Highland Park | aged 25 years | The Fine Art of Whisky

Single Malt Whisky

52,4%vol. | bottled 2024 | Refill Sherry Hogshead | Brühler Whiskyhaus

un-chillfiltered

chillfiltered

natural colour

coloured

un-peated

lightly peated

cask strength

Single Cask

Das ist eine seltene Abfüllung, die das Brühler Whiskyhaus da in seiner The Fine Art of Whisky Serie auf den Markt bringt. Der Whisky ist 25 Jahre alt und stammt aus einem Refill Sherry Hogshead. Der Farbe nach könnte das Hogshead mehrere Vorbelegungen gehabt haben. Die Flasche hat 249 € gekostet und liegt damit weit jenseits meiner Komfortzone. Da Highland Park eine meiner Lieblingsdestillen ist, habe ich mir ein Sample gegönnt.

Nosing

Im Nosing kommt zunächst eine Note mit gelben Früchten, etwas Mirabelle und ein wenig Pfirsich. Der Highland Park Rauch ist nicht spürbar, der Alkohol ist als frische Note präsent. Von der Nase her würde ich auch nicht auf ein hohes Alter schließen, Holznoten, Kakao oder Schokolade sind eher nicht präsent. Vielleicht trägt ein wenig Wasser zur Öffnung bei. Mit ein paar Tropfen Wasser kommt dann schon eher ein wärmerer Holzton im Hintergrund, vielleicht auch eine leichte Nussnote. Trotzdem bleibt der Whisky insgesamt verschlossen.

Taste

Im Geschmack ist der Whisky für mich nicht unbedingt als Highland Park identifizierbar der typische Heiderauch ist nicht erkennbar. Für 25 Jahre ist der Alkohol auch mit etwas Wasser spürbar. Ich habe Schwierigkeiten, hier Aromen zu identifizieren, es ist Karamell vorhanden, das aber vom Alkohol wieder verdeckt wird und es erschließen sich für mich keine Früchte. Ich würde hier auch eher Refill ex-Bourbon als Refill Sherry herausschmecken.

Finish

Vielleicht kommt im Nachklang ein Hauch Rauch – aber auch hier fehlt die typische Highland Park Note.

Conclusion

Schwierig, ich komme mit dieser Abfüllung nicht wirklich klar, insbesondere auch im Vergleich zu Geschmacksnotizen aus der Base, wo der Whisky recht hoch bewertet wird. Mir fehlt der Highland Park Charakter, den ich z. B. in einer zuvor verkosteten 17jährigen TBWC-Abfüllung wesentlich prägnanter hatte. Waren vielleicht einfach meine Erwartungen zu hoch? Mich enttäuscht dieser Whisky, den ich nicht als Highland Park erkennen würde und den ich wesentlich jünger einschätzen würde. Als Whisky ist diese Abfüllung vielleicht gar nicht schlecht – aber als Highland Park ist sie für mich massiv enttäuschend und belanglos. Die 249 € mögen heutzutage aufgrund des Alters angemessen sein. Die Qualität rechtfertigt für mich diesen Preis keinesfalls. Ich bin enttäuscht.

Sound of Hoy, Orkney | © Klaus Bölling, www.boelling.de

Highland Park Distillery

founded: 1798 | Region: Islands (Highland)
Owner: The Edrington Group
Capacity: 2.500.000 litres

Quelle: Ingvar Ronde, Malt Whisky Yearbook 2023

Highland Park ist die ikonische Distillery auf den Orkney-Inseln. Als Teil der Edrinton Group unterliegt Highland Park leider auch deren Marketing, d. h. es wird viel Gedöns gemacht, das wenig mit dem Whisky zu tun hat (hier geht es um Wikinger, die tatsächlich auf Orkney zu Gange waren – aber eben lange vor der Distillery).

Leider sind die Highland Park Whiskys – sobald sie älter sind – in den Originalabfüllungen massiv überteuert. Die 12jährige Standardabfüllung ist allerdings ein solider Whisky, ungefärbt und auch für erfahrenere Whiskytrinker durchaus interessant. Und es gibt gute unabhängige Abfüllungen, die als Secret Orkney oder Whitlaw auf den Markt kommen.

Typisch für Highland Park ist ein leichter, heidebetonter Torfrauch, der auf der Verwendung von in der Distillery hergestelltem, mit Peat aus dem Hobbister Moor getrocknetem Malz basiert.

Brühler Whiskyhaus

Das Brühler Whiskyhaus ist durchaus ein eigenständiger deutscher unabhängiger Abfüller. Marco Bonn hat eigene Fässer, die in Schottland lagern und die er individuell finisht und reift. Er ist also nicht nur auf Broker angewiesen, sondern kann auf eigenen Stock zurückgreifen. Das führt zu eigenständigen und interessanten Abfüllungen, die über eine verschworene Internet-Community schnell vergriffen sind und – sicherlich auch aufgrund der eigenständigen, manchmal provokativen Label – stark gehypt werden. Gute Abfüllungen!