The Tasteful Weekend | Ardnamurchan – New Coastal Whisky

Die Whiskywelt spaltet sich gerade etwas auf. Da sind auf der einen Seite die Konzerne, vorneweg als dunkler Raubritter Diageo, die an ihren Massenprodukten, den Blends interessiert sind und von sich weiter öffnenden asiatischen Märkten träumen. Die wenigen Core Range Produkte, die man hat, werden in der Qualität herabgesetzt und preislich in absurde Höhen getrieben, interessante Abfüllungen gibt es als Special Release zu noch absurderen Preisen - aber irgendwelche Sammler werden sich die bunten Schachteln schon ins Regal stellen und niemals öffnen. Und unsere alten Highlights von früher, die immer im Regal standen, Talisker 10, Lagavulin 16? Ich will sie nicht mehr haben! Und dann gibt es die Welt der neuen Distilleries, die mit der Welt der Konzerne nur wenig zu tun hat. Da geht es vornehmlich nicht um die Blends - und wenn sind es ganz besondere. Da geht es tatsächlich um Single Malt, um Experimente mit Malz, Holz, Hefe, verschiedenen Destillationen und der Gärdauer. Eine dieser neuen Brennereien liegt völlig abgelegen auf einer Halbinsel an der Westküste und ist nur über schmale Single Track Roads erreichbar. Aber die Reise lohnt sich.

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Ardnamurchan | AD/09.22 Cask Strength

Ardnamurchan ist eine der neuen Distilleries, die es geschafft haben, durch Qualität zu überzeugen, deren junge Whiskys interessant genug sind, die Nerds zu begeistern. Das liegt sicherlich auch daran, dass mit Adelphi ein Abfüller hinter der Distillery steht, für den Transparenz und Qualität wichtig sind. Und so kann man auch für diesen Whisky ein Sheet downloaden, das die Fässer auflistet, die für die 18.000 Flaschen der Abfüllung vermählt wurden. Die ältesten Whiskys stammen aus dem Jahr 2014, die jüngsten aus 2016, der größte Teil der Fässer enthielt peated Spirit und es wurden auch Oloroso und PX-Fässer verwendet, allerdings eher wenig. Der Großteil der Fässer sind American Standard Barrels, also ex-Bourbon. Die Farbe ist helles Gold.

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Islay South Coast | aged 14 years | A Dream of Scotland ‚Shortie‘

Der kleine Jack Russell Terrier Shortie mutig im Boot auf grünlich tosender See - an welche Distillery der Südküste Islays soll man dabei nur denken. Der Whisky reifte im Refill Sherry Cask, da steht nirgends etwas von einem Finish. Und da man natürlich an eine Distillery denken muss, die davon lebt, junge NAS Whiskys mit abenteuerlicher Story zu ebensolchen Preisen auf den Markt zu bringen, erscheinen die 154,50 € Ausgabepreis für eine 14jährige Vollreifung irgendwie erklärlich. Spaß machen sie trotzdem nicht. Aber wer hat schon Spaß in diesen Zeiten? Die See stürmt, die Schiffe schlagen leck. Aber Shortie wird es schaffen und sicher an der Islay South Coast landen.

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South Islay | aged 11 years | A Dream of Scotland ‚Gaja‘

Gaja, mehr Göttin als Geist oder Dämon, schmückt das Etikett dieser Abfüllung aus der Demons Ghosts Serie von A Dream of Scotland. Irgendwo auf ihren Schultern könnte die Zahl 1816 tätowiert sein. Nach einer Reifung im Refill Bourbon Cask erhielt der Whisky ein Finish im Port Fass und wurde mit 11 Jahren abgefüllt. Und, na klar, auch dies dürfte ein undisclosed Lagavulin sein.

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All Good Things Come In Threes | Islay South Coast Again

Willst du das Herz der Islay-Nerds beschleunigen, schreib' Islay South Coast auf die Flasche, willst du es zu rasen bringen, druck' einen kleine Terrier aufs Etikett. Und wenn dann noch A Dream of Scotland draufsteht? Alarm! Islay South Coast, das sind die drei Distilleries Laphroaig, Lagavulin und Ardbeg, nebeneinander gereiht direkt an der Südküste der Isle of Islay in jeweils einer eigenen Bucht direkt am Wasser gebaut. Auf der Front eines Warehouses steht bei jeder der Distilleries in riesigen Lettern, gut vom Meer aus zu lesen, der Name der Brennerei. So wurde früher sichergestellt, dass Schiffe mit ihrer Lieferung auch die richtige Destillerie anlaufen. In Zeiten der automatischen Satellitennavigation sieht es einfach großartig aus.

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South Islay | aged 12 years | A Dream of Scotland ‚Dracula‘

Die Südküste Islays hat es nicht nur Marco Bonn besonders angetan - und so sind diese Abfüllungen immer ein Highlight unter den ADOS Bottlings. Der Dracula auf dem Etikett der neuen Demons & Ghosts Serie innerhalb der A Dream of Scotland Bottlings trägt einen sehr alten Umhang aus dem Jahr 1816. Und auch das Portwein Fass für das Finish war alt. Das könnte eine schöne Kombination sein. Der Ausgabepreis für den 12 Jahre alten Whisky war 89,90 €, was angesichts von inzwischen oft über 80 € für eine gefärbte, verwässerte und kühlgefilterte 16jährige Originalabfüllung von Lagavulin ja fast ein Schnäppchen ist.

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Blair Athol | 2009 – 2020 | Anam na h-Alba

Blair Athol von Anam na h-Alba, The Soul of Scotland. Der Whisky reifte im Bourbon Hogshead und hat eine schönen, kräftigen Goldton. Sieht nach einem klassischen Whisky aus. Auch wenn der Whisky bereits 2020 erschienen ist, sind einige der 268 Flaschen auch im Spätsommer 2023 noch für 70 € erhältlich.

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Blair Athol | 2011 – 2022 | Brig O’ Perth

Brig O’ Perth ist eine alte Marke aus der Stadt Perth, die sich der Abfüller The Whisky Cellar für Blended Scotch und Einzelfassabfüllungen gesichert hat. Dies ist ein Blair Athol mit einem Finish im Vino de Color Sherry Fass. Vino de Color ist dabei wohl weniger Wein als eingedickter Traubenmost, der zur Färbung von Sherry verwendet wird. Das weckt dann die Assoziation zu Paxarette. Mal schauen, ob man das wirklich möchte. Die Farbe jedenfalls deutet auf feuchtes Sherry-Fass-Finish.

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Glengoyne | Teapot Dram | Batch No. 005

Der Teapot Dram ist eine der Abfüllungen von Glengoyne, die gesucht, gehypt und massiv teuer sind. Als Distillery Exclusive gibt es die Flaschen vor Ort oder im Online Shop der Distillery. Das aktuelle Batch No. 009 kostet dort 140 £. Der Whisky reift immer in Sherry Fässern, es gibt aber keine Altersangabe. Ich habe ein Sample von Batch No. 005 aus dem Jahr 2016, das etwas heller ist als andere Batches. Und die Geschichte zum Whisky? Dreimal am Tag drei Finger hoch Whisky aus dem Sherry-Fass gab es früher angeblich für die Arbeiter in der Distillery. Das haben nicht alle vertragen. Die unerfahreneren Kollegen haben ihren Anteil in einen kupfernen Teekessel in der Kantine gekippt - die erfahreneren haben sich aus dieser Kanne ihren Extra-Dram eingegossen. Das war der Teapot Dram.

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