Ledaig | 2011 - 2020 | Cuvée No. 2 | Signatory Vintage

Refill Spanish Butts, finished in Refill Bordeaux Hogsheads | aged 8 years | 60,6%vol.

un-chillfiltered

chillfiltered

natural colour

coloured

un-peated

peated

cask strength

Single Cask

Whisky for Two – zwei Whiskys, getastet an zwei aufeinander folgenden Tagen und ein paar Gedanken über das Tasting hinaus.

2020 hat Signatory exklusiv für Kirsch Import eine Cuvée Serie mit Ledaigs abgefüllt, die nach einer initialen Reifung von in diesem Fall sechs Jahren in Refill Spanish Butts in Refill Bordeaux Hogsheads gefinisht wurde. Danach wurde er mit der Hälfte des Destillats aus einem der Spanish Butts geblendet, das die gesamte Reifezeit darin verblieben war. Etwas kompliziert, mehr als ein Finish, ein Cuvée. In der Farbe hat der Wein keinen Einfluss, der Whisky ist leuchtend gold-gelb.

Nosing

Der kräftige Ledaig-Rauch unterscheidet sich etwas vom typischen Islay-Rauch, zumindest möchte man das immer annehmen. Er hat einen leichten Kuhstallaspekt, etwas Salmiak-Lakritz. Dazu kommt ein süßer, fruchtig-weiniger Hintergrund. Etwas verbranntes Gummi ist ebenfalls vorhanden – oder netter ausgedrückt: die maritime Note mit Muschelschalen und Treibgut aus dem Spülsaum. Durch die Rauchnote werden die süßen Aspekte gedämpft, insgesamt ist der Whisky in der Nase eher trocken. Mit Wasser löst sich die Süße, es kommen reife Himbeeren und leichte Zitrusnoten.

Taste

Auch mit Wasser ist der Whisky kräftig und hat mit jungen 8 Jahren einen stürmischen Antritt auf der Zunge, der zunächst vor allem vom Rauch bestimmt wird und das Gefühl von Asche auf der Zunge hinterlässt. Dann kommt die Süße, die mehr Fruchtkonfitüre als Karamell ist, auch Weingummi. Hier ist es rauchige Himbeermarmelade mit Orangenzesten und einem Löffel untergerührter Asche.

Finish

Die Asche bleibt auf der Zunge, der Whisky verhallt eher trocken mit etwas Zitrus-Menthol-Frische.

Conclusion

Der Whisky ist nicht alt und ist daher frisch und stürmisch, was ganz gut zu diesem maritimen Raucher passt. Cuvée No. 2 ist im direkten Vergleich mit Cuvée No. 3 etwas frischer und stürmischer, endet trocken. Beide sind schöne Ledaigs, beide haben den leicht schmutzigen Ledaig-Rauch, der aber trotz des Wein-Finishs zum Glück nicht in eine schweflig-seifige Richtung geht. Ein starker, leckerer Whisky.
Tobermory Distillery, Isle of Mull | © Klaus Bölling, www.boelling.de

Tobermory Distillery

founded: 1798 | Region: Islands (Highlands)
Owner: Distell International Ltd.
Capacity: 1.000.000 litres

Quelle: Ingvar Ronde, Malt Whisky Yearbook 2023

Tobermory Distillery in der gleichnamigen pittoresken Stadt auf der Isle of Mull gehörte zu Burn Stewart Distillers bevor diese zunächst von einem karibischen Finanzinvestor übernommen wurden und 2013 an die südafrikanische Distell Group verkauft wurden. Wie alle ehemaligen Burn Stewart Whiskys werden die Tobermory Standards mit 46,3%vol. abgefüllt.

Die Distillery produziert zwei Marken. Unter dem Brennereinamen Tobermory werden die nichtrauchigen, ungetorften Whiskys abgefüllt. Und unter der Marke Ledaig erscheinen stark rauchige eigenständige Abfüllungen, die bei den Fans sehr beliebt sind. Ledaig ist der Name unter dem John Sinclair die Brennerei 1798 gründete.

2019 wurde die Brennerei nach einer zweijährigen grundlegenden Überarbeitung wiedereröffnet.

Signatory Vintage

Der unabhängige Abfüller wurde 1988 von Andrew Symington gegründet. Ursprünglich sollten berühmte Persönlichkeiten die Abfüllungen unterzeichnen (Signatory), was aber wohl nie stattfand.

2002 übernahm Andrew Symington die Edradour Distillery von Pernod Ricard. Dort lagern heute auch viele der Signatory Fässer.