St. Kilian | 2019 - 2024 | Exceptional Range - Mizunara

Single Malt Whisky

54,0%vol. | aged 5 years | Mizunara Virgin Oak

un-chillfiltered

chillfiltered

natural colour

coloured

un-peated

peated

cask strength

Single Cask

Ok, nun wird es speziell. Dieser Whisky reifte fünf Jahre in Mizunara Eiche. Das ist die japanische Eiche, um die es viel Hype gibt, die die Küfer fürchten, deren Fässer in den Warehouses unter besonderer Beobachtung stehen. Denn sie lässt sich schlecht verarbeiten, die Fässer werden gerne undicht oder gehen gänzlich kaputt. Und die Fässer sind rattenteuer. Warum nutzt man sie dann trotzdem? Weil das alles außergewöhnlich ist. Vorgestellt wurde der Whisky im Jahresabschlusstasting 2024. Dieser Whisky von St. Kilian kostet übrigens 249 €. Der halbe Liter. Und scheinbar waren die 258 Flaschen bereits nach dem Tasting ausverkauft. Aha …

Nosing

In der Nase ist zunächst der Rauch sehr deutlich, dazu kommt aber auch eine Fruchtnote im Hintergrund, vielleicht auch etwas süßer Lebkuchen. Dann kommen auch Noten von grünem Holz. Alles bleibt aber eher verschlossen. Ein paar Tropfen Wasser wecken noch etwas Rauch und jetzt werden die Aspekte von frisch gesägtem Holz stärker. Es kommt unangezündeter Zigarrentabak. Hier ist die junge St. Kilian Note zum Glück nicht präsent, das Aroma hat mehr Tiefe.

Taste

Der erste Schluck ist schwierig. Da ist der Rauch, irgendwie auch Holz – aber das war’s. Vielleicht noch etwas Eukalyptus beim zweiten Schluck. Aber sonst erschließen sich mir keine Aromen, der Rauch blitzt auf und versteckt sich wieder, das Holz kommt erst im Nachklang zur Geltung.

Finish

Am Gaumen bleibt die Holznote, eher frisch gesägtes Holz, vielleicht etwas staubig. Und auf die Dauer ist das Holz auch nicht lecker, da es ziemlich pur ohne Karamell oder Kakao oder Vanillenoten im Mund bleibt.

Conclusion

Diesen Whisky verstehe ich nicht. Er hat in der Nase gar nicht mal so schlechte Aromen – aber ich finde sie im Mund nicht wieder. Da ist nicht einmal überbordendes Holz, das ich bei Virgin Oak befürchtet habe. Das kommt im Nachklang, ist aber auch da nicht aufregend oder beeindruckend. Dieser Whisky hinterlässt mich gänzlich ratlos …

Disclaimer: Die Whiskys für dieses Tasting habe ich von St. Kilian zur Verfügung gestellt bekommen. Sie sind Teil eines Tastingsets, das ich über die Pressestelle der St. Kilian Distillers kostenfrei ohne weitere Verpflichtung oder Vorteile anfordern konnte, worüber ich mich sehr gefreut habe. Herzlichen Dank dafür!

Nordhessen | © Klaus Bölling, www.boelling.de

St. Kilian Distillery

founded: 2015 | Region:  Deutschland
Owner: St. Kilian Distillers GmbH (Andreas Thümmler)
Capacity: 600.000 LPA

LPA: Litres of Pure Alcohol

Quelle: Ingvar Ronde, Malt Whisky Yearbook 2025

Die Legende besagt, dass der Investmentbanker Andreas Thümmler und die irische Whiskylegende David F. Hynes, der mit John Teeling Cooley aufgebaut hat und nun gemeinsam mit ihm Great Northern macht, aus einer Schnapslaune heraus 2012 eine Whiskydistillery in einer alten Textilfabrik in Thümmlers fränkischem Heimatdorf Rüdenau planten.

Zumindest wurde daraus mehr als eine Schnapsidee, denn vier Jahre später war die Planung Realität und in Rüdenau wird auf zwei Pot Stills von Forsyths Whisky gebrannt. Es ist die größte Malzwhiskydestillerie in Deutschland und sie arbeitet nach schottischen Vorbild. Für die rauchigen Whiskys wird schottisches Malz von Glenesk Maltings importiert.