St. Kilian | 2020 - 2024 | Handfilled - Single Cask
Single Malt Whisky
60,9%vol. | ex Champagner Vin Clair #5473
un-chillfiltered
chillfiltered
natural colour
coloured
un-peated
peated
cask strength
Single Cask
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Ein Handfilled von St. Kilian, das anlässlich des Jahresendtastings 2024 auch über den Online-Shop erhältlich war. Der Whisky ist 4 Jahre alt, reifte im Champagner Vin Clair Fass (also einem Fass, in dem der Grundwein für Champagner reifte). Der halbe Liter kostet fast 70 € – das muss man wollen. Champagnerwein-Reifung? Da denke ich an die Paul Launois Releases von Ardnamurchan. Die sind aber nur gefinisht – dafür aber drei Jahre älter. Das könnte St. Kilian auch.
Nosing
Im Nosing ist da wieder dieser unreife St. Kilian Geruch. Das passt zum Weißwein, vielleicht auch wirklich zu einem Vin Clair, den ich mir eher unreif, herb und nicht so lecker vorstelle. Eine Vorstellung, die ich beim Whisky eher nicht suche. Hier sind gärende Aromen, Trester mit Stielen. Dahinter wird es dann weicher, da kommt auch etwas Süße, Traubensaft und helle Früchte. Der Alkohol ist angesichts der Stärke in der Nase nicht stark präsent. Mit ein paar Tropfen Wasser wird das Aroma wärmer, jetzt kommt auch etwas Holz, vielleicht ein Hauch Kakao und Malz.
Taste
Im Mund ist der Alkohol dann wieder sehr stark, hier braucht der Whisky auf jeden Fall noch zusätzliches Wasser. Dann endet aber auch diese Verkostung für mich, da ich auch hier ein deutliches gemüsig-seifiges Fehlaroma finde, dass mir den Genuss verdirbt.
Finish
Conclusion
Ich habe keine Ahnung, woher die für mich nicht erträgliche schweflige Fehlnote kommt. Hier greift zumindest nicht die Erklärung, der Schwefel käme aus dem Rauch, wie bei der peated Solera. Ich habe sie bisher vor allem auf ausgeschwefelte Fässer zurückgeführt – und tue das noch immer. Zumindest für die bei St. Kilian verwendeten Sherryfässer wird dies jedoch explizit ausgeschlossen. Keine Ahnung, ob das auch für die hier verwendeten Weinfässer gilt. Eine objektive Bewertung des Whiskys scheidet für mich leider aus.
Disclaimer: Die Whiskys für dieses Tasting habe ich von St. Kilian zur Verfügung gestellt bekommen. Sie sind Teil eines Tastingsets, das ich über die Pressestelle der St. Kilian Distillers kostenfrei ohne weitere Verpflichtung oder Vorteile anfordern konnte, worüber ich mich sehr gefreut habe. Herzlichen Dank dafür!
St. Kilian Distillery
founded: 2015 | Region: Deutschland
Owner: St. Kilian Distillers GmbH (Andreas Thümmler)
Capacity: 600.000 LPA
LPA: Litres of Pure Alcohol
Quelle: Ingvar Ronde, Malt Whisky Yearbook 2025
Die Legende besagt, dass der Investmentbanker Andreas Thümmler und die irische Whiskylegende David F. Hynes, der mit John Teeling Cooley aufgebaut hat und nun gemeinsam mit ihm Great Northern macht, aus einer Schnapslaune heraus 2012 eine Whiskydistillery in einer alten Textilfabrik in Thümmlers fränkischem Heimatdorf Rüdenau planten.
Zumindest wurde daraus mehr als eine Schnapsidee, denn vier Jahre später war die Planung Realität und in Rüdenau wird auf zwei Pot Stills von Forsyths Whisky gebrannt. Es ist die größte Malzwhiskydestillerie in Deutschland und sie arbeitet nach schottischen Vorbild. Für die rauchigen Whiskys wird schottisches Malz von Glenesk Maltings importiert.