Wolfburn | aged 7 years | King Charles III. Coronation

Single Malt Scotch Whisky

57,8%vol. | bottled 2023 | First Fill Bourbon | Distillery Bottling

un-chillfiltered

chillfiltered

natural colour

coloured

un-peated

peated

cask strength

Single Cask

Natürlich wurden zur Krönung von King Charles etliche Abfüllungen auf den Markt gebracht. Die meisten waren recht alt und absurd teuer. Wolfburn hat ebenfalls eine Abfüllung herausgebracht. In der Nähe der Distillery ist Castle of Mey, das Schloss von Queen Mum, das auch Charles oft besucht hat und sicherlich weiter besuchen wird. Der Whisky ist eigentlich unspektakulär: 1st fill Bourbon, etwas mehr als 7 Jahre alt. Und er ist rauchig – auch wenn das nicht drauf steht -, was ein interessanter Aspekt sein könnte. Die Distillery schreibt, Charles habe dieses Geschmacksprofil bei seinem Besuch der Distillery im Jahr 2019 besonders gemocht, was sicherlich bei ihm als Laphroaig -Fan auch am Rauch liegt. Der Whisky ist hell weißweinfarben.

Nosing

Unspektakulär ist auch das Aroma im Nosing. Der Alkohol ist kühlend und frisch, es kommen Äpfel und Birnen und dann kommt eine Rauchnote mit etwas Kuhstall, die doch ein wenig Spektakel in das Aroma bringt, die aber auch flüchtig ist. Das Grundaroma ist jung und süß, der Rauch verschafft dem Whisky dann einen interessanten Aspekt. Allerdings finde ich den Alkohol zu auffällig.

Taste

Ja, das ist eine klassische ex-Bourbon-Abfüllung. Aber auch in Mund finde ich den Alkohol zu auffällig, auch mit Wasser bleibt er scharf. Der Rauch gibt Struktur, auch wenn es nur ein leichter Rauch ist, dahinter ist aber nach meiner Meinung zu wenig Vanille, da ist zu wenig Frucht. Einige Zitrusaromen, vielleicht etwas Zitronencreme.

Finish

Trotz Rauch ist das Finish nicht allzu nachhaltig. Klar bleibt etwas Rauch am Gaumen – viel mehr ist aber nicht vorhanden.

Conclusion

Ok, ich habe Probleme mit Wolfburn, obwohl ich die Brennerei mögen möchte. Ist hier der Whisky rauchig, warum steht das nirgends? Das Fass kann es ja eigentlich nicht sein. Hätte man auch angeben können. Der Alkohol ist nicht gut eingebunden, es ist zu stark, die helle Farbe deutet ebenfalls auf unzureichende Reifung hin. Und so geht es mir leider bei vielen Whiskys von Wolfburn. Haben die keine besseren Fässer, oder soll das wirklich so sein?
Coronation of King Charles III. | © Klaus Bölling, www.boelling.de

Wolfburn Distillery

founded: 2013 | Region: Highlands
Owner: Aurora Brewing Ltd.
Capacity: 135.000 litres

Quelle: Ingvar Ronde, Malt Whisky Yearbook 2023

Wolfburn ist die nördlichste aktive Brennerei auf dem schottischen Festland. Zumindest noch, denn in John O’Groats soll wohl eine noch nördlichere Distillery entstehen. Nun ja, einige dieser neuen Distilleries werden kämpfen müssen – wo soll ihr besonderes Merkmal liegen?

Wolfburn hat es da besser, die Brennerei gehört zumindest zu den älteren der neuen und produziert seit 2013 Whisky. Es ist eine Distillery ohne Schnickschnack in einer simplen, unspektakulären Industriehalle. Aber man beruft sich auf alte Wurzeln, es gab 1826 ganz in der Nähe am Wolfburn, einem kleine Bach, die gleichnamige Distillery, die mit 125.000 Litern Alkohol die größte Destille in Caithness war. Aber 1850 war wohl schon wieder Schluss mit Lustig. Und heute sind nur noch restliche Fundamente vorhanden. Und eben die neue Wolfburn Distillery in der schmucklosen Halle.

Dafür legt man aber mehr Wert auf die Qualität des Whisky und lässt ihn lange im Washback gären, um fruchtige Aromen zu erzeugen. Genutzt wird sowohl unpeated (80%) als auch lightly peated Malt.

Wolfburn ist eine Distillery mit Potential und wird sich entwickeln. Da ist es egal, ob sie die Nördlichsten sind oder andere noch nördlicher bauen. Guten Whisky müssen sie machen …