Whisky Week | Time for a Visit on Arran

Es wird tatsächlich mal Zeit für einen Besuch auf der Isle of Arran. Bisher habe ich das nicht geschafft. Immerhin stand ich schon am Fähranleger bei Claonaig auf der Kintyre Halbinsel – aber der Sturm war zu heftig und die Fähre kam nicht herüber von Arran. Also bleibt es zunächst mal bei einem virtuellen Besuch und der Verkostung von ein paar Whiskys von der Isle of Arran.

Arran gehört nicht zu den Hebriden, auch wenn the Queen of the Hebrides, Islay, nicht weit entfernt ist. Und geologisch ist die Insel tatsächlich geteilt, der Süden ähnelt der Lowlands, der Norden den Highlands. Als Whiskyregion ist Arran den Highlands zugeordnet, für uns Nerds auch den Islands – aber die sind ja offiziell keine eigene Whiskyregion.

Natürlich hat auch die Isle of Arran eine Whiskyvergangenheit. Es soll eine Vielzahl von Brennereien auf der Insel gegeben haben – die meisten illegal. Durch die Lage im Firth of Clyde war es möglich, die Stadt Glasgow auf dem Seeweg gut zu erreichen, eine hervorragende Ausgangsposition für den Whiskyschmuggel. Nach dem Excise Act 1823 war es nicht mehr unbedingt nötig, illegal zu produzieren – aber Arran konnte sich nicht als Whiskyinsel etablieren. Die letzte Brennerei schloss 1837.

Not Arran, sorry, but Traigh Niosaboist on the Isle of Harris | © Klaus Bölling, www.boelling.de

Erst 1994 rückte die Insel wieder ins Rampenlicht der Whiskywelt. Der ehemalige Chivas Direktor Harold Currie gründete Arran Distillers und begann den Bau einer Distillery in Lochranza. 1995 wurde der erste Whisky produziert, 1997 eröffnete the late Queen Elisabeth das Besucherzentrum. Anfangs hatte die Brennerei Probleme mit dem Aufbau von Vorräten, da viele Fässer zur Fianzierung verkauft wurden. Auch die Fassqualität war nicht immer gut. Mit der Zwit erarbeite man sich aber einen guten Ruf und 2017 wurde die Kapazität durch den Einbau von zwei neuen Stills erweitert. Seit 2010 produzierte Arran auch rauchige Whiskys.

Mit dem Bau der Lagg Distillery im Süden der Insel begann ein neuer Abschnitt. Lagg, ebenfalls eine Brennerei der Arran Distillers, produziert seit 2019 rauchigen Whisky. Die Arran Distillery brennt nun nur noch mit ungetorftem Rauch und trägt den Namen Lochranza Distillery.

Not Arran, sorry, but Traigh Niosaboist on the Isle of Harris | © Klaus Bölling, www.boelling.de

Arran hat bei den Whisky-Liebhabern eine Reputation als integerer Whisky. Arran 10 hat 2023 bei den OSWAs, den Online Scotch Whisky Awards, in der Kategorie Best Value Whisky gesiegt. In den Jahren zuvor war er der beste Entry Level Whisky. Der Whisky ist nicht gefärbt und nicht kühlgefiltert – was bei Lochranza und Lagg Standard ist und die Nerds erfreut.

Whisky Week | Time for a Visit on Arran