King of Dufftown | aged 18 years | Friendly Mr. Z Whiskytainment

Single Malt Whisky

52,0%vol. | bottled 2025 | Peated Sherry Cask | Balvenie Distillery | Brühler Whiskyhaus

un-chillfiltered

chillfiltered

natural colour

coloured

un-peated

peated

cask strength

Single Cask

Dieser Whisky hat wieder ein großartiges Etikett im alten Stil des Brühler Whiskyhauses mit einem Biber-Käpt’n. Aber wir haben hier einen peated Balvenie und in Dufftown ist der nächste Hafen schon etwas entfernt. Das Etikett hätte besser zum Pultney gepasst, aber eben auch nur regional, denn der Whisky hätte nicht zum Etikett gepasst. Egal, trotzdem war das Whiskyhaus hier schon mal besser.

Der Whisky heißt King of Dufftown und stammt aus einer nicht genannten Distillery, die Balvenie ist. Die haben mit ihrer Week of Peat ja tatsächlich rauchigen Whisky im Angebot. Und na klar, da ist noch ein Schluck anderer Whisky dabei, damit es ein blended Malt wird. Sicherlich schmeckt man den Glenfiddich raus. Scherz!

Nosing

In der Nase hat der Whisky zunächst eine süße Note, die den Rauch etwas verschleiert. Aber er ist natürlich da, hat einen Räucheraspekt, wird aber natürlich nicht maritim. Aber das ist eine schöne Note aus Rauch und Früchten, hier haben die 18 Jahre für Integration und Harmonisierung gesorgt. Die Früchte sind süß oder besser: reif. Da ist geräucherte Ananas, saftige Mango, gelber Pfirsich. Mit 52,0%vol. fällt der Alkohol nicht auf. Mit der Zeit wird der Rauch deutlicher, dazu kommt Blockmalz, Karamell ist vorhanden, Shortbread mit viel Butter.

Taste

Im Mund ist der Alkohol zunächst vorhanden und drückt den Whisky nach vorne, brennt dann aber nicht, sondern bindet sich ein. Eigentlich möchte ich die Fruchtaromen gar nicht auseinandernehmen, die sich hier wunderbar mit den Räuchernoten verbinden. Der Rauch ist hier sehr lecker und unterstützt die fruchtigen Töne und das Karamell. Dazu kommt eine gute Nuss-Nougat-Creme mit dunkler Schokolade (also auf keinen Fall fettiges Nutella).

Finish

Im Nachklang bleibt der warme Räucherrauch mit Fruchtkonfitüre und der Kakao-Creme am Gaumen. Zum Ende hin ist dann auch noch Holz vorhanden.

Conclusion

Manchmal verwirrt mich das Whiskyhaus. Da gibt es Abfüllungen, die beginnen gut und während dem Tasting beginne ich, sie zu hassen. Der Pulteney hat sich leider so entwickelt. Und dann gibt es Abfüllungen, an die gehe ich mit weniger Erwartung (den Balvenie Week of Peat finde ich eher mäßig) und die entwickeln sich dann immer besser. Hier gibt es keine Fehlnoten, hier kommt die Schmutzbuckligkeit von ehrlichem Peat im Highland/Speyside-Style. Hier ist auch das Fass nicht so dominierend, dass man einen eingetrockneten Rest Sherry herausschmeckt. Da ist Frucht, da ist etwas Würze – das ist tatsächlich eine schöne, rauchige Speyside-Reifung. Ich mag den King of Dufftown – auch wenn ich mir sein wunderbares Biber-Käpt’n-Motiv für einen schönen, maritimen Whisky gewünscht hätte.

Inverness, River Ness | © Klaus Bölling, www.boelling.de

Balvenie Distillery

founded: 1892 | Region: Speyside
Owner: William Grant & Sons
Capacity: 7.000.000 LPA

LPA: Litres of Pure Alcohol

Quelle: Ingvar Ronde, Malt Whisky Yearbook 2025

Balvenie ist eine der großen Dufftown Distilleries und befindet sich auf dem gleichen Gelände wie die beiden anderen William Grant Brennereien in Dufftown: Glenfiddich und Kininvie. Rechnet man die Kapazität zusammen, hat William Grant allein an diesem Standort die Möglichkeit, knapp 33 Mio. Liter Single Malt zu brennen.

Balvenie kommt dabei die Rolle zu, die luxoriöseren Malts zu brennen, was sich dann auch in der Preisrange niederschlägt. Unter dem Namen Burnside erscheinen unabhängig abgefüllte teaspooned Blended Malts, deren Hauptbestandteil Balvenie sein dürfte.

Brühler Whiskyhaus

Das Brühler Whiskyhaus ist durchaus ein eigenständiger deutscher unabhängiger Abfüller. Marco Bonn hat eigene Fässer, die zum Teil in Schottland, vor allem aber irgendwo in der Eifel lagern und die er individuell finisht und reift. Daher werden sie Abfüllungen grundsätzlich als Single Malt Whisky gekennzeichnet, das Wort Scotch taucht nicht auf. Er ist also nicht nur auf Broker angewiesen, sondern kann auf eigenen Stock zurückgreifen. Das führt zu eigenständigen und interessanten Abfüllungen, die über eine verschworene Internet-Community schnell vergriffen sind und – sicherlich auch aufgrund der eigenständigen, manchmal provokativen Label – stark gehypt werden. Oftmals gute Abfüllungen, auch wenn es nur begrenzte Transparenz bezüglich der genauen Reifung gibt!