St. Kilian | Solera III | heavily peated

Single Malt Whisky

57,6%vol. | bottled 2024 | Solera by St. Kilian

un-chillfiltered

chillfiltered

natural colour

coloured

un-peated

heavily peated

cask strength

Single Cask

Angeregt durch die Reifung des Sherrys, der in der Solera eine Reise über mehrere Jahre und verschiedene Fassreihen macht, hat St. Kilian eine Solera für die Whiskyreifung. Neben der Solera für den ungetorften Whisky, gibt es auch eine Solera für getorften Whisky. Dies ist die zweite torfige Abfüllung. Ausgangsprodukt ist bourbongereifter, peated Whisky, der in die erste Criadera eingefüllt wird und über die 2. Criadera in die eigentliche Solera, die untereste Fassreihe wandert. Aus dieser wird etwa ein Drittel entnommen und abgefüllt. Dieses Drittel wird aus der zweiten Reihe nachgefüllt und so weiter. Es bleibt also immer ein Anteil älterer Whisky in den Fässern, was der Reifung gut tun sollte. Das Malz hatte kräftige 80 ppm Rauchanteil, ist also heavily peated und kommt aus Schottland.

Nosing

In der Nase ein sehr deutlicher, kalter Rauch. Der Rauch ist fast holzartig. Dazu kommen angebrannte Kräuter, Waldhonig und Thymian. Der Alkohol ist als frische Mentholnote präsent. Mit ein paar Tropfen Wasser öffnet sich der Whisky etwas, zum Rauch kommt jetzt auch etwas Waldfrucht mit Kakao.

Taste

Im Mund ist der Alkohol kräftig, der Whisky braucht noch etwas Wasser. Wie bei der ungetorften Variante sticht auch hier eine Schwefelnote durch, die mich sehr stört. Hier finde ich es noch deutlich störender, zumal außer dem Rauch keine anderen Aromen vorhanden sind.

Finish

Rauch und gemüsiger Schwefel – für mich ist das ein NoGo.

Conclusion

Da diese Abfüllung  für mich eine Fehlnote hat, von der ich annehme, dass sie anderen nicht so negativ auffällt, kann ich diesen Whisky nicht genießen und nicht bewerten. Auf Nachfrage schreibt Dr. Heinz Weinberger von St. Kilian: „Bei St. Kilian legen wir großen Wert auf die Qualität unserer Rohstoffe, einschließlich der Fässer, die wir von externen Partnern beziehen. Daher können wir Ihnen versichern, dass unsere Sherryfässer aus Andalusien weder geschwefelt wurden noch in Zukunft geschwefelt werden.“ Er führt die schwefelartigen Aromen auf die Torfphenole zurück.

Disclaimer: Die Whiskys für dieses Tasting habe ich von St. Kilian zur Verfügung gestellt bekommen. Sie sind Teil eines Tastingsets, das ich über die Pressestelle der St. Kilian Distillers kostenfrei ohne weitere Verpflichtung oder Vorteile anfordern konnte, worüber ich mich sehr gefreut habe. Herzlichen Dank dafür!

Nordhessen | © Klaus Bölling, www.boelling.de

St. Kilian Distillery

founded: 2015 | Region:  Deutschland
Owner: St. Kilian Distillers GmbH (Andreas Thümmler)
Capacity: 600.000 LPA

LPA: Litres of Pure Alcohol

Quelle: Ingvar Ronde, Malt Whisky Yearbook 2025

Die Legende besagt, dass der Investmentbanker Andreas Thümmler und die irische Whiskylegende David F. Hynes, der mit John Teeling Cooley aufgebaut hat und nun gemeinsam mit ihm Great Northern macht, aus einer Schnapslaune heraus 2012 eine Whiskydistillery in einer alten Textilfabrik in Thümmlers fränkischem Heimatdorf Rüdenau planten.

Zumindest wurde daraus mehr als eine Schnapsidee, denn vier Jahre später war die Planung Realität und in Rüdenau wird auf zwei Pot Stills von Forsyths Whisky gebrannt. Es ist die größte Malzwhiskydestillerie in Deutschland und sie arbeitet nach schottischen Vorbild. Für die rauchigen Whiskys wird schottisches Malz von Glenesk Maltings importiert.