St. Kilian | 2017/2021 - 2024 | Signature Edition - Fourteen

Single Malt Whisky

49,8%vol. | Various French Wines and Spirits

un-chillfiltered

chillfiltered

natural colour

coloured

un-peated

peated

cask strength

Single Cask

Es ist bereits die 14te Ausgabe der Signature Edition von St. Kilian. Diesmal wurde sie aus verschiedenen Fässern mit irgendwie französisch konnotierter Vorbelegung zusammengestellt. Das geht von Rum über Wein und Cognac bis Vin Clair. Angegeben wird, dass die Fässer in den Jahren 2017 – 2021 befüllt wurden. Nominell ist also auch dieser St. Kilian drei Jahre alt, enthält aber ggf. auch bis zu sieben Jahre alte Komponenten. Die Farbe ist helles strohgelb. Angaben zum Anteil der etwas älteren Fässer gibt es nicht, Transparenz wie z. B. bei Ardnamurchan findet man bei St. Kilian leider nicht.

Nosing

Im Nosing hat der Whisky süße und weinige Noten – die gehen aber einher mit einer jungen, hefegärigen Aromatik. Der Whisky ist noch jung und eher unreif, das zeigt er direkt an der Nase, auch wenn helle Fruchtigkeit, Trauben und unreife Erdbeeren hinzukommen.

Taste

Im Mund ist der Whisky jung und rass, die Frucht aus dem Aroma kann er nicht ausspielen, da überwiegt die jugendliche Mineralität und Bitterkeit. Am ehesten sind trockene Weißweinaromen vorhanden.

Finish

Die Aromen sind unreif und schnell wieder verschwunden, es bleibt ein leicht bitterer Belag im Mund.

Conclusion

St. Kilian geht 2025 ins zehnte Jahr – in einer Signature Edition, die den Stand der Entwicklung der Brennerei widerspiegeln sollte, finde ich die Grundaromatik dieser Abfüllung zu jung und gärig. Vor mehr als fünf Jahren hatte ich die Signature Edition One in großer Erwartung, wie sich St. Kilian entwickeln wird, gekauft und mit den entsprechenden Vorschusslorbeeren bewertet. Damals war drei Jahre alter Whisky für die junge Distillery akzeptabel und ein Statement für die Zukunft. Nach den fast zehn Jahren in denen es St. Kilian gibt, würde ich mir einfach reifere Abfüllungen wünschen.

Vielleicht liegt mir auch einfach der hellfruchtige Stil von St. Kilian nicht wirklich. Andere finden diese Abfüllung toll. Serge Valentin hat 87 Punkte vergeben und (auf deutsch!) das Prädikat ‚Spitzentropfen‘ verliehen. Dem kann ich mich nicht anschließen.

Disclaimer: Die Whiskys für dieses Tasting habe ich von St. Kilian zur Verfügung gestellt bekommen. Sie sind Teil eines Tastingsets, das ich über die Pressestelle der St. Kilian Distillers kostenfrei ohne weitere Verpflichtung oder Vorteile anfordern konnte, worüber ich mich sehr gefreut habe. Herzlichen Dank dafür!

Nordhessen | © Klaus Bölling, www.boelling.de

St. Kilian Distillery

founded: 2015 | Region:  Deutschland
Owner: St. Kilian Distillers GmbH (Andreas Thümmler)
Capacity: 600.000 LPA

LPA: Litres of Pure Alcohol

Quelle: Ingvar Ronde, Malt Whisky Yearbook 2025

Die Legende besagt, dass der Investmentbanker Andreas Thümmler und die irische Whiskylegende David F. Hynes, der mit John Teeling Cooley aufgebaut hat und nun gemeinsam mit ihm Great Northern macht, aus einer Schnapslaune heraus 2012 eine Whiskydistillery in einer alten Textilfabrik in Thümmlers fränkischem Heimatdorf Rüdenau planten.

Zumindest wurde daraus mehr als eine Schnapsidee, denn vier Jahre später war die Planung Realität und in Rüdenau wird auf zwei Pot Stills von Forsyths Whisky gebrannt. Es ist die größte Malzwhiskydestillerie in Deutschland und sie arbeitet nach schottischen Vorbild. Für die rauchigen Whiskys wird schottisches Malz von Glenesk Maltings importiert.