Arran | 2004 - 2014 | Orkney Bere Barley

Single Malt Scotch Whisky

56,2%vol. | aged 10 years | American Oak Barrels | Distillery Bottling

un-chillfiltered

chillfiltered

natural colour

coloured

un-peated

lightly peated

cask strength

Single Cask

Bere Barley ist eine sehr alte Gerste, die in Orkney seit einigen Jahrzehnten wieder mit Erfolg angebaut wird. Bere gehört zu den ältesten kultivierten Getreiden und hat sich den Bedingungen im Norden und an der West Coast gut angepasst. Die Gerste reift schnell in den kurzen Sommern und kann auch schlechte Böden vertragen. Für die moderne Landwirtschaft ist der Anbau herausfordernd und der Ertrag kann mit modernen Sorten nicht mithalten. Whisky aus Bere Barley ist daher eine Seltenheit. Eigentlich sollte Highland Park Interesse am lokalen Getreide haben – der einzige regelmäßig erscheinende Whisky kommt allerdings von Bruichladdich – nach gescheiterten Anbau-Versuchen auf Islay seit einigen Jahren wieder mit Bere aus Orkney. 

Auch Arran hat 2004 mit Bere Barley experimentiert. Neben diesem Bottling in Cask Strength gab es 2012 eine achtjährige Abfüllung in Trinkstärke von 46,0%vol. Nach diesem 10jährigen ist leider keine weitere Abfüllung erschienen.

Nosing

In der Basis hat der Whisky eine schöne ex-Bourbon Aromatik mit herben Getreide- und Malznoten. Dazu kommt eine Kräuterwürze und reifen Mirabellen im Aroma. Der Alkohol ist kühlend, stört aber nicht. Im Vordergrund steht sonnenwarmes, reifes Getreide.

Taste

Im Geschmack hat der Whisky eine herbe Süße, was ein gewisser Widerspruch ist. Hinzu kommt eine Harznote, vielleicht etwas Wachs. Allerdings bleibt der Alkohol auch mit Wasser etwas hot und stört die Entfaltung der Aromen, die in der Nase wesentlich klarer und stärker sind. Es kommt dann aber auch trockenes Malz und etwas dunkle Schokolade.

Finish

Der Nachklang ist nicht sehr ausgeprägt, wird herb und trocken mit ein paar Kräutern und einer kurz aufblitzenden Marzipannote.

Conclusion

Es ist ein etwas sperriger Whisky, der im Geruch wesentlich besser zugänglich ist als im Geschmack. Im Mund hat er leider eine Schärfe, die stört und die vorhandenen Aromen verdrängt. Der Whisky hat aber auch einen klassischen ex-Bourbon Moment mit Vanille und malzigem Karamell. Und Bere Barley aus Orkney macht ihn für mich besonders interessant. Vielleicht gelingt diesem Getreide ja ein Revival bei den jungen Distilleries an der West Coast und vielleicht gibt es irgendwann auch einen Whisky aus Orkney mit Bere Barley. Muss ja nicht von Highland Park sein – auch wenn das interessant wäre. Die noch eher unsichtbare Kimbland Distillery auf Sanday hat wohl die Produktion von Whisky aus Bere aufgenommen.

Not Arran, sorry, but Traigh Niosaboist on the Isle of Harris | © Klaus Bölling, www.boelling.de

Lochranza Distillery (Arran)

founded: 1993 | Region: Islands (Highland)
Owner: Isle of Arran Distillers
Capacity: 1.200.000 litres

Quelle: Ingvar Ronde, Malt Whisky Yearbook 2024

Nachdem Isle of Arran Distillers am anderen Ende der Insel mit der Lagg Distillery ihre zweite Brennerei eröffnet haben, wurde die ursprüngliche Arran Distillery in Lochranza Distillery umgenannt. Hier werden weiter die ungetorften Arran Whiskys gebrannt, während die Lagg Distillery für die rauchige Variante zuständig sein soll.

James McTaggert, der als Distillery Manager den Auf- und Ausbau der Marke Arran maßgeblich geprägt hat, ist nun als Production and Operations Director für beide Distilleries zuständig.

Mit dem Aufbau der neuen Distillery wurde auch das Design der Arran Whiskys komplett überarbeitet und modernisiert.