The Maltman | 1997 Vintage | Blended Malt Scotch Whisky

1997 - 2021 | aged 23 years | 45,5%vol.

un-chillfiltered

chillfiltered

natural colour

coloured

un-peated

peated

cask strength

Ein Blended Malt von The Maltman, 23 Jahre alt und laut Etikett geblendet mit Whiskys von Macallen, Tobermory und Deanston. Zu den verwendeten Fässern steht nichts auf dem Etikett – aber die Farbe lässt einen Sherry-Einfluss vermuten. Ordentliches Alter, Sherry und Macallen – das verspricht Hype. Im Herbst 2021 erschienen, ist er aber auch Anfang 2022 noch gut verfügbar, was auch am Preis von 135 € aufwärts liegen könnte. Der Alkoholgehalt ist mit 45,8%vol. nicht hoch. Da dies die natürliche Stärke sein soll, hatten die Engel schon einen ordentlichen Anteil eingefordert und zumindest eines der Fässer musste wahrscheinlich dringend in die Flasche.

Nosing

Im Nosing ist klar, dass Sherry im Spiel ist. Es kommt eine kräftige Sherry-Note, die gut gereift ist. Da sind neben dunklen Früchten auch Schokolade und Nüsse, die zum Teil mit einer Würzschicht umhüllt sind. Das Aroma nimmt nicht sofort gefangen, ist sperrig und hat einen maritim-herben Aspekt, der vom Tobermory stammen könnte. Oder auch von einem Fass, das weg musste … Es sind Früchte im Aroma vorhanden, sie bleiben aber hinter dieser Note verborgen, die auch Aromen von Leder und trockenem Tabak enthält. Da ist nur wenig Süße, auch nach längerem Riechen bleibt der Whisky würzig, Thymian und Hustentropfen kommen dazu und eine trockene Bitterkeit.

Taste

Im Mund ist er ebenfalls trocken, es fehlt die Öligkeit, die ich erhofft habe und er verrinnt etwas kraftlos, obwohl Alkohol durchaus da ist. Es kommt auch eine gewisse Pfeffrigkeit dazu, die vielleicht vom Holz kommt und den Whisky trocken werden lässt. Früchte sind nur schwach vorhanden, auch hier dominieren eher würzige Noten.

Finish

Im Nachklang trockene Holzaromen mit leichter Bitterkeit, die aber noch nicht stört. Dazu kommt im Glas angetrockneter Sherry mit einem Hauch Maggi-Würze.

Conclusion

Wer aufgrund des Alters und des magischen Namens Macallen einen eleganten, gesetzten Sherry-Whisky erwartet, wird wahrscheinlich enttäuscht. Es ist ein guter Whisky mit interessanter Aromatik, die eher trocken mit herben Gewürzen ist als sherryfruchtig süß. Der Whisky kann die Erwartungen, die aufgrund insbesondere der einen Destillerie und des Alters geweckt werden, nicht erfüllen. Und somit ist auch der aufgerufene Preis zu ambitioniert.

Das ist kein eleganter Duke, sondern eher ein grantiger Lord, der mit dem Tweed-Anzug im Schafstall war und dann etwas staubiges Kaminholz in die Halle getragen hat dann aber einen eigenen, herben Charme entfaltet.

Rhue Lighthouse, Loch Broom | © Klaus Bölling, www.boelling.de

Meadowside Blending

Meadowside Blending ist ein recht junger unabhängiger Abfüller – allerdings ist Gründer Donald Hart mit der Marke Hart Brothers eine bekannte Größe in der Whiskywelt.

Meadowside Blending ist für verschiedene Marken wie The Maltman, The Grainman, Vital Spark und andere verantwortlich.