Cigar Malt | 8th Edition | A Dream of Scotland

Single Malt Whisky

54,4%vol. | aged 15 years | Sherry & Port Matured | Womanizer Edition No. 1 | Brühler Whiskyhaus

un-chillfiltered

chillfiltered

natural colour

coloured

un-peated

peated

cask strength

Single Cask

Der Cigar Malt gehört zu den regelmäßigen Abfüllungen in der A Dream of Scotland Reihe des Brühler Whiskyhauses. Dabei geht es immer um Abfüllungen, deren Aromen auch mit einer Zigarre harmonieren sollen. Da ich nicht rauche und die letzte Zigarre auch viele Jahre zurückliegt, hoffe ich, dass die Aromen nicht zu plump sind und auch ohne Qualm überzeugen können.

Nosing

In der Nase ist der Whisky sehr süß. Das ist Sahnebonbon mit Kirschsirup, Schwarzwälder-Kirschtorten-Konzentrat. Dazu kommt aber auch eine würzige Komponente mit Holz und dunkler Schokolade, sodass der Whisky im Geruch nicht zu klebrig wird. Die Schwarzwälder-Kirschtorte verwandelt sich sich in eine Erdbeertore mit Schokoraspeln. Alkohol ist in der Nase nicht präsent, er ist gut eingebunden.

Taste

Im Mund ist der Whisky sehr kräftig und süß, der Alkohol schiebt die Aromen. Etwas Wasser macht ihn zugänglicher. Im Geschmack gewürzter Nusskuchen mit Sahne und Kirschmarmelade. Die Konsistenz ist ölig-süß mit Sirupmomenten, es kommt aber auch eine Schärfe, die nicht allein durch den Alkohol bedingt ist, sondern auch durch einen Zündblättchenhauch im Hintergrund. Da ist Schokolade mit einer Füllung aus dunklem Beerengelee mit etwas scharfem Ingwer mit zündendem Streichholz.

Finish

Der Whisky bleibt süß im Mund, es kommt weniger Trockenheit als Schärfe. Der Schwefelmoment ist störend und für mich ein Fehlaroma, hält sich zwar im minimalen Bereich. Trotzdem wäre es schöner, wenn anstelle des Schwefels mehr Holz für die herben Momente sorgen würde.

Conclusion

Es ist schade, dass die Schwefelproblematik bei den Süßwein und anderen Weinfässern nicht in den Griff zu bekommen ist. Vielleicht will sie auch niemand in den Griff bekommen. Ich glaube nicht, dass es sich bei dem, was ich hier schmecke, um Schwefel aus dem Whisky selbst handelt, der durch nicht ausreichenden Kupferkontakt erhalten geblieben ist. Ich glaube, es sind Reste vom Ausräuchern der Fässer. Und sorry, das gehört für mich nicht in den Whisky. Es ist ein Fehlaroma, eine Verunreinigung und keine Geschmackskomponente, die das Spektrum erweitert. Bei diesem Cígar Malt hält es sich in Grenzen, trübt aber trotzdem meinen Genuss und führt zu einer klaren Abwertung des Malts. Schade
© Klaus Bölling, www.boelling.de

Brühler Whiskyhaus

Das Brühler Whiskyhaus ist durchaus ein eigenständiger deutscher unabhängiger Abfüller. Marco Bonn hat eigene Fässer, die in Schottland lagern und die er individuell finisht und reift. Er ist also nicht nur auf Broker angewiesen, sondern kann auf eigenen Stock zurückgreifen. Das führt zu eigenständigen und interessanten Abfüllungen, die über eine verschworene Internet-Community schnell vergriffen sind und – sicherlich auch aufgrund der eigenständigen, manchmal provokativen Label – stark gehypt werden. Gute Abfüllungen!

Tobermory Distillery

founded: 1798 | Region: Islands (Highlands)
Owner: Distell International Ltd.
Capacity: 1.000.000 litres

Quelle: Ingvar Ronde, Malt Whisky Yearbook 2023

Tobermory Distillery in der gleichnamigen pittoresken Stadt auf der Isle of Mull gehörte zu Burn Stewart Distillers bevor diese zunächst von einem karibischen Finanzinvestor übernommen wurden und 2013 an die südafrikanische Distell Group verkauft wurden. Wie alle ehemaligen Burn Stewart Whiskys werden die Tobermory Standards mit 46,3%vol. abgefüllt.

Die Distillery produziert zwei Marken. Unter dem Brennereinamen Tobermory werden die nichtrauchigen, ungetorften Whiskys abgefüllt. Und unter der Marke Ledaig erscheinen stark rauchige eigenständige Abfüllungen, die bei den Fans sehr beliebt sind. Ledaig ist der Name unter dem John Sinclair die Brennerei 1798 gründete.

2019 wurde die Brennerei nach einer zweijährigen grundlegenden Überarbeitung wiedereröffnet.