Highland Park | Robust & Intense | Cask Strength | Release No. 4

Single Malt Scotch Whisky

64,3%vol. | bottled 2023 | 1st fill sherry seasoned European oak casks, 1st fill sherry seasoned American oak casks, refill casks, ex-bourbon casks, ex-port casks | Distillery Bottling

un-chillfiltered

chillfiltered

natural colour

coloured

un-peated

lightly peated

cask strength

Single Cask

Robust & Intense ist der Name der inzwischen jährlich erscheinenden Releases des Highland Park in Fassstärke. Die Releases unterscheiden sich etwas in ihrer Zusammensetzung. In diesem Jahr ist auch ein kleiner Anteil ex-Port Casks dabei. Genaue Angaben gibt es nicht, auf der Flasche steht ohnehin nichts, die Angaben zu den Fässern finden sich auf der Website. Auch zum Alter gibt es keinerlei Hinweis, der hohe Alkoholgehalt weist aber eher auf wenige Jahre Angel’s Share hin. Die beiden vorherigen Ausgaben waren ok, aber nicht überragend.

Nosing

Highland Park ist lightly peated – das ist auch hier in der Nase sofort erkennbar. Der Rauch ist mild und gibt ein typisches Aromenprofil, wobei der Erkennungsfaktor ‚Heidetorf‘ hier nicht so typisch erscheint, wie bei anderen Abfüllungen. Der Rauch hat auch eine leicht scharfe Komponente, die Schwefel sein könnte. Dazu kommt Erdbeermarmelade und eine herbe Würzmischung mit Kardamom. In der Nase ist der Alkohol nicht dominierend. Mit etwas Wasser wird der Whisky süßer, es kommt jetzt auch bittere Orangenmarmelade hinzu.

Taste

Im Mund wird der Alkohol dann kräftiger, unverdünnt ist der Whisky ohnehin zu stark, mit wenig Wasser bleibt er aber bizzelnd. Das ist sicherlich auch Ausdruck der Jugend des Whiskys. Er braucht Wasser, wird dann süßer und zugänglicher, gleichzeitig sind der Holz- und Rauchcharakter aber schon etwas streng. Da ist Schwefel im Hintergrund, es ist aber eher der reine Zündblättchenschwefel und nicht der gemüsig-seifige Schwefel. Es kommt Kirschbonbon mit Menthol, etwas angegorene, leicht schimmlige Orangenschale, Holz und Rauch sind im Hintergrund. Aber irgendwie sind die Aromen zu dünn und flüchtig.

Finish

Am Ende bleibt Holz mit einem Hauch Rauch. Das könnte schöner sein, wenn da noch ein Hauch Nussigkeit oder Kakao wären.

Conclusion

Auch beim vierten Release bin ich nicht wirklich überzeugt. Das ist kein schlechter Whisky, er lässt aber das Aromenprofil vermissen, dass ich beim Highland Park so mag. Es fehlen Kräuter, Schokolade und Zimt, hier ist eher herber Kardamom mit leicht muffigem Holz und Schwefelanteilen, die sich mit dem Rauch verbinden. Bunnahabhain und Edradour punkten inzwischen mit 12jährigen, Cask Strength Whiskys. Diesen Weg sollte Highland Park auch gehen und einen fassstarken Whisky mit 12 Jahren und deutlich unter 60%vol. abfüllen. Dass könnte dann der Kracher werden. Dieser hier ist es nicht, er ist halt ganz ok.
Stromness Hotel, Orkney | © Klaus Bölling, www.boelling.de

Highland Park Distillery

founded: 1798 | Region: Islands (Highland)
Owner: The Edrington Group
Capacity: 2.500.000 litres

Quelle: Ingvar Ronde, Malt Whisky Yearbook 2024

Highland Park ist die ikonische Distillery auf den Orkney-Inseln. Als Teil der Edrinton Group unterliegt Highland Park leider auch deren Marketing, d. h. es wird viel Gedöns gemacht, das wenig mit dem Whisky zu tun hat (hier geht es um Wikinger, die tatsächlich auf Orkney zu Gange waren – aber eben lange vor der Distillery).

Leider sind die Highland Park Whiskys – sobald sie älter sind – in den Originalabfüllungen massiv überteuert. Die 12jährige Standardabfüllung ist allerdings ein solider Whisky, ungefärbt und auch für erfahrenere Whiskytrinker durchaus interessant. Und es gibt gute unabhängige Abfüllungen, die als Secret Orkney oder Whitlaw auf den Markt kommen.

Typisch für Highland Park ist ein leichter, heidebetonter Torfrauch, der auf der Verwendung von in der Distillery hergestelltem, mit Peat aus dem Hobbister Moor getrocknetem Malz basiert.