Wolfburn | Sauternes Casks | Vibrant Stills

Single Malt Scotch Whisky

50,0%vol. | 2016 - 2024 | Bourbon + First-Fill Sauternes Finish | bottled for Alba Import

un-chillfiltered

chillfiltered

natural colour

coloured

un-peated

peated

cask strength

Single Cask

Nach längerere Zeit habe ich mich mal wieder an einen Wolfburn getraut. So richtig weiß ich nicht, warum ich dieses Sample dringend haben wollte. Wolfburn hat mich bisher nicht überzeugt und Sauternes ist nicht meine bevorzugte Reifung. Vielleicht lag es hier am schönen Etikett der Abfüllung in der Vibrant Stills Serie des deutschen Importeurs Alba Import. Und dann habe ich auch immer die Hoffnung, einen Wolfburn zu finden, der mich überzeugt, da ich die Distillery hoch oben im Norden tatsächlich mögen möchte. Der 2016 ins Fass gefüllte Whisky reifte zunächst in Bourbon Barrels und wurde dann sechs Monate in Saueternes Casks gefinisht. Farblich ist der Whisky eher weißweingelb.

Nosing

Im Geruch habe ich gleich mein Wolfburn-Problem: Ich finde die Aromen grasig und nicht reif, irgendwie unrund, etwas mineralisch. Nach acht Jahren sollte Whisky nicht mehr so jung riechen. Dazu kommt dann die Sauternessüße, die aber nicht wirklich eingebunden scheint. Etwas Vanille ist vorhanden, irgendwo kommt auch Limette, da sind aber die metallische Bitterkeit und der mineralische Aspekt die mich stören.

Taste

Das Holz ist kräftig, es bringt nur wenig cremige Vanille, sondern eher trockene Holzigkeit. Da ist auch Weingummi, da sind Früchte, Zitrusnoten und weißer Pfirsich – das bleibt dann aber alles hinter holziger Bitterkeit und einer leichten Schärfe auf der Zunge verborgen. Dazu kommen bittere Noten von Zitrusschalen.

Finish

Im Finish bleibt etwas bittere Eiche am Gaumen, der Whiskx endet tzrocken mit adstringierenden Noten und etwas Schärfe im Mund.

Conclusion

Auch dieser Wolfburn kann mich nicht überzeugen. Der Whisky hat zu bittere und nicht gut gereifte Aspekte. Wahrscheinlich hat schon die initiale Bourbon-Reifung keine tollen Aromen gebracht. Hat Wolfburn einfach keine guten Fässer – oder ist das Destillat das Problem? Das sechsmonatige Finish im Sauternesfass hat süße Aromen beigesteuert, es war aber nicht lang genug, um diese wirklich einzubinden. Für den Anfang 2025 aufgerufenen Preis von 70 € aufwärts bekommt man deutlich bessere Sauternesreifungen.

Silver Sands, Highlands near Mallaig | © Klaus Bölling, www.boelling.de

Wolfburn Distillery

founded: 2013 | Region: Highlands
Owner: Aurora Brewing Ltd.
Capacity: 135.000 LPA

LPA: Litres of Pure Alcohol

Quelle: Ingvar Ronde, Malt Whisky Yearbook 2025

Wolfburn ist eine nördlichsten aktiven Brennerei auf dem schottischen Festland. Aber auch hier im hohen Norden entstehen neue Distilleries, die dann noch einen Tick nördlicher liegen. Nun ja, einige dieser neuen Distilleries werden kämpfen müssen – wo soll ihr besonderes Merkmal liegen?

Wolfburn hat es da besser, die Brennerei gehört zumindest zu den älteren der neuen und produziert seit 2013 Whisky. Es ist eine Distillery ohne Schnickschnack in einer simplen, unspektakulären Industriehalle. Aber man beruft sich auf alte Wurzeln, es gab 1826 ganz in der Nähe am Wolfburn, einem kleine Bach, die gleichnamige Distillery, die mit 125.000 Litern Alkohol die größte Destille in Caithness war. Aber 1850 war wohl schon wieder Schluss mit Lustig. Und heute sind nur noch restliche Fundamente vorhanden. Und eben die neue Wolfburn Distillery in der schmucklosen Halle.

Dafür legt man aber mehr Wert auf die Qualität des Whisky und lässt ihn lange im Washback gären, um fruchtige Aromen zu erzeugen. Genutzt wird sowohl unpeated (80%) als auch lightly peated Malt.

Wolfburn ist eine Distillery mit Potential und wird sich hoffentlich entwickeln. Da ist es egal, ob sie die Nördlichsten sind oder andere noch nördlicher bauen. Guten Whisky müssen sie machen …