einfach ist das aber nicht. Da sind Abfüllungen dabei, die so sind, da sind aber auch schön komplexe, durchaus feine und kunstvolle Reifungen. Und insbesondere die rauchigen Whiskys sind oft einfach wunderbar. Jetzt gibt es eine neue Reihe, The Fine Art of Whisky. Kein Horror, kein Blut, keine Astronaut:innen und kein Steampunk - hier gibt es klassische Baletttänzerinnen auf den ersten Etiketten. Kann das gut gehen?

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All good things come in threes | No more G&M Distillery Labels?

Die Distillery Labels sind eine Serie des unabhängigen Abfüllers Gordon & MacPhail, in der Whiskys mit einem besonders gestalteten Etikett, das teilweise wohl auch an alte Etiketten erinnert, herausgebracht werden, von denen es sonst kein Distillery Bottling gibt. Das ist sicherlich auch eine Reminiszenz an die alte Tradition der Lebensmittel und Spirituosenhändler, die vor der Zeit der großen Marken ihre Ware lose eingekauft und dann selbst eingetütet oder in Flaschen gefüllt haben. Ende Juli 2023 hat Gordon & MacPhail nun bekanntgegeben, ab 2024 keinen New Make mehr einzukaufen, in eigene Fässer zu füllen und in den eigenen Warehouses zu reifen. Eine weitreichende Entscheidung, die in ein paar Jahren sicherlich auch das Ende der Distillery Labels bedeutet.

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The Tasteful Weekend | Ardnamurchan – New Coastal Whisky

Die Whiskywelt spaltet sich gerade etwas auf. Da sind auf der einen Seite die Konzerne, vorneweg als dunkler Raubritter Diageo, die an ihren Massenprodukten, den Blends interessiert sind und von sich weiter öffnenden asiatischen Märkten träumen. Die wenigen Core Range Produkte, die man hat, werden in der Qualität herabgesetzt und preislich in absurde Höhen getrieben, interessante Abfüllungen gibt es als Special Release zu noch absurderen Preisen - aber irgendwelche Sammler werden sich die bunten Schachteln schon ins Regal stellen und niemals öffnen. Und unsere alten Highlights von früher, die immer im Regal standen, Talisker 10, Lagavulin 16? Ich will sie nicht mehr haben! Und dann gibt es die Welt der neuen Distilleries, die mit der Welt der Konzerne nur wenig zu tun hat. Da geht es vornehmlich nicht um die Blends - und wenn sind es ganz besondere. Da geht es tatsächlich um Single Malt, um Experimente mit Malz, Holz, Hefe, verschiedenen Destillationen und der Gärdauer. Eine dieser neuen Brennereien liegt völlig abgelegen auf einer Halbinsel an der Westküste und ist nur über schmale Single Track Roads erreichbar. Aber die Reise lohnt sich.

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All Good Things Come In Threes | Islay South Coast Again

Willst du das Herz der Islay-Nerds beschleunigen, schreib' Islay South Coast auf die Flasche, willst du es zu rasen bringen, druck' einen kleine Terrier aufs Etikett. Und wenn dann noch A Dream of Scotland draufsteht? Alarm! Islay South Coast, das sind die drei Distilleries Laphroaig, Lagavulin und Ardbeg, nebeneinander gereiht direkt an der Südküste der Isle of Islay in jeweils einer eigenen Bucht direkt am Wasser gebaut. Auf der Front eines Warehouses steht bei jeder der Distilleries in riesigen Lettern, gut vom Meer aus zu lesen, der Name der Brennerei. So wurde früher sichergestellt, dass Schiffe mit ihrer Lieferung auch die richtige Destillerie anlaufen. In Zeiten der automatischen Satellitennavigation sieht es einfach großartig aus.

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All Good Things Come in Threes | Romantische Erwartungen

Natürlich haben wir Probleme mit den Whiskys der Konzerne, besonders denen des einen Konzerns mit den vielen Distilleries, die alle so viel besseren Whisky produzieren könnten. Da ist es gut, wenn Distilleries in Familienbesitz sind, einem unabhängigen Abfüller gehören. Unabhängig hört sich immer gut an, verspricht ehrliche Whiskys. Glengoyne gehört Ian MacLeod, Whiskybroker, unabhängiger Abfüller, Besitzer zweier Brennereien, Company im Familienbesitz. Da sind die romantischen Erwartung an die Whiskys recht hoch - aber bleibt das Ergebnis dafür nicht viel zu oft Mittelmaß?

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Whisky Week | Glenallachie | Whiskys aus der Vergangenheit

Glenallachie ist eine Distillery, die erst spät auf der Landkarte der Whisky-Nerds erschienen ist. Bis zur Übernahme durch Billy Walker, der sich spätestens in seiner Zeit bei Glendronach und Benriach einen legendären Ruf erarbeitet hat, flog die Distillery eher unter dem Radar und produzierte Blendfiller für Pernod Ricard.  Walker übernahm nicht nur die Distillery, sondern auch gefüllte Lager. Seitdem macht er das, was er auch bei Glendronach perfektionierte: Whisky aus mediokren Fässern in aktives Holz umlagern und als gefinishten Whisky auf den Markt bringen. Das sind dann die Whiskys aus der Vergangenheit von Glenallachie. Aber was bringt die Zukunft?

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