Ledaig | 2011 - 2020 | Cuvée No. 3 | Signatory Vintage

Refill Spanish Butts, finished in Refill Burgundy Hogsheads | aged 8 years | 60,8%vol.

un-chillfiltered

chillfiltered

natural colour

coloured

un-peated

peated

cask strength

Single Cask

Whisky for Two – zwei Whiskys, getastet an zwei aufeinander folgenden Tagen und ein paar Gedanken über das Tasting hinaus.

Ein weiterer Whisky aus der Cuvée Series, ähnlich gereift wie Cuvée No. 2, nur wurden hier Refill Burgundy Hogsheads für das Finish verwendet. Auch hier wurde nach dem Finish wieder mit Whisky aus dem ursprünglichen Spanish Butt vermählt. Spanish Butt? Kann man drüber rätseln was drinne war, Sherry hätte man ja vielleicht benannt. Ist es spanische Eiche? Auch hier ist die Fabe leuchtend gold-gelb.

Nosing

Hier ist der Rauch etwas sauberer als bei Cuvée No. 2, die Gumminote ist schwächer, es kommt mehr Süße und mehr Kräuterwürze. Weingummi glimmt in einem ausgehenden Feuer am Strand. Mit Wasser öffnen sich die Aromen etwas besser, Weingummi und Rauch vermischen sich, die Früchte sind dunkel-rot mit etwas Brombeere und Cassis.

Taste

Der Whisky ist gesetzter als Cuvée No. 2, vom Gefühl her wirkt es, als sei der Wein aus dem Burgund schwerer und dunkler als der Bordeaux (was oft der Fall ist). Die Früchte sind dunkler, Brombeeren und schwarze Johannisbeeren auch im Geschmack, Orangennoten bleiben eher im Hintergrund. Der Rauch ist etwas weniger aschig.

Finish

Es bleibt süßer Rauch mit etwas Brombeer-Sirup im Mund, der Rauch belegt die Schleimhäute, wird aber nicht trocken.

Conclusion

Während Cuvée No. 2 der Einstieg in den rauchigen Abend sein könnte, ist Cuvée No. 3 für den Ausklang geeignet. Beides sind schöne Ledaigs, beide sind erstaunlicherweise nach mehr als zwei Jahren noch immer in ein paar Online-Shops für ca. 90 € erhältlich. Beides sind gut zusammengestellte Cuvées ohne Schwefelfehler, die beim Wein-Finish leider oft spürbar sind. Es gab in der Serie sechs Cuvées, leider waren meine anderen Samples bereits leer …
Tobermory Distillery, Isle of Mull | © Klaus Bölling, www.boelling.de

Tobermory Distillery

founded: 1798 | Region: Islands (Highlands)
Owner: Distell International Ltd.
Capacity: 1.000.000 litres

Quelle: Ingvar Ronde, Malt Whisky Yearbook 2023

Tobermory Distillery in der gleichnamigen pittoresken Stadt auf der Isle of Mull gehörte zu Burn Stewart Distillers bevor diese zunächst von einem karibischen Finanzinvestor übernommen wurden und 2013 an die südafrikanische Distell Group verkauft wurden. Wie alle ehemaligen Burn Stewart Whiskys werden die Tobermory Standards mit 46,3%vol. abgefüllt.

Die Distillery produziert zwei Marken. Unter dem Brennereinamen Tobermory werden die nichtrauchigen, ungetorften Whiskys abgefüllt. Und unter der Marke Ledaig erscheinen stark rauchige eigenständige Abfüllungen, die bei den Fans sehr beliebt sind. Ledaig ist der Name unter dem John Sinclair die Brennerei 1798 gründete.

2019 wurde die Brennerei nach einer zweijährigen grundlegenden Überarbeitung wiedereröffnet.

Signatory Vintage

Der unabhängige Abfüller wurde 1988 von Andrew Symington gegründet. Ursprünglich sollten berühmte Persönlichkeiten die Abfüllungen unterzeichnen (Signatory), was aber wohl nie stattfand.

2002 übernahm Andrew Symington die Edradour Distillery von Pernod Ricard. Dort lagern heute auch viele der Signatory Fässer.