All good things come in threes | Greetings from Port Askaig

All Good Things Come in Threes – aller guten Dinge sind Drei. Warum? Weil drei Whiskys besser sind als kein Whisky …

Port Askaig liegt an der Ostküste der Insel Islay. Hier kommt man mit der Fähre vonKannacraig auf der benachbarten Kintyre Peninsula an, gegenüber ist die Ilse of Jura mit ihren beiden markanten Paps of Jura. Port Askaig ist Fährhafen und Fischerhafen. Hier liegen die Boote, auf denen am Morgen verschiedene Krebse und Krabben in Körbe sortiert und in einen bereitstehenden Sattelschlepper mit spanischem Kennzeichen umgeladen werden, in dem sie in Wasserbassins die Reise in den Süden Europas antreten. Zumindest war das vor dem Brexit so.

Die Meerenge zwischen Islay und Jura ist der Sound of Islay – auf gälisch Caol Ila. Die gleichnamige Brennerei liegt etwas nördlich von Port Askaig, führt den Namen des Hafens aber in der Adresse. Nördlich die Küste hinauf kommen dann noch Ardnahoe und Bunnahabhain.

Caol Ila wurde 1846 gegründet – das heutige moderne Brennhaus mit der großen Glasfront zur Nachbarinsel Jura stammt allerdings aus dem Jahr 1972, die Vorgängerbauten wurden abgebrochen. Caol Ila ist ein effiziente, industrielle Distillery, die weitgehend automatisiert mit wenigen Beschäftigten große Mengen Spirit produzieren kann. Ein Großteil der rauchigen Bestandteile der Diageo-Blends wird hier gebrannt. Bei der großen Menge Whisky blieb aber auch immer noch genug übrig für eine eigene Core-Range und für unabhänige Abfüller, die immer wieder hervorragende Caol Ilas auf den Markt bringen. Ob das so bleibt?

Port Askaig, Isle of Islay | © Klaus Bölling, www.boelling.de

Diageo betreibt massiv die Premiumisierung einiger  Brands. Scheinbar gehört auch Caol Ila dazu, scheinbar reicht die Kapazität von Lagavulin, der zweiten produzierenden Diageo-Distillery auf der Insel, nicht aus. Caol Ila hat ein neues Visitor Center bekommen, die Preise steigen, besonders massiv wohl auch die für Fässer, die an unabhängige Abfüller verkauft werden. Um die Konkurrenz in Schach zu halten, verkaufen die Port Ellen Maltings wohl kein Malz mehr an konzernfremde Brennereien. Und Port Ellen wird dann wahrscheinlich die absolute Premiummarke von Diageo auf Islay. Wir werden sehen, ob das funktioniert und schmecken, ob die Qualität da mithalten kann.

Die drei hier gesammelten Grüße aus Port Askaig haben jedenfalls Premium-Preise, zwei davon liegen deutlich über 100 €. Die Antwort auf die Frage, ob die Qualität da mithalten kann, ist natürlich höchst subjektiv, persönlich – und eindeutig: Zwei von drei können es leider nicht.

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