Secret Campbeltown | aged 8 years | The Caskhound

Blended Malt Scotch Whisky

56,7%vol. | 2016 - 2024 | Finished for 2 years in a Refill Sherry Butt | undisclosed Distillery | True Friends - Fìor Charaidean

un-chillfiltered

chillfiltered

natural colour

coloured

un-peated

lightly peated

cask strength

Single Cask

Eine Abfüllung für wahre Freunde von Caskhound Tilo Schnabel. Es handelt sich um einen Campbeltown Blended Malt, der zwei Jahre in einem Refill Sherry Butt gereift wurde. Der Whisky ist rauchig, Angaben aus welcher der drei möglichen Brennereien die geblendeten Malts kommen, finde ich nicht. Der Whisky wird exklusiv über den Webshop von The Caskhound vertrieben und ist dort im Herbst 2024 für 69,90 € erhältlich. Auf dem Etikett wieder zwei Puffins von Lana Mathieson mit Tartan Outfit. Ok, das hat auch einen Kitschfaktor – aber ich liebe diese Illustrationen, das Wörtchen ’süß‘ liegt in der Luft, kannste aber nicht bringen bei Whisky aus Campbeltown …

Nosing

In der Nase ist der Rauch kräftiger als allgemein von Campbeltown Whiskys gewohnt. Kilkerran gibt es heavily peated. Tatsächlich ist aber mein Aromengedächtnis nicht ausgeprägt genug, um hier ein Urteil fällen zu können. Zum Rauch kommen süße Fruchtaromen, saftige Birne, Apfelkompott, Holunderblütensirup. Das wird durch die staubig-aschige Rauchnote, die einen schmutzigen Aspekt hat und damit dem Klischee vom Campbeltown Funk nahe kommt, gut kontrastiert.

Taste

Etwas Wasser braucht auch dieser Whisky, er wird dann cremiger, die süßen Früchte werden deutlicher, der Rauch wird mit der Holznoten schokoladiger. Das ist ein schöner Whisky mit fruchtiger Süße, gelben Pflaumen und leicht herber, sahniger Schokolade, schmelzenden Trüffel-Pralinés. Dazu kommt auch eine leichte Roughness, der Whisky ist noch nicht allzu alt – aber auch nicht zu jung.

Finish

Der Whisky bleibt mit einer schokoladig-sahnigen Rauchnote am Gaumen haften. Das ist nice!

Conclusion

Ok, gehen wir mal davon aus, dass es sich aufgrund der aktuellen Marktlage eher nicht um Longrow handelt. Kilkerran produziert nur wenige Wochen im Jahr, ist also auch eher knapp. Die Vernuft sagt, es handelt sich um peated Glen Scotia. Irgendetwas von Glengyle oder Springbank wurde hinzugefügt, um einen blended Malt zu erzeugen. Dabei kann es sich um eine größere Menge, einen Teelöffel oder einfach eine Behauptung handeln. Ist am Ende aber auch egal. Auch dieser Whisky ist sehr lecker, wird nicht vom Fass dominiert, hat vielleicht eher einen West Coast Charakter als einen typischen Campbeltown Style – obwohl, er passt gut hierher. Und er erinnert an den Campbeltown Blended Malt, den Pat Hock mit Tilo Schnabel abgefüllt hat. Der ist etwas jünger, etwas dunkler und auch sehr lecker. Beide dürften aus der gleichen Quelle stammen – vielleicht gefällt mir der True Friends einen Hauch besser, mit etwas besser eingebundenem Holz (auf jeden Fall hat der das bessere Etikett – sorry Pat). Ein Quervergleich mit Kilkerran 12 zeigt Unterschiede, Kilkerran hat mehr Funk. Also ist Glen Scotia vielleicht die richtige Quelle. Egal – beide finde ich gerade nebeneinander verkostet sehr lecker. Und der Caskhound entwickelt sich zu meinem bevorzugten unabhängigen Abfüller aus Deutschland. Was sicherlich auch daran liegt, dass er weniger als andere darauf setzt, das Destillat vom Fass dominieren zu lassen.

Wer sich für die Illustration von Lana Mathieson interessiert, findet sie auf der Produktseite von The Caskhound 

Animal of Scotland | © Klaus Bölling, www.boelling.de

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The Caskhound

Tilo Schnabel  hat nach etlichen Fassteilungen und Abfüllungen im privaten Rahmen 2020 sein eigenes Label The Caskhound gegründet. Hierüber bietet er Fassanteile und eigene Abfüllungen an.

Neben den Caskhound-Abfüllung gibt es die Exquisite Casks und andere Abfüllungen z. B. in Zusammenarbeit mit Pat Hock (Hocksheads) oder Sebastian Büssing (Liquid Madness).