Kilkerran | aged 8 years | 1st fill Oloroso Sherry Cask

56,9%vol. | Cask Strength | Glengyle Distillery | bottled 2021 | Batch #5

un-chillfiltered

chillfiltered

natural colour

coloured

un-peated

peated

cask strength

Single Cask

Eine der inzwischen massiv gehypten und daher selten zu einem vernünftigen Preis erhältlichen Fassstärken von Kilkerran aus dem Sherryfass.

Der Whisky hat einen satten, dunklen Bernstein-Farbton, der dem 1st fill Cask geschuldet ist. Er ist aber nicht so dunkel, wie die modernen Sherrybomben aus Fässer mit eingetrocknetem Sherrykonzentrat. Angemessene Farbe für das Alter, so soll es sein. Natürlich ist der Whisky ungefärbt und nicht kühlgefiltert.

Nosing

Der Sherry ist sofort präsent, ebenso der Rauch, der bei Kilkerran sanft und nicht stinkig ist. Nicht reine Asche, aber auch kein Qualm. Alkohol ist nicht spürbar. Es kommt ein Fruchtkompott mit etwas rauchiger Vanille,Wärme und Wohligkeit. Darunter sind noch ein paar rote Früchte, die zeigen, dass der Whisky noch jung ist.

Taste

Auch im Geschmack ist der Alkohol gut eingebunden. Trotzdem ist etwas Wasser hilfreich. Das Oloroso-Fass sorgt dafür, dass der Whisky nicht zu süß ist. Er startet mit einer gewissen Süße und wird dann schnell trocken und leicht adstringierend. Dann kommt die Nussigkeit, danach Früchte und Kräuter-Würze. Der Campbeltown-Funk ist verhalten, Blitzt aber durch und gibt dem Whisky eine eigenständige Aromatik.

Finish

Im Nachklang dominieren die Trockenheit und adstringierende Töne, die aber noch nicht zu bitter werden. Der Whisky ist nicht sehr komplex, es bleiben aber eigenständige Raucharomen mit nussigem Sherry-Fass auf der Zunge. Der Whisky klingt leicht trocken und herb aus.

Conclusion

Ein schöner Whisky, der dem Hype nicht ganz gerecht wird. Zu einem normalen Preis wäre es auf jeden Fall ein wunderbarer, trinkbarer Tropfen. So kommt er leider er aus dem Hause Mitchell/Springbank und wird damit vom Markt gefegt und zu unverschämten Preisen angeboten. Bleibt zu hoffen, dass sich das wieder normalisiert, denn vom Geschmack her ist das nichts für die Whisky-Hyper, sondern für die Genießer, Nerds und Freaks

Glengyle Distillery, Campbeltown, Kintyre | © Klaus Bölling, www.boelling.de

Glengyle Distillery

founded: 2004 | Region:  Campbeltown
Owner: Mitchell’s Glengyle Ltd. (J&A Mitchell)
Capacity: 750.000 litres

Quelle: Ingvar Ronde, Malt Whisky Yearbook 2022

Ursprünglich wurde die Distillery 1872 von William Mitchell gegründet und bereits 1925 wieder geschlossen. 2000 wurde die Silent Distillery vom Besitzer der direkt benachbarten Springbank Distillery (der mit dem Gründer verwandt ist) gekauft und reaktiviert. Damit sollte unter anderem verhindert werden, dass Campbeltown mit damals nur noch zwei aktiven Distilleries den Status als eigenständige Whiskyregion verliert.

Betrieben wird die Distillery nur wenige Monate im Jahr von der Springbank-Crew. Von dort bezieht man auch das Malz.

Die Whiskys tragen den Markennamen Kilkerran, da die Marke Glengyle inzwischen anderweitig für einen Blended Whisky registriert wurde.