Port Charlotte | SYC: 01 | Cask Exploration Series

Single Malt Scotch Whisky

54,4%vol. | 2013 - 2024 | aged 10 years | 1st + 2nd Fill Bourbon, 1st Fill Syrah

un-chillfiltered

chillfiltered

natural colour

coloured

un-peated

peated

cask strength

Single Cask

Ein 2024 mit 10 Jahren abgefüllter Port Charlotte aus der Cask Exploration Series, der im ersten Halbjahr 2025 noch gut erhältlich ist. Die Preis liegen meist um die 120 € – ein Shop bietet ihn aber auch für knapp unter 100 € an, was sicherlich ein realistischerer Preis als die 120 € ist. Die Farbe ist rötlich-golden, das Syrah Cask hat hier auf jeden Fall schöne Spuren hinterlassen.

Nosing

In der Nase ist mineralisch-maritimer Rauch, der aber gut eingebunden ist und über eine fruchtige Weingumminote weht, die mit einer leichten Fruchtsäure kommt. Da ist eine Mischung aus gelbem und rotem Weingummi, dazu etwas Ananas. Dann kommen auch ein paar Himbeeren mit Gartenkräutern. Darunter liegt eine Basis aus Crème brûlée.

Taste

Mit einem Spritzer Wasser wird der Whisky cremig und smooth, da ist eine vanille-sahnige Erdbeercreme mit etwas bitterer Schokolade und warmem Rauch. Holz ist eher nicht präsent, vielleicht etwas in der leichten Schokonote.

Finish

Leider kommt im Nachklang auch eine Schwefelnote, die aus den Syrah-Fässern kommen könnte und dem Gesamtergebnis einen kleinen Dämpfer versetzt.

Conclusion

Ein schöner Port Charlotte aus der Cask Exploration Series, der aber auch die negativen Aspekte einer Weinreifung mit sich bringt: Die Fässer sind leider zu oft geschwefelt, bzw. die Distilleries bauen darauf, dass die Kunden den Schwefel nicht schmecken oder sogar feiern, was für mich nicht nachvollziehbar ist. Das ist insgesamt ein schöner Whisky, den ich aufgrund der leichten, für mich aber spürbaren Fehlnote nicht kaufen würde.
Port Charlotte, Loch Indaal, Isle of Islay | © Klaus Bölling, www.boelling.de

Bruichladdich Distillery

founded: 1881 | Region: Islay
Owner: Rémy Cointreau
Capacity: 2.000.000 LPA

LPA: Litres of Pure Alcohol

Quelle: Ingvar Ronde, Malt Whisky Yearbook 2025

Eine Distillery mit allen Geschichten über Glanz und Elend der Whiskyindustrie. Nach etlichen Besitzerwechseln wird die Brennerei 1995, damals im Besitz von Whyte & Mackay, geschlossen. Und es beginnt eine der großen Geschichten des Whiskys.

2000 kauft Murray McDavid, der unabhängige Abfüller mit Mark Reynier als einem der Investoren, die Distillery. Reynier wird der Mastermind, der die Distillery mit Jim McEwan and the late Duncan McGillivray zu neuem Leben und Glanz erweckt und mit Wine Cask Finishes und Fassexperimenten die Whiskyszene aufmischt.

Bruichladdich wird zu einem Kreativpool und entwickelt mit dem rauchigen Port Charlotte und dem noch rauchigeren Octomore neue Spezifikationen. Aber Reynier ist nicht allein, es sind weitere Investoren an Bord. Und die lecken Blut als Rémy Cointreau die Distillery 2012 kaufen möchte und die damals unglaubliche Summe von 58 Mio. Pfund auf den Tisch legt.

Die Distillery geht an den Konzern, die Geeks trauern, Reynier ist nur sehr bedingt einverstanden. Zwei Jahre später investiert er sein Geld in eine stillgelegte Guinness-Brauerei in Waterford und setzt fortan viele der auf Islay entwickelten Ideen in Irland um. Leider scheitert diese Distillery Ende 2024 zunächst mit einer Insolvenz, während Bruichladdich eine der angesagtesten Brennereien auf der Isle of Islay bleibt.