Nevis Dew | aged 12 years | Blended Scotch Whisky

40,0%vol. | Ben Nevis Distillery (Fort William) Ltd.

un-chillfiltered

chillfiltered

natural colour

coloured

un-peated

peated

cask strength

Single Cask

Five in a Row, ein Line Up aus fünf Whiskys z. B. einer Brennerei oder mit anderer Gemeinsamkeit, die an fünf aufeinander folgenden Tagen miteinander getastet, verglichen und dann in eine Reihenfolge gebracht werden.

Ben Nevis gehört inzwischen leider auch zu den gehypten Whiskys, deren Original-Abfüllungen quasi kaum erhältlich sind. Die liegt sicherlich auch daran, dass nach wie vor ein großer Teil der Produktion in japanischen Blends der Eigentümer von Nikka verschwindet. Also geraten auch die Nebenprodukte ins Visier.
Nevis Dew ist ein Blended Scotch Whisky, der zumindest einen gewissen Anteil Ben Nevis enthalten soll. Dieser hat sogar eine Altersangabe von 12 Jahren – aber leider nur 40%vol.

Nosing

Immerhin sorgen die 12 Jahre dafür, dass hier keine stechend jungen Noten aus dem Glas kommen. Da ist etwas rostiges Eisen – oder ist es die Mineralität des Ben Nevis? Da ist wohl auch etwas Rauch. Gar nicht mal so schlecht und durchaus mit eigenem Charakter. Aber eben auf einem niedrigen Erwartungshorizont …

Taste

Im Geschmack deuten sich fruchtige Aromen mit etwas Schokotönen an – sie weichen dann aber rasch einer Bitterkeit, die die Zunge belegt und dann kommen nicht so schöne Holznoten nach vorn. Es ist durchaus Süße vorhanden, es ist Würze vorhanden – dann kommt aber der Alkohol, der auch mit 40%vol. nicht wirklich eingebunden ist und es kommt die Bitterkeit.

Finish

Leicht blitzen unter der Bitterkeit und dem alten Holz ganz nette fruchtige Würznoten auf. Aber sie sind halt mehr die Erinnerung daran, was der Whisky hätte sein können, wenn man den Grain weggelassen hätte.

Conclusion

Wahrscheinlich ist der Whisky für einen Blended Scotch gar nicht schlecht und er lässt sich auch ganz gut trinken. Aber der Satz lautet halt vollständig: Er lässt sich ganz gut trinken, wenn kein Single Malt in der Nähe ist. Insgesamt halt ein Whisky, den der Malt-Nerd nicht ablehnen muss – bei dem sich aber die Frage stellt, warum man ihn trinken sollte.
Ben Nevis Distillery, Warehouses, Fort William | © Klaus Bölling, www.boelling.de

Ben Nevis​ Distillery

founded: 1825
Owner: Nikka, Asahi Breweries
Capacity: 2.000.000 litres

Quelle: Ingvar Ronde, Malt Whisky Yearbook 2023

Ben Nevis ist eine prägnante Distillery, die an der schottischen Westküste unterhalb des höchsten Berges in Great Britain einen ausdrucksstarken Highland Malt brennt. Die Distillery gehört seit 1989 zum japanischen Nikka-Konzern.

Mit dem Boom der ‚japanischen‘ Whiskys wurde immer mehr Whsiky aus Schottland nach Japan gebracht und dort japanisiert. Nikka from the Barrel ist eigentlich ein Nikka from Ben Nevis.

Ob es mit der Änderung der japanischen Whiskyregularien künftig mehr Ben Nevis geben wird? Die Hoffnung besteht, aber die Regularien sind weich. So wird auch weiterhin Ben Nevis in den japanischen Blends von Nikka  verschwinden.