Mull's Finest | aged 8 years | Murray McDavid Mystery Malt

Single Malt Scotch Whisky

56,3%vol. | 2014 - 2023 | Justino's Madeira PX Cask | Tobermory Distillery

un-chillfiltered

chillfiltered

natural colour

coloured

un-peated

peated

cask strength

Single Cask

Murray McDavid hat eine Reihe Mystery Malts auf den Markt gebracht. Dieser heißt Mull’s Finest, was schon mal die Distillery definiert, denn auf Mull gibt es nur Tobermory. Und der Whisky ist rauchig – es dürfte also ein Ledaig sein. Der Whisky reifte die letzten zwei Jahre in einem Madeira PX Cask.

Nosing

In der Nase ist der Whisky süß mit Fruchtsirup aus Erdbeeren und Himbeeren, dazu kommt dann kräftiger Rauch. Die maritime Note von sonnenwarmen Tang – so würde ich zumindest die oft genannte Kuhstallnote von Ledaig umschreiben – vermischt sich mit der Süße. Alkohol kommt als frische Minznote hinzu. Das ist Erdbeermarmelade mit Raucharoma und Pfefferminze. Es kommen auch ein paar Aspekte von billigem Honig hinzu.

Taste

Im Geschmack ist der Whisky viel weniger süß als in der Nase. Der Alkohol ist kräftig und es entwickeln sich ein paar rasse Aromen. Der zweite Schluck mit etwas Wasser wird dann milder. Der Rauch kommt mit einer klassischen Ledaig Aromatik, ist dann aber auch schnell verschwunden, insgesamt sind die Aromen eher schwach. Es ist etwas Süße im Mund, der Rauch macht den Mund dann eher stumpf mit ein paar metallischen Aspekten und Asche.

Finish

Klar, Rauch am Gaumen, aber leider wenig andere Aromen, die Komplexität schaffen könnten. Es bleibt ein metallisch stumpfes Mundgefühl.

Conclusion

Süße Weinaromen und der Rauch kommen nicht wirklich in Harmonie, der Whisky wirkt jung und nicht ausreichend gereift. Es ist ein junger, rauchiger Whisky mit einigen rassen Aspekten. Das ist ok – aber nicht für über 70 €
Salen Bay, Isle of Mull | © Klaus Bölling, www.boelling.de

Tobermory Distillery

founded: 1798 | Region: Islands (Highlands)
Owner: CVH Spirits
Capacity: 1.200.000 litres

Quelle: Ingvar Ronde, Malt Whisky Yearbook 2024

Tobermory Distillery in der gleichnamigen pittoresken Stadt auf der Isle of Mull gehörte zu Burn Stewart Distillers bevor diese zunächst von einem karibischen Finanzinvestor übernommen wurden und 2013 an die südafrikanische Distell Group verkauft wurden. Wie alle ehemaligen Burn Stewart Whiskys werden die Tobermory Standards mit 46,3%vol. abgefüllt.

Burn Stewart war nicht Bestandteil der Übernahme der Distell Group durch Heiniken und ging daher im April 2023 in CVH Spirits (Capevin Holding) auf.

Die Distillery produziert zwei Marken. Unter dem Brennereinamen Tobermory werden die nichtrauchigen, ungetorften Whiskys abgefüllt. Und unter der Marke Ledaig erscheinen stark rauchige eigenständige Abfüllungen, die bei den Fans sehr beliebt sind. Ledaig ist der Name unter dem John Sinclair die Brennerei 1798 gründete.

2019 wurde die Brennerei nach einer zweijährigen grundlegenden Überarbeitung wiedereröffnet.

Murray McDavid

Murray McDavid war ursprünglich die Company von Mark Reynier und seinen Mitinvestoren, die dann später auch Bruichladdich übernahmen. Damit war der unabhängige Abfüller für kurze Zeit im innovativen Zentrum der Whiskywelt. Aber das ist lange Whiskygeschichte.

2012 wurde Bruichladdich zusammen mit Murray McDavid  an Remy Cointreaux verkauft, 2013 wechselte Murry McDavid zu Aceo Ltd., die zuvor vor allem als Zulieferer für die Whiskyindistrie bekannt waren.

Heute versucht sich der unabhängige Abfüller wieder am Markt zu etablieren. Die Fässer lagern in den Warehouses der ehemaligen Coleburn Distillery in der Speyside. Die Farbe Türkis hat man aus den wohl großen Zeiten beibehalten .-..