Ballechin | aged 13 years | Trick Or Peat (Halloween 2024)

Single Malt Scotch Whisky

46,6%vol. | aged 15 years | Bourbon Casks | 666 Haunted Bottles | Edradour Distillery

un-chillfiltered

chillfiltered

natural colour

coloured

un-peated

peated

cask strength

Single Cask

Trick or Peat statt Trick or Treat – Kirsch Import und Edradour haben sich etwas ausgedacht für Halloween. Ein 13 Jahre alter Ballechin, von dem 666 Flaschen mit 46,6%vol (ja, das hätten natürlich 66,6%vol. sein müssen, aber dann hätte man ihn ja mit über 70%vol. ins Fass geben müssen) für den deutschen Markt abgefüllt wurden (zumindest scheint es ihn nur in Deutschland zu geben). Muss das sein? Warum eigentlich nicht, es gab ja immer schon mal Halloween Abfüllungen. Der Whisky kostet 85 € UVP, es gibt ihn aber auch für knapp 80 €, was trotzdem ein wenig zum Fürchten ist.

Nosing

In der Nase ist der Rauch schön verbunden mit einer hellfruchtigen Süße. Er ist kräftig, hat mineralische Aspekte, ist vielleicht nicht islaytypisch maritim, wird aber auch nicht zu sauber. Da ist schon ein gewisser Funk vorhanden. Die Früchte sind in der Nase hell und reif, süße Birnen und weißer Pfirsich fallen mir ein. Darüber wird Vanillesoße gegossen und im Kamin qualmt ein Holzfeuer mit etwas Torf vor sich hin.

Taste

Im Mund wirkt der Whisky fast etwas mild, erst mit dem zweiten Schluck wird er kräftiger und hat dann auch eine leichte Schärfe, die ihm gut steht. Der Rauch ist vorhanden, nach 13 Jahren aber schon gut in die Aromen eingebunden. Im Mund ist der Whisky weniger süß, hier kommen auch herb-würzige Noten mit Rauch, Vanilleschote, angebrannten Kräutern und einem Hauch Lebkuchengewürz.

Finish

Der Whisky endet trockener werdend mit mineralischem Rauch, der am Gaumen bleibt, dort ist aber auch etwas Kräuterbonbon und ein Krümel vom Lebkuchen.

Conclusion

Der Whisky ist auf keinen Fall zum Fürchten, passt aber gut zu einer feuchten und windigen Oktobernacht. Er ist nicht besonders kompliziert von der Aromenstruktur und sollte eher 65 als 85 € kosten. Es ist aber auf jeden Fall ein netter, rauchiger Whisky, der wesentlich besser ist, als die schrecklichen Süßigkeiten, die an Halloween eingesammelt werden. Man sollte ihn trotzdem nicht an die Kids ausgeben, die Halloween durchs Viertel marodieren.

Leider auch zum Fürchten: Edradour kann nicht mehr besucht werden | © Klaus Bölling, www.boelling.de

Edradour Distillery

founded: 1825 | Region: Highlands
Owner: Signatory Vintage
Capacity: 340.000 LPA

LPA: Litres of Pure Alcohol

Quelle: Ingvar Ronde, Malt Whisky Yearbook 2025

Vor dem Boom neuer Distillerys und kleiner Craft Distillerys firmierte Edradour gern als Scotland’s Smallest Distillerys. Heute ist sie einfach Scotland’s Little Gem, was angesichts der pittoresken Farmgebäude mit den roten Türen absolut wahr ist.

2002 kauft Andrew Symington vom unabhängigen Abfüller Signatory Vintage die kleine, oberhalb von Pitlochry gelegene Brennerei. Er entwickelt das Portfolio weiter, mit dem Ballechin kommt eine rauchige Variante dazu. Die Marke entwickelt sich vom Geheimtipp zu einem gefragten Produkt.

2018 eröffnet Symington Edradour 2 auf der anderen Seite des Baches, der durch das Gelände der Brennerei fließt. Die neue Distillery ist eine exakte Kopie der ursprünglichen Brennerei. So wird die Whiskymenge verdoppelt und der Charakter bleibt erhalten.

Leider kann die Distillery seit der Pandemie nicht mehr besucht werden, da man scheinbar kein Personal für’s Visitor Center gewinnen kann.