Aultmore | Duncan Taylor | aged 13 years
Single Cask Collection | Sherry Casks | 53,9%vol. | 2008 - 2021
un-chillfiltered
chillfiltered
natural colour
coloured
un-peated
peated
cask strength
Aultmore gehört irgendwie auch zu den Distilleries, die es gibt, die aber nicht weiter auffallen oder gar gehypt werden. Es gibt sie halt. Diese Abfüllung für die Single Cask Collection von Duncan Taylor reifte im Sherry-Fass, ist in Fassstärke abgefüllt, nicht gefärbt und nicht kühlgefiltert.
Nosing
An der Nase ein ähnlicher Effekt wie bei einem zuvor getasteten 11jährigen Aultmore aus der Exceptional Cask Serie der Brennerei. Es sind reife Äpfel und Birnen vorhanden, hier kommt auch ein Schuss Pflaumensaft hinzu. Die Würze geht in eine Marzipan-Richtung, weniger in wirkliche Nussigkeit. Und unter alle dem liegt eine trockene Bitterkeit. Aus meiner Sicht fehlt Süße fast vollständig.
Mit Wasser wird das Aroma etwas angenehmer, zum Marzipan kommt jetzt eine fruchtigere Pflaumenkomponente.
Taste
Der Alkohol ist unangenehm scharf und bitter. Auch mit Wasser bleiben diese Aromen bestimmend und drängen Frucht und Würze in den Hintergrund. Es ist eine Sherry-Komponente vorhanden, die vielleicht sogar schön sein könnte. Aber sie verschwindet unter einem Layer aus Bitterkeit und Schärfe. Dem Whisky fehlt eine Ausrichtung, eine Idee.
Finish
Auch hier im Finish Bitterkeit und Trockenheit. Ich kann damit wenig anfangen, eigentlich ist da auch kein Aroma, dass ich im Nachgang gerne länger hätte, da sich die guten Aromen zu wenig entfalten konnten.
Conclusion
Beide Aultmore, die ich hintereinander verkostet habe, konnten mich nicht überzeugen. Vielleicht sind sie zu kurz fermentiert und zu schnell gebrannt? Ich empfinde bei beiden eine ähnliche Schärfe und Bitterkeit, die vom Grunddestillat und nicht von der Fassreifung herrühren könnten. Aultmore wird zunächst für mich eine Brennerei bleiben, die es halt gibt. Aber nicht in meiner Sammlung.
Aultmore Distillery
founded: 1896 | Region: Speyside
Owner: John Dewar & Sons (Bacardi)
Capacity: 3.200.000 litres
Quelle: Ingvar Ronde, Malt Whisky Yearbook 2022
Aultmore wurde 1896 gegründet, aber von der alten Distillery ist nicht verblieben, die heutige Brennerei stammt aus dem Beginn der 1970er Jahre.
Zur John Dewar & Sons gehören die Destillerien Aberfeldy, Aultmore, Craigellachie, Macduff und Royal Brackla. Royal Brackla versucht gerade, sich mit neuem Design im Markt zu positionieren. Aberfeldy und Craigellachie sind als Marken halbwegs präsent, Aultmore und Macduff haben hier noch Nachholbedarf.
Die bisher verkosteten Whiskys konnten bei mir leider kein gesteigertes Interesse an Aultmore wecken. Also warten wir, was die Zeit bringt …