Arran | aged 10 years

Single Malt Scotch Whisky

46,0%vol. | Lochranza Distillery

un-chillfiltered

chillfiltered

natural colour

coloured

un-peated

peated

cask strength

Single Cask

The classic Arran schreibt die Distillery auf das Etikett. Ein Whisky, der immer wieder gehypt wird, der bei den OSWAs abräumt. 2021 wurde er dort zum best Single Malt Scotch Whisky gewählt, seit Beginn dieser Awards 2021 führt er aber auch die erste Kategorie, die anfangs best Entry Level hieß und seit 2023 best Value Single Malt lautet. Es gibt hier bereits eine Review – aber ich wollte ihn wieder probieren. Classic ist eine passende Beschreibung, denn es ist eigentlich ein einfacher Whisky ohne Schnickschnack. Und das heißt bei der Lochranza Distillery vor allem: ungefärbt und nicht kühlfiltriert. Die Reifung dürfte in ex-Bourbon Casks erfolgt sein, die kräftig goldene Farbe zeigt aber auch, dass diese noch genug Kraft hatten, etwas an den Whisky abzugeben.

Nosing

In der Nase kommt warmer Fruchtkompott, Birnen mit etwas Zimt und Schokopudding. Die Früchte sind reif und kommen mit malziger Süße, etwas kräftigem Karamell. Da sind auch Gewürze, der Zimt, etwas Kardamom, ein Hauch geriebene Muskatnuss. Es sind auch Kräuter vorhanden, vielleicht ein Hauch Majoran und Estragon, etwas Salbei, vielleicht auch ein Schluck Earl Grey Tea. Die Aromen sind warm und saftig.

Taste

Im Mund ist der Fruchtkompott vorhanden, zu den Äpfeln und Birnen kommen ein paar Himbeeren und Nusssplitter, Karamell mit Kakao. Der Whisky ist nicht süß, kommt eher herb – hat aber nicht die bittere Unreife, die jüngere ex-Bourbon Reifungen manchmal haben. Holz ist ebenfalls dezent vorhanden.

Finish

Der Whisky endet mit leicht herber Trockenheit ohne adstringierend zu werden. Etwas Haselnuss und Mandel bleiben, vielleicht gebrannte Mandeln – aber eben nicht süß.

Conclusion

Eher selten gefallen mir Bourbon-Reifungen so richtig gut. Sherry und andere Fässer zur Nachreifungen machen den Whisky halt oft spektakulärer. Aber manchmal will man es doch klassisch. Und klassisch ist dieser Arran. Er ist nicht spektakulär, er kommt etwas unauffällig. Und dann bemerkt man beim Trinken, dass er gut ist, dass er reif ist und schöne Aromen entfaltet. Es ist ein schöner Whisky, von dem man wohl wirklich eine Flasche im Regal haben sollte – offen, nicht auf Lager, damit man immer mal wieder einen Schluck sippen kann. Muss mich drum kümmern und gebe mal einen Punkt mehr als vor zwei Jahren

Arran 10 gehört zu den The Fifty Whiskys weil er ein typischer, unspektakulärer Whisky ohne fancy Reifung ist, der aber gerade durch diese Eigenschaften punkten kann. Die Isle of Arran Distillers machen integre Whiskys ohne Färbung und Filterung, sind nicht konzernabhängig und zeigen mit dem 10er Arran, dass man auch heute noch einen bezahlbaren, gut gemachten Whisky auf den Markt bringen kann.

Arran etabliert sich damit als Brennerei, die bei den Nerds hoch im Kurs steht und daher bei den OSWAs, den Awards der Nerds, zu Recht abräumen.

Lamlash, Isle of Arran | © Klaus Bölling, www.boelling.de

Lochranza Distillery (Arran)

founded: 1993 | Region: Islands (Highland)
Owner: Isle of Arran Distillers
Capacity: 1.200.000 LPA

LPA: Litres of Pure Alcohol

Quelle: Ingvar Ronde, Malt Whisky Yearbook 2025

Nachdem Isle of Arran Distillers am anderen Ende der Insel mit der Lagg Distillery ihre zweite Brennerei eröffnet haben, wurde die ursprüngliche Arran Distillery in Lochranza Distillery umbenannt. Hier werden weiter die ungetorften Arran Whiskys gebrannt, während die Lagg Distillery für die rauchige Variante zuständig sein soll.

James McTaggert, der als Distillery Manager den Auf- und Ausbau der Marke Arran maßgeblich geprägt hat, ist nun als Production and Operations Director für beide Distilleries zuständig.

Mit dem Aufbau der neuen Distillery wurde auch das Design der Arran Whiskys komplett überarbeitet und modernisiert.